Ausgrabung in USA: Fund könnte Dino-Geschichte neu schreiben

    Ausgrabung in Nordamerika:Fund könnte Dino-Geschichte neu schreiben

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    Forscher haben 230 Millionen Jahre alte Überreste der Dinosaurierart Ahvaytum bahndooiveche gefunden. Der Fund könnte unsere Vorstellung von den Ursprüngen der Dinos widerlegen.

    Diese undatierte künstlerische Darstellung zeigt, wie die Dinosaurier-Art Ahvaytum bahndooiveche vor etwa 230 Millionen Jahren ausgesehen haben könnte.
    Künstlerische Darstellung: So könnte die Dinosaurier-Art Ahvaytum bahndooiveche vor etwa 230 Millionen Jahren ausgesehen haben.
    Quelle: Gabriel Ugueto/-/dpa

    Dinosaurier besiedelten die Nordhalbkugel wohl schon weitaus früher als bisher angenommen. Darauf weisen rund 230 Millionen Jahre alte Überreste der Dinosaurierart Ahvaytum bahndooiveche und einer noch unbestimmten Spezies hin.

    Mit diesen Fossilien haben wir den ältesten äquatorialen Dinosaurier der Welt - es ist auch der älteste Dinosaurier Nordamerikas.

    David Lovelace, Paleontologe vom University of Wisconsin Geology Museum in Madison

    Die Fossilien sind fast so alt wie die ältesten Dinosaurierfunde auf südlichen Landmassen (etwa 233 Millionen Jahre), wie ein Team um David Lovelace vom University of Wisconsin Geology Museum in Madison im Fachmagazin "Zoological Journal of the Linnean Society" berichtet.
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    Ältester Fund in Nordamerika

    Die bisherige Annahme sei, dass der Ursprung der Dinosaurier tief in der südlichen Hemisphäre liegt, erläutern die Forschenden. Damals bildeten alle Landmassen der Erde den Superkontinent Pangäa, der vor etwa 200 Millionen begann, in einen nördlichen Kontinent (Laurasia) und einen südlichen Kontinent (Gondwana) auseinanderzubrechen.
    Während auf dem Gebiet des früheren Gondwana eine Reihe von Fossilien früher Dinosaurier gefunden wurden, gab es keine vergleichbar alten Funde aus niedrigen Breiten (rund um den Äquator) und Laurasia: Zwischen den ältesten gondwanischen Funden und den ältesten bekannten Dinosauriervorkommen in der nördlichen Hemisphäre (Laurasia) lagen etwa sechs bis zehn Millionen Jahre.
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    Neue Entdeckung lässt Hypothese wanken

    Mit den rund 230 Millionen Jahre alten Funden wird die Hypothese einer verzögerten Ausbreitung der Dinosaurier aus Gondwana in hohen Breitengraden nun infrage gestellt. Womöglich seien bislang schlichtweg zu wenig zeitlich entsprechende Schichten des früheren Laurasia gut untersucht worden. Demnach ginge die bisherige Hypothese auf eine Stichprobenverzerrung zurück.
    Der Name Ahvaytum bahndooiveche stammt aus einer Schoschonensprache und bedeutet "vor langer Zeit" (Ahvaytum) und "Dinosaurier" (bahndooiveche). Er wurde in Zusammenarbeit mit der indigenen Bevölkerung ausgewählt. Die Forscher bestimmten die neue Art anhand versteinerter Knochen: ein Sprungbein und ein Teil eines Oberschenkelknochens. Datenbankabgleiche ergaben, dass die Fossilien keiner bekannten Dinosaurierart zuzuordnen sind.
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    Viele Details noch unklar

    Die weitere Analyse erbrachte, dass A. bahndooiveche zu den Sauropodomorpha gehörte, eine der beiden Hauptgruppen der Echsenbeckendinosaurier (Saurischia), aus denen später die Vögel hervorgingen. Außerdem fanden die Wissenschaftler Beinknochen eines noch nicht genauer bestimmten Tiers aus der Gruppe der Vogellinien-Archosaurier in derselben Gesteinsformation, der Popo-Agie-Formation in Wyoming in den USA.
    Über die Ernährung von A. bahndooiveche können die Forscher nichts sagen, weil keine Schädelknochen vorliegen. Vermutet wird, dass A. bahndooiveche wie seine nächsten Verwandten ein Allesfresser war.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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