Zinswende bleibt weiterhin aus:US-Notenbank hält hohes Leitzins-Niveau
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Die US-Notenbank hält weiter am hohen Leitzins-Niveau fest. Dies könnte dennoch ein Signal für Senkungen im Jahr 2024 sein.
Die Entscheider der Fed rechnen für dieses Jahr im Mittel weiterhin mit einem Leitzins von 4,6 Prozent.
Quelle: dpa
Die US-Notenbank Federal Reserve hält den Leitzins weiter auf hohem Niveau. Sie beschloss am Mittwoch, den geldpolitischen Schlüsselsatz unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent zu belassen. Die Fed hatte ihn mit insgesamt elf Zinsschritten hochgetrieben und hält ihn seit September konstant.
Unter Leitzinsen versteht man die von der zuständigen Zentralbank festgelegten Zinssätze, zu denen sich Geschäftsbanken bei einer Zentral- oder Notenbank Geld beschaffen oder anlegen können. In der Eurozone ist die Europäische Zentralbank (EZB) zuständig für die Festlegung der Leitzinsen. Davon setzt die EZB drei fest: Einlagenzins, Hauptrefinanzierungssatz und Spitzenrefinanzierungssatz
Für Sparer ist der Einlagenzins wichtig. Zum Hauptrefinanzierungssatz können sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen. Der Spitzenrefinanzierungssatz dient Geschäftsbanken zur kurzfristigen Beschaffung von Geld. Vorrangiges Ziel der Zentralbanken ist es, ein stabiles Preisniveau mit einer niedrigen Inflationsrate sicherzustellen.
Die EZB strebt dafür ein Inflationsziel von zwei Prozent in der mittleren Frist an. Um die Inflationsrate bei einer vorgegebenen Zielgröße zu halten, kann die Zentralbank die Leitzinsen anheben ("restriktive Geldpolitik") oder auch senken ("expansive Geldpolitik").
Quelle: Glossar des Bundesfinanzministeriums, AFP
Signal für eine Kurssenkung?
Die Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell signalisieren in ihrem aktualisierten Ausblick zugleich, dass der Kurs dieses Jahr sinken dürfte - und zwar um 0,75 Prozentpunkte. Dies entspricht drei Zinsschritten nach unten. Sie behielten damit ihren Ausblick vom Dezember bei.
Neun der 19 Führungsmitglieder rechnen nur mit zwei Zinsschritten oder weniger. Die Inflation in den USA war zuletzt wieder auf dem Vormarsch und trübt die Aussichten auf eine rasche Zinswende der Federal Reserve.
Die Verbraucherpreise stiegen im Februar zum Vorjahresmonat um 3,2 Prozent, nach einer Teuerungsrate von 3,1 Prozent im Januar.
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Die Notenbank strebt eine Inflationsmarke von zwei Prozent an. "Grundvoraussetzung für eine Zinssenkung ist, dass die Fed von einem nachhaltigen Rückgang der Teuerungsrate Richtung Zwei-Prozent-Ziel überzeugt ist. Im Februar bewegte sich die Inflation erneut quasi seitwärts", so KfW-Chefökonomin Fritzi Köhler-Geib.
Die kommenden Daten müssten also die Zuversicht steigern, dass die Preissteigerungen wirklich unter Kontrolle seien, bevor die Fed die Zinswende angehen könne.