Indizes für die Wirtschaft: Das sind wichtigsten

    Überblick:Die wichtigsten Indizes in der Wirtschaft

    ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann
    von Frank Bethmann
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    Geschäftsklima-, Erzeugerpreis-, Konsumklimaindex - schon mal gehört, aber nicht verstanden? Was diese Begriffe bedeuten und wie wichtig sie sind, erklären wir hier.

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    Die Wirtschaft arbeitet mit bestimmten Indizes - die wichtigsten Begriffe erklären wir
    Quelle: dpa

    Regierungen, Institute und Verbände veröffentlichen ständig Wirtschaftsdaten. Dabei kann es sich um wichtige Umfragen, Diagnosen oder die statistische Aufbereitung von existierenden Daten handeln.
    Weil sie sehr aktuelle Aussagen treffen, die auf maximal zwei bis drei Wochen alten Befragungen fußen, werden der Ifo-Index und der ZEW-Index besonders mit Spannung verfolgt. Beide Indikatoren werden monatlich veröffentlicht.
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    Nach vielen schlechten Nachrichten zur Wirtschaft schauten die Experten Ende Mai mit Spannung auf den neuen Ifo-Geschäftsklimaindex.27.05.2024 | 1:03 min

    Ifo-Geschäftsklimaindex

    Der Ifo-Geschäftsklimaindex bildet genau das ab, was seine Bezeichnung suggeriert: Das Klima in den deutschen Unternehmen. Und das über alle Branchen hinweg, für kleinere ebenso wie für größere Unternehmen. Das Münchener Ifo-Institut befragt monatlich etwa 9.000 Unternehmen nach ihrer aktuellen Einschätzung der Lage ebenso wie nach ihrer Erwartung für die kommenden sechs Monate.

    ZEW-Index

    Der ZEW-Index basiert auf Umfragen unter bis zu 300 Finanzmarktexperten deutscher Banken, Versicherungen und Großunternehmen. Es geht um die Konjunkturerwartungen. Konkret wird gefragt, ob der/die Befragte die jeweilige Entwicklung der Inflation, der Zinsen, der Wechselkurse, des Aktienmarkts und des Ölpreises aktuell und für die kommenden Monate als für die deutsche Konjunktur positiv oder negativ einstuft.
    SGS Mainitz
    Ökonomen korrigieren seit Monaten ihre Konjunktur-Prognosen nach unten. Die Bundesbank sieht nun offenbar erste Lichtblicke. ZDF-Börsenexpertin Sina Mainitz berichtet 07.06.2024 | 1:10 min

    GfK-Konsumklimaindex

    Der GfK-Konsumklimaindex gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten deutscher Verbraucher. Hierbei werden im Einzelnen Personen nach Einkommens- und Konsumerwartungen auf Sicht von zwölf Monaten befragt. Ebenso wird unter anderem deren Anschaffungs- und Sparneigung beleuchtet. Der Index wird am Ende eines jeden Monats für die Folgemonat ermittelt.

    Gemeinschaftsdiagnose (GD) - Frühjahrs- und Herbstgutachten

    Die Gemeinschaftsdiagnose analysiert und prognostiziert die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Sie ist ein gemeinsames Forschungsprojekt mehrerer großer Wirtschaftsforschungsinstitute. Die GD überprüft die gesamtwirtschaftlichen Voraussetzungen, die den Haushalts- und Finanzplanungen der Bundesregierung zugrunde liegen. Die Diagnosen erfolgen zweimal jährlich und werden im Volksmund Frühjahrs- und Herbstgutachten genannt.
    16.05.2024, Berlin: Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen, wartet während der Pressekonferenz zum Ergebnis der Steuerschätzung auf Fragen.
    Aufgrund der schwachen Konjunktur werden die Steuereinnahmen 2025 wohl niedriger ausfallen als vorhergesagt. Laut Finanzminister Lindner geht es um fast 22 Milliarden Euro.16.05.2024 | 0:23 min

    Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR)

    Besser bekannt als die Beurteilung der "fünf Wirtschaftsweisen". Ein Gremium, 1963 durch einen gesetzlichen Auftrag eingeführt, das sich mit der wissenschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands befasst und den wirtschaftspolitischen Entscheidern bei der Beurteilung der Lage helfen soll. Die fünf Experten erstellen ein Gutachten, das die Bundesregierung bis zum 15. November erhält. Spätestens acht Wochen nach der Vorlage nimmt die Bundesregierung im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsberichts dazu Stellung.

    Indices - wie lief es zuletzt in der Wirtschaft?

    Im Unterschied zu den bisher genannten wirtschaftlichen Erhebungen, die überwiegend Aussagen über aktuelle und künftige Entwicklungen treffen, beschreiben die folgenden größtenteils: Wie ist es in der Vergangenheit gelaufen?

    Verbraucherpreisindex (VPI)

    Als Grundlage für die Berechnung der Inflationsrate zählt der Verbraucherpreisindex zu den zentralen wirtschaftlichen Daten, die im Rahmen der Konjunkturbeobachtung sowie der Wirtschafts- und Geldpolitik sehr bedeutsam sind. Darüber hinaus beziehen sich viele Verträge auf die Entwicklung des VPI, zum Beispiel werden Erhöhungen von gewerblichen Mieten an die Entwicklung des Index gekoppelt.
    Sina Mainitz
    Für Anschaffungen auf Pump nutzen Verbraucher in Deutschland zunehmend Kleinkredite. Immer mehr Menschen können diese Kredite aber nicht mehr zurückzahlen. Sina Mainitz berichtet.04.06.2024 | 1:04 min

    Erzeugerpreisindex

    Der vom Statistischen Bundesamt monatlich ermittelte Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte misst die durchschnittliche Preisentwicklung von Rohstoffen und Industrieerzeugnissen, die von inländischen Unternehmen abgebaut bzw. hergestellt und im Inland verkauft werden. Die Erzeugerpreise gelten als ein Vorläufer für die Entwicklung der Inflation.

    Einkaufsmanager-Index (EMI)

    Der Einkaufsmanagerindex gibt einen allgemeinen Überblick über die konjunkturelle Lage und die aktuelle Stimmung in der deutschen Industrie. Er ist eine Momentaufnahme der Situation im Verarbeitenden Gewerbe und ein gewichtiger Parameter für Neuaufträge, Produktion, Beschäftigung und Lieferzeiten.

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