Zwölf Monate so nass wie nie: Woher kommt der ganze Regen?
Zwölf Monate so nass wie nie:Woher kommt der ganze Regen in Deutschland?
von Oliver Klein und Katja Horneffer
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Immer wieder Unwetter und Dauerregen: Der Sommer 2024 ist bisher ins Wasser gefallen, die letzten Monate brachten so viel Niederschlag wie nie. Hauptgrund ist wohl der Klimawandel.
Sehr nass war der Sommer bislang. In den letzten zwölf Monaten fielen deutschlandweit im Schnitt über 1.000 Liter pro Quadratmeter. So viel, wie seit 1881 nicht, so der Deutsche Wetterdienst.04.07.2024 | 1:49 min
Deutschland erlebte in den vergangenen zwölf Monaten den nassesten Zeitraum seit Messbeginn, meldete gestern erst der Deutsche Wetterdienst (DWD). Der Sommer 2024 war bisher ein Schlag ins Wasser. Wie ungewöhnlich ist das? Und woher kommt der ganze Regen?
Obwohl das derzeitige Wetter vielen ungewöhnlich vorkommt: Es ist ein "typisch mitteleuropäischer Sommer", erklärt ZDF-Wetterexpertin Katja Horneffer: "In rascher Folge ziehen die Tiefs über uns hinweg, bringen Regen, dann Schauer, kurz Sonne und schon geht das Ganze wieder von vorne los, alle ein bis zwei Tage aufs Neue."
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Wärmere Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf
Zwar sind in keinem einzelnen Monat für sich genommen Rekordmengen an Regen gefallen, heißt es vom DWD. Aber über die vergangenen zwölf Monate zusammen wurde eben doch der Niederschlagrekord erzielt.
Und auch, wenn es kurios erscheint: Diese Regenmengen sind wohl ebenfalls Ergebnis des Klimawandels. Denn: Die globale Durchschnittstemperatur stieg in den vergangenen Monaten deutlich an - und je wärmer die Atmosphäre ist, desto mehr Wasser verdunstet. Mit jedem Grad wärmer kann die Luft sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die Atmosphäre wird also immer feuchter. In einer bestimmten Zeitspanne verdunstet nicht nur mehr Wasser - es fällt in kürzerer Zeit auch mehr Regen.
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Wassertemperatur der Meere hoch wie nie
Dazu kommt: Die Meere sind warm wie nie. Seit April 2023 verzeichnen Forschende immer wieder Rekordtemperaturen an der Wasseroberfläche der Weltmeere. So wird viel mehr Wasser in die Atmosphäre verdunstet. Die Tiefs, die derzeit über Deutschland abregnen, bringen ihre Feuchtigkeit vom Atlantik und der Nordsee mit, die Wassermassen, die Anfang Juni Teile von Bayern und Baden-Württemberg überfluteten, brachten Tiefdruckgebiete vom außergewöhnlich warmen Mittelmeer.
Der Klimawandel hat zudem Einfluss auf Großwetterlagen und begünstigt Situationen, in denen sich Hoch- und Tiefdruckgebiete länger an einem Ort halten. So kann es eher zu wochenlangen, sonnigen, heißen Phasen kommen - oder langanhaltendem Regen über einer Region.
Wen es beruhigt: Ab dem Wochenende wird es wieder deutlich wärmer und sommerlicher, verspricht Katja Horneffer. Dafür drohen aber auch wieder heftige Gewitter.
Sonne, Regen, Sturm? Die ZDF-Meteorologinnen und -Meteorologen wissen, wie das Wetter wird. Die Vorhersage für Ihren Wohnort, deutschland- und europaweit.