Nachfrage sinkt: Hat die Wärmepumpe noch eine Chance?
Nachfrage sinkt:Hat die Wärmepumpe noch eine Chance?
von Klaus Weber
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Die Wärmepumpe sollte der Star der Wärmewende werden. Doch schon länger gehen die Verkaufszahlen zurück. Eine Bestandsaufnahme.
Nach einem Rekordjahr geht der Absatz von Wärmepumpen deutlich zurück. (Symbolfoto)
Quelle: dpa
Sie galt als einer der Game-Changer für das Erreichen der Klima-Ziele im Gebäudesektor. Die Bundesregierung wollte deshalb, dass jedes Jahr eine halbe Million neue Wärmepumpen in Betrieb genommen werden.
Doch es kam anders. Zuletzt ging die Nachfrage so stark zurück, dass in diesem Jahr wohl mit Ach und Krach etwa 200.000 verkaufte Einheiten erreicht werden. Eine herbe Enttäuschung nach dem Boom-Jahr 2023 mit 356.000 verkauften Geräten. Viele sprechen deshalb schon vom Ladenhüter Wärmepumpe.
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Hohe Fördergelder
Dabei sind die Fördergelder so hoch wie nie. Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, kann von der KfW bis zu 70 Prozent der Kosten erstattet bekommen. Allerdings gedeckelt auf maximal 30.000 Euro.
Dennoch planen laut einer kürzlich vom Meinungsforschungsinstitut Civey veröffentlichten Studie vier von fünf Befragten Hausbesitzern nicht mit der Anschaffung einer Wärmepumpe. Wahrscheinlich sind die Ziele der Bundesregierung also zu ambitioniert gewesen.
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Allerdings sind die Ursachen des verpassten Zieles zu vielfältig, um die Wärmepumpe abzuschreiben. Dies sieht auch Malte Küper, Energieexperte vom Institut der deutschen Wirtschaft, so:
Zudem wüssten viele Hausbesitzer aktuell nicht, "ob sie in Zukunft an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden".
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Viele Falschbehauptungen rund um die Wärmepumpe
Die Skepsis gegenüber der Wärmepumpe ist aber auch Folge von vielen Falschbehauptungen oder geringer Aufklärung. Küper erklärt das so:
"Zum Beispiel wird behauptet, dass Wärmepumpen nur im Neubau funktionieren. Tatsächlich wurden jedoch 85 Prozent der im letzten Jahr installierten Wärmepumpen in Bestandsgebäuden eingebaut - es funktioniert also", sagt Küper.
Es scheint also Hoffnung zu geben. Auch die Branche sieht trotz aller Ernüchterung den berühmten Silberstreif am Horizont. Zumal die im Jahr 2023 verkauften 356.000 Anlagen im Vergleich mit den jetzigen Verkaufszahlen hinken würden.
"Das abrupte Marktwachstum in 2022 und 2023 ging schließlich darauf zurück, dass Gebäudeeigentümer in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine Sorge hatten, dass Gas bald nicht mehr verfügbar oder zumindest nicht mehr bezahlbar sein könnte", sagt Björn Schreinermacher, Leiter Politik beim Bundesverband Wärmepumpe. Ein externer Faktor, der nun wegfällt.
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Branche sieht Wachstum
Grundsätzlich sieht der Verband eine Markterholung auf geringerem Level - nach dem Einbruch dieses Jahr, einen Anstieg auf 260.000 Anlagen in 2025. Das wäre immerhin ein starkes Plus von 30 Prozent.
Vertrauen schöpft die Branche zudem aus den beschlossenen politischen Maßnahmen, wie etwa den Förderungen. Das könne weiteres Wachstum generieren. Dafür müsse die Politik aber "vor allem unterstützen, indem sie für verlässliche Rahmenbedingungen sorgt", so Schreinermacher.
Küper hofft auch darauf, dass die Politik zuverlässig bleibt und "die Maßnahmen und Förderprogramme langfristig absichert." Um die Absatzzahlen wieder anzukurbeln, müsse zudem "deutlicher kommuniziert werden, dass Heizen mit fossilen Energieträgern künftig deutlich teurer wird. Wer sich davor schützen will, sollte eine alternative Heizlösung in Betracht ziehen."
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