Alien: Was wäre, wenn Außerirdische auf die Erde kommen?

    Gedankenexperiment zum Weltall:Was wäre, wenn uns Aliens finden?

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    Seit Jahrtausenden fragt sich der Mensch, ob er allein im Universum ist. Aber was würde es wirklich bedeuten, wenn wir Beweise für außerirdisches Leben finden?

    Ufo
    Stephen Hawking war überzeugt, dass es außerirdisches Leben gibt. Wären wir überhaupt darauf vorbereitet, sollten morgen Aliens Kontakt mit uns aufnehmen?21.05.2024 | 4:32 min
    Stellen wir uns vor, ein UFO erscheint über den Dächern von Zürich oder außerirdisches Leben wird auf einem nahen Himmelskörper entdeckt. Ein solches Ereignis hätte das Potenzial, die Menschheitsgeschichte grundlegend zu verändern.

    Ich habe das Gefühl, es ist einer der großen Tage in der Menschheitsgeschichte. Einer der Tage, auf den wir Jahrtausende gewartet haben.

    Thomas Zurbuchen, ehemaliger Wissenschaftsdirektor der Nasa

    Aliens kommen und keiner bekommt es mit?

    In einem solchen Szenario müssten wir überhaupt erst einmal merken, dass Aliens auf der Erde landen. Sofern wir diese Hürde meistern, müssten die Menschen zunächst über die Entdeckung informiert werden. Thomas Zurbuchen, der ehemalige Forschungschef der Weltraumbehörde Nasa, erklärt, dass es für einen solchen Fall Kommunikationskanäle gibt. Ähnlich wie bei einer Bedrohung durch einen Asteroiden, würde die Nasa die entsprechenden Regierungen kontaktieren.
    Irdische Aliens Lesch
    Könnte es nicht sein, dass es auf der Erde bereits lange vor der Menschheit schon einmal eine fortschrittliche Zivilisationen gegeben hat? 01.09.2021 | 12:33 min

    Verschiedene Szenarien eines "First Contact"

    Wie ein möglicher "First Contact" aussehen könnte und wie darauf zu reagieren wäre, hängt wesentlich davon ab, welche Art außerirdischen Lebens gefunden wird, wie intelligent es ist und wo und wie es gefunden wird.
    Beispielsweise könnten wir ein Signal empfangen. Eine Antwort darauf oder gar ein kosmischer Dialog wäre aber schwierig. Unsere Galaxie erstreckt sich über eine Distanz von 100.000 Lichtjahren. Und die nächste Galaxie liegt 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt. Eine Antwort von uns wäre dann nochmals so lang unterwegs.
    In einem zweiten Szenario kommen die Aliens zu uns. Das wäre wohl das Szenario mit den größten Auswirkungen auf die Menschheit. Die Tatsache, dass uns die Außerirdischen besuchen und nicht wir sie, lässt darauf schließen, dass es sich um eine weiterentwickelte Zivilisation handeln könnte. Unweigerlich stellen sich dann ganz grundsätzliche Fragen: Kommen die Außerirdischen in Frieden, können wir mit ihnen kommunizieren und wenn ja, wer spricht eigentlich im Namen der Menschen?
    In einem dritten Szenario finden wir Spuren von außerirdischem Leben. Denkbar sind beispielsweise Bakterien oder andere Organismen. Vielleicht ist ein solcher Fund auf dem Jupitermond Europa möglich. Er besteht aus Eis und vermutlich auch aus flüssigem Wasser, dem zentralen Baustein für die Entstehung von Leben. Für genauere Untersuchungen ist seit April übrigens die ESA-Sonde "Juice" unterwegs.
    Grafik: Harald Lesch mit Alien
    Harald Lesch ist der Stern, um den die extrasolaren Planeten kreisen – zumindest für seine Erklärungen: Welche Bedingungen braucht ein Planet für Lebewesen? Und wie weiß man, ob auf einem Planeten Leben ist, wenn wir ihn nur von der Erde aus betrachten?11.04.2018 | 10:29 min

    Könnten wir von dem außerirdischen Leben lernen?

    Unabhängig davon, wie das außerirdische Leben konkret aussieht, hätte eine solche Entdeckung massive Auswirkungen auf die Wissenschaft.

    Alles Leben auf der Erde ist miteinander verwandt. Die Frage ist: Gibt es noch andere Lebensbäume?

    Thomas Zurbuchen, ehemaliger Wissenschaftsdirektor der NASA

    Zurbuchen fügt hinzu: "Wenn wir an einem anderen Ort Leben finden, könnten wir überlegen, wie wir es beispielsweise für neue Medizin nutzen könnten. [...] Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, die aktuell nicht vorstellbar sind."

    Kinder malen Aliens ähnlich den Menschen

    Fraglich ist allerdings, inwieweit solche Überlegungen überhaupt vorstellbar sind. Die Philosophin Barbara Bleisch wendet ein, dass die menschliche Fantasie begrenzt sei und wir uns außerirdisches Leben so nur vorstellen würden, wie der Mensch bereits ist. So würden Kinder, wenn sie Aliens malen, diese dem Menschen sehr ähnlich zeichnen.

    Schon Immanuel Kant hat gesagt, wie engstirnig wir sind, dass wir uns fremdes Leben immer genau so vorstellen, wie wir selbst sind und darum nach dem Gleichen suchen.

    Barbara Bleisch, Philosophin

    Harald Lesch mit Kopfhörern
    Mal ehrlich, wenn es da draußen Aliens gäbe, hätten sie uns doch schon längst kontaktiert! Oder? Gibt es Gründe, warum Außerirdische uns lieber meiden?24.04.2024 | 18:49 min

    Müssen wir Angst vor den Aliens haben?

    Für Barbara Bleisch ist klar, dass die Nachricht über die Ankunft von außerirdischem Leben auf der Erde zunächst Angst bei den Menschen auslösen würde. Davon sei allein schon deshalb auszugehen, weil uns die Aliens wahrscheinlich zivilisatorisch extrem überlegen sein werden.
    Dabei müsste die Entdeckung außerirdischen Lebens nicht zwangsläufig angsteinflößend sein. "Ich glaube, gerade für Menschen, die nicht religiös sind, hat es etwas Tröstliches, sich vorzustellen, dass um uns herum nicht einfach ein leeres, kaltes Weltall ist, sondern dass irgendwo noch anderes Leben existiert. Vielleicht auch liebevolles Leben." Laut Bleisch, müssen wir unser Selbstverständnis neu ausrichten, wenn wir merken, dass wir nicht allein sind im Universum.
    Noch fehlt der letzte Beweis für die Existenz außerirdischen Lebens. Für die Wissenschaft ist aber klar: Die Frage ist nicht, ob wir etwas finden, sondern nur wann. Bis dahin bleibt die Art und Weise des ersten Kontakts weiter unserer Fantasie überlassen. Und im Ausmalen dieses Aufeinandertreffens sind wir doch schon ziemlich gut.
    Bildercollage: Zeichnung eines Alien in einer Untertasse auf einem US-Diner und Warnschilder an der Area 51
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    Quelle: ZDF
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