Tiktok-Chef Shou Chew will sich gegen das US-Gesetz wehren, das die Kurzvideo-App unter Kontrolle amerikanischer Investoren bringen soll. Das Unternehmen werde alles Mögliche unternehmen und rechtliche Mittel einsetzen, um die Plattform zu verteidigen14.03.2024 | 2:25 min
Das Unternehmen und sein Mutterkonzern Bytedance bestreiten alle Vorwürfe. Tiktok-Chef Shou Chew will sich gegen das US-Gesetz wehren. Das Unternehmen werde alles Mögliche unternehmen und rechtliche Mittel einsetzen, um die Plattform zu verteidigen, sagte er in einem Video.
Dabei ist Tiktok - beziehungsweise die Nutzung der App - in den USA und auch in anderen Ländern bereits eingeschränkt, wenn nicht sogar ganz verboten. Ein Überblick:
Nutzungsverbote in den USA
Mitarbeiter sämtlicher US-Bundesbehörden mussten die Video-App von ihren Diensthandys löschen. Zuvor hatten bereits das US-Repräsentantenhaus, das Weiße Haus und das Außenamt sowie die Ministerien für Verteidigung und Heimatschutz die Nutzung untersagt.
Über die Hälfte der US-Bundesstaaten hat Tiktok auf Diensthandys ebenfalls verboten. Zahlreiche Universitäten des Landes blockieren zudem den Zugang zur Videoplattform über ihre WLAN-Netze.
Tiktok-Einschränkungen in Deutschland
Bediensteten des Bundespresseamts ist die Nutzung von Tiktok auf ihren dienstlichen Geräten untersagt. Der Beauftragte für Datenschutz (BfDI), Ulrich Kelber, hat nach eigenen Aussagen bereits 2021 sämtlichen Bundesministerien und -behörden von einer Installation der App auf Diensthandys abgeraten.
Einem Medienbericht zufolge prüft das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mögliche Risiken der App. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden zunächst nicht öffentlich gemacht.
Wie die AfD auf Tiktok Erstwähler ködert12.03.2024 | 1:02 min
Tiktok und die Europäische Union
Beschäftigte der EU-Kommission dürfen Tiktok auf dienstlichen Geräten nicht nutzen. Dies gelte auch für private Geräte, die bei der Kommission angemeldet seien.
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Tiktok auf Diensthandys verboten - weitere Länder
Die App Tiktok ist außerdem in folgenden Ländern auf Diensthandys der Regierung oder von Staatsbediensteten verboten:
- Großbritannien (außerdem Zugang zur App über das Netzwerk des Parlaments gesperrt)
- Österreich
- Belgien
- Niederlande
- Kanada
- Australien
- Neuseeland (Ausnahmen durch Sonderregelungen)
- Taiwan
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Indien
Indien verbot bereits 2020 Tiktok und Dutzende andere Apps chinesischer Firmen landesweit, als die Spannungen mit dem Nachbarstaat wegen des umstrittenen Grenzverlaufs in der Himalaya-Region wieder zugenommen hatten.
Es begründet die Entscheidung mit Risiken für die nationale Sicherheit. Die Regierung in Peking sieht darin einen Verstoß gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) und fordert die Aufhebung des Banns.
Nepal
Das Land am Himalaya hat Medienberichten zufolge im November 2023 ein Komplettverbot erlassen. Tiktok störe den sozialen Zusammenhalt und werde durch die missbräuchliche Nutzung der Video-App gestört.
Soziale Medien, vor allem Tiktok, spielen eine oft unterschätzte Rolle bei der Verbreitung von Antisemitismus und Rechtsextremismus.06.02.2024 | 1:34 min
Pakistan
Pakistans Regierung hat Tiktok mindestens viermal vorübergehend verboten. Der bislang letzte Bann wegen angeblich unmoralischer und anstößiger Inhalte endete im November 2022.
Senegal
Das afrikanische Land hat den Zugang zu Tiktok im August 2023 bis auf Weiteres gesperrt. Tiktok werde "von Personen mit schlechten Absichten bevorzugt, um hasserfüllte und subversive Nachrichten zu verbreiten, die die Stabilität des Landes bedrohen", teilt das Kommunikationsministerium Senegals mit.
Wie einfach kommen Kinder auf Tiktok an sexualisierte Videos? Ein Experiment von ZDFheute und TU Dortmund zeigt, wie die Plattform problematische Inhalte ausspielt.
Quelle: Reuters, dpa