Österreich: Vermögen von Millionenerbin Engelhorn verteilt
Österreich:Vermögen von Millionenerbin Engelhorn verteilt
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Eine gute Tat mit Seltenheitswert: 25 Millionen Euro aus dem Vermögen von Marlene Engelhorn sind in Österreich an Vereine und Organisationen verteilt worden.
Sie hat Ernst gemacht: Marlene Engelhorn hat 25 Millionen Euro aus ihrem geerbten Vermögen zur Verteilung an ausgewählte Organisationen zur Verfügung gestellt.
Quelle: Reuters
Ein Rat aus 50 Bürgerinnen und Bürgern hat über die Verteilung des Vermögens der österreichischen Millionenerbin Marlene Engelhorn entschieden: Die insgesamt 25 Millionen Euro fließen an 77 Organisationen aus den Bereichen Klima und Umwelt, Gesundheit, Soziales sowie Integration und Bildung.
Mitgründerin von "Tax me now"
Das Ergebnis sei so vielfältig wie der Rat selbst, sagte Projektleiterin Alexandra Wang am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
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Engelhorn ist eine Nachfahrin des Gründers des deutschen Chemieriesen BASF, Friedrich Engelhorn. Die 32-Jährige zählt zu den Mitgründerinnen der Initiative "Tax me now", die sich für eine höhere Besteuerung wohlhabender Menschen einsetzt.
50-köpfiger Rat entscheidet über Verteilung
Im Januar hatte Engelhorn angekündigt, 90 Prozent ihres Erbes zu verschenken. Die Entscheidung über die Verteilung des Geldes traf ein 50-köpfiger "Guter Rat für Rückverteilung".
Die zufällig ausgewählten Mitglieder des Gremiums im Alter von 17 bis 85 Jahren berieten bei sechs Wochenendtreffen von März bis Juni in Salzburg über die Verteilung des Vermögens. Sie und ihre Mitstreiter hätten vollkommen unabhängig entscheiden können, sagte Ratsmitglied Angelika Taferner. Mit der Entscheidung sei nicht nur Geld, sondern es seien Wertschätzung, Respekt und viele Zukunftschancen verteilt worden, betonte sie.
Höchster Betrag für Naturschutzbund
Die 77 ausgewählten Organisationen erhalten Beträge zwischen 40.000 Euro und 1,6 Millionen Euro. Auf der Liste finden sich unter anderem Hilfsorganisationen wie die Caritas, die Diakonie und die österreichische Volkshilfe, Frauenhäuser und Straßenzeitungen, Reporter ohne Grenzen, Feuerwehren, ein Verein zur Unterstützung von Obdachlosen und die NGO Attac. Der Naturschutzbund Österreich erhält mit 1,6 Millionen Euro den höchsten Einzelbetrag.
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Engelhorn selbst erklärte nach Angaben der Nachrichtenagentur APA:
Engelhorn kämpft seit langem für Vermögenssteuer
Die 32-jährige Engelhorn hat mit der Aktion fast ihr gesamtes Vermögen verteilt. Sie setzt sich seit Jahren für die Wiedereinführung von Vermögens- und Erbschaftssteuern in Österreich ein. Allein in den nächsten 30 Jahren würden 600 Milliarden Euro in Österreich steuerfrei vererbt. Reiche müssten einen noch viel größeren Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft leisten, als es aktuell der Fall sei, so ihr Credo.
Engelhorn hat nach eigenen Worten für sich selbst aus dem Vermögen noch einen Betrag behalten, der ihr den Übergang in das Berufsleben erleichtern soll. Sorgen mache sie sich nicht. Sie sei eingebettet in eine vermögende Familie und in ein sehr gutes Netzwerk. "Meine Privilegien fangen mich auch nach der Rückverteilung auf", hatte die 32-Jährige zum Start des Bürgerrats betont.