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Projekt in Heilbronn:Dieses Gebäude ist Deutschlands KI-Lichtblick
von Max Schwarz
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Mit dem KI-Ökosystem Innovation Park Artficial Intelligence (IPAI) soll Heilbronn zum weltweiten Zentrum der Künstlichen Intelligenz werden. Was steckt hinter dem Projekt?
Um der amerikanischen und chinesischen Vorherrschaft beim Thema KI etwas entgegenzusetzen, investiert Heilbronn in einen innovativen Campus.27.06.2024 | 1:23 min
Während auf der einen Straßenseite des Heilbronner Industriegebiets ein Bagger Metalle durch die Gegend hievt, sitzen im fassadenbegrünten Gebäude gegenüber junge Menschen in Co-Working-Büros und isolierten Besprechungsboxen. Der Unterschied zwischen "alter" und "neuer" Welt könnte kaum größer sein. IPAI Spaces, so steht es groß über dem Eingang, ist das erste eigene Gebäude des Innovation Park Artficial Intelligence.
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Wie entstand IPAI?
2020 rief das Land Baden-Württemberg einen Standortwettbewerb zur Schaffung eines Innovationsparks für Künstliche Intelligenz aus. Der Gewinner sollte 50 Millionen Euro Fördergelder vom Land bekommen - vorausgesetzt weitere 50 Millionen kommen von Projektpartnern.
Die Stadt Heilbronn erhielt den Zuschlag, da die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz die 50 Millionen zusicherte. Seither entsteht hier ein Netzwerk aus Wissenschaft, Unternehmen und dem öffentlichen Sektor. Das Ziel: "Global Home of Human AI" werden. Eine ambitionierte Vision, die es unbedingt brauche, so der CEO von IPAI, Moritz Gräter.
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"Wenn wir glauben, wir könnten mit IPAI ein Local Hero werden, noch ein kleines Innovationsökosystem, gäbe es für uns keine Daseinsberechtigung. Wir haben enorme Stärken in Deutschland", erklärt Gräter.
Was ist in Heilbronn geplant?
Das erste Gebäude von IPAI dient aber nicht nur als Plattform für namhafte Projektpartner wie Porsche, Audi oder dem Fraunhoferinstitut. Ein Besucherzentrum soll gesellschaftliche Akzeptanz für das Thema Künstliche Intelligenz schaffen. Dafür kann man beispielsweise mit dem Chatbot des Start-ups AlephAlpha über die Vor- und Nachteile Künstlicher Intelligenz debattieren oder gegen die KI am Pong-Automaten antreten.
"KI ist aktuell ein wahnsinniges Trendthema. Trotzdem sprechen wir immer noch sehr oberflächlich drüber. Wir müssen wie bei vielem in der Digitalisierung Transparenz reinbringen", meint Gräter. Er hat aber auch Fragen: "Was ist es eigentlich? Ist es der Jobkiller? Nimmt es uns die Arbeitsplätze weg? Oder ist es ein Werkzeug für uns, um Automatisierung in unsere Prozesse, in unsere Unternehmen zu bringen und den Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen? Genau das wollen wir hier diskutieren."
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Deutschlands Zugpferd im KI-Wettlauf
Herzstück des IPAIs wird ein 23 Hektar großer, kreisförmiger KI-Stadtteil. Dort soll ab 2027 Europas größtes Ökosystem für KI entstehen, das die gesamte Wertschöpfungskette abbildet. Das heißt: Spitzenforschung, Softwareentwicklung und Kommerzialisierung ethischer KI an einem Ort. Ein Campus mit knapp 40 Gebäuden, der Deutschland in der Weltliga der Künstlichen Intelligenz konkurrenzfähig machen soll. Und mit dem Europa zu China und den USA aufschließen will.
Prof. Reinhold Geilsdörfer, CEO der Dieter-Schwarz-Stiftung, zeigt sich begeistert: "In der KI-Forschung sind wir jetzt schon Weltspitze, dort können wir mithalten." Allerdings sieht er Schwächen "in der Umsetzung". Daher brauche es laut Geilsdörfer öfter Initiativen wie IPAl, "um Wirkung zu generieren": "Wir müssen uns sehr stark anstrengen, um den Wohlstand auch für die nächste Generation zu sichern."
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KI-Probleme gemeinsam lösen
Wie das in Zukunft aussehen könnte, lässt sich bereits jetzt im Reallabor der IPAI Spaces erahnen. Hier testet der Maschinenbauer Schunk einen Roboter-Greifarm, der mittels selbstlernender KI Gegenstände erkennt und umlagert. Eine Innovation, die monotone Sortierarbeiten, zum Beispiel in Logistiklagern automatisiert.
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