Volkswagen: 66.000 Mitarbeiter laut IG Metall im Warnstreik
Warnstreiks bei Volkswagen:IG Metall: 66.000 VW-Mitarbeiter im Warnstreik
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Es ist der erste große Warnstreik bei Volkswagen seit 2018 - und Zehntausende protestieren deutschlandweit. Im Tarifkonflikt ist die IG Metall zu weiteren Streiks bereit.
Mit deutschlandweiten Warnstreiks an 9 von 10 VW-Standorten protestieren zehntausende VW-Beschäftigte gegen die geplanten Werksschließungen und Lohnkürzungen des Autobauers02.12.2024 | 2:01 min
Mit flächendeckenden Warnstreiks bei Volkswagen macht die IG Metall gegen die milliardenschweren Sparpläne des Autobauers mobil. An neun von zehn deutschen Standorten legten am Vormittag laut Informationen der Gewerkschaft insgesamt rund 66.000 Mitarbeiter zeitweise die Arbeit nieder.
Allein am Stammwerk in Wolfsburg streikten demnach 35.000 Mitarbeitende. Viele zogen mit einem Demonstrationszug durch das Wolfsburger Werk und versammelten sich zu einer Kundgebung direkt vor dem Vorstandshochhaus. "Streikbereit! Bundesweit!", skandierten sie in Sprechchören.
In Kassel waren es demnach 7.000, in Hannover, Braunschweig und Zwickau jeweils 5.000 Menschen. Auch in Emden versammelten sich die Mitarbeiter zu Kundgebungen vor dem Werkstor.
Beim Tarifstreit von VW geht es auch darum, "ob das Unternehmen langfristig überleben kann". ZDF-Korrespondent Peter Kunz aus Hannover mit einer Einordnung.02.12.2024 | 0:58 min
IG Metall hält harten Konflikt für möglich
Erst am Wochenende war bei Europas größtem Autobauer die Friedenspflicht ausgelaufen, in der Arbeitskämpfe nicht erlaubt waren. "Wenn nötig, wird das einer der härtesten Konflikte, den Volkswagen je gesehen hat", betonte Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger.
Nun folgen Warnstreiks, die das Unternehmen nicht übersehen kann.
Die Warnstreiks dauern jeweils rund zwei Stunden und sollen danach in jeder Schicht wiederholt werden. Im Streit um Lohnkürzungen, Werksschließungen und Stellenabbau erhöht die IG Metall damit den Druck. "Wir wünschen uns diesen Konflikt nicht - aber wir führen ihn, solange der Vorstand nur auf Kürzungen und Entlassungen statt auf Perspektiven setzt", sagte Gröger.
Die Automobilindustrie befindet sich im Wandel und Deutschland hinkt hinterher. "Softwaredefinierte" Autos sind die Zukunft, dafür fehlt es hier an Ausbildung und Kompetenz.02.12.2024 | 2:43 min
VW fordert Lohnkürzung um zehn Prozent
In dem Konflikt geht es um die Bezahlung der rund 120.000 Beschäftigten in den Werken der Volkswagen AG, wo ein eigener Haustarif gilt. Hinzu kommen mehr als 10.000 Mitarbeiter bei VW Sachsen, für die 2021 eine Angleichung an den Haustarif vereinbart wurde.
VW lehnt bisher jede Erhöhung ab und fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns stattdessen zehn Prozent Lohnkürzung. Auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zur nächsten Tarifrunde.
Die Volkswagen-Werke
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Nun müssten Warnstreiks den Druck auf das Management erhöhen, so der für Berlin, Brandenburg und Sachsen zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.
Am Verhandlungstisch war Volkswagen nicht zu einer tragfähigen Lösung des Tarifkonflikts bereit.
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Dirk Schulze, IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen
Einst war es das "Flaggschiff des Wandels", heute ist es nicht ausgelastet. Das VW-Werk in Zwickau stehe für die "Höhen und Tiefen" des Konzerns, so ZDF-Korrespondent Neuhann.02.12.2024 | 1:29 min
Ausfall von mehr als tausend Fahrzeugen erwartet
Nach Angaben aus Gewerkschaftskreisen dürfte der Warnstreik zu einem Ausfall von mehr als tausend Fahrzeugen führen, die nicht gebaut werden könnten. Volkswagen hat nach eigenen Angaben Vorkehrungen getroffen, um die Auswirkungen der befristeten Arbeitsniederlegungen gering zu halten. Das Unternehmen habe gezielt Maßnahmen ergriffen, die eine Notversorgung sicherstellten, hieß es.
Keine Warnstreiks gibt es heute in Osnabrück. Das um seine Zukunft bangende VW-Werk fällt als einziger deutscher VW-Standort nicht unter den Haustarif, um den derzeit gerungen wird. Dort war es bereits im Tarifkonflikt für die Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks gekommen.
Dass VW-Werke wohl oder übel schließen müssten, "ist sicher bitter für die Beschäftigten". Dies würde aber zur Wahrheit dazu gehören, so Stephanie Barrett an der Börse. 21.11.2024 | 1:45 min
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