Nach Anschlag auf Tesla: Wirtschaft will mehr Sicherheit
Nach Tesla-Anschlag:Wirtschaft will mehr Schutz für Infrastruktur
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Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Grünheide fordert die Industrie mehr Sicherheit. Die Polizei stufte das Bekennerschreiben derweil als authentisch ein.
Brandenburgs Innenminister will die Sicherheitsmaßnahmen verstärken. Auch das betroffene Tesla-Werk wird überwacht.06.03.2024 | 0:23 min
Die deutsche Wirtschaft dringt nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des Tesla-Werks in Grünheide in Brandenburg auf einen besseren Schutz der Infrastruktur. Die neue Sicherheitslage müsse dabei genauso berücksichtigt werden wie Cyberangriffe aus dem Ausland, sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).
Wirtschaftsvertreter aus Brandenburg kritisierten, dass eine rote Linie überschritten worden sei. Der Standort würde weiter leiden, sollte die Infrastruktur nicht sicher sein. Die Bundesregierung geht aber von einem Einzelfall aus.
DIHK: Mehr Tempo bei Gesetz zum Schutz wichtiger Anlagen
"Infrastrukturen sind die Lebensadern der deutschen Wirtschaft", betonte Wansleben.
Die Infrastruktur sei insbesondere durch Cyberangriffe aus dem Ausland gefährdet. "Wir brauchen eine wirklich effektive Zusammenarbeit von Staat und Wirtschaft, aber auch Rechtsklarheit in den betreffenden Fragen." Die Politik müsse das geplante Gesetz zum Schutz strategisch wichtiger Infrastrukturen mit Maßnahmen zur Cybersicherheit abstimmen und zeitnah verabschieden.
In den letzten Monaten ist der Ton politischer Auseinandersetzungen, aber auch des Protestgeschehens selbst, konfrontativer und aggressiver geworden.
06.03.2024 | 2:08 min
Nach Angaben des US-Elektroautobauers Tesla bleibt die Produktion in Grünheide bei Berlin - seinem einzigen Autowerk in Europa - bis voraussichtlich Ende nächster Woche unterbrochen.
Mit dem erzwungenen längeren Produktionsstopp dürfte auch der Schaden für Tesla steigen. Zuletzt nannte das Unternehmen als Schaden mehrere hundert Millionen Euro. Aber da war noch mit einem Wiederanlauf der Fertigung am nächsten Montag gerechnet worden. Nun käme eine weitere Woche Stillstand dazu.
Unbekannte Täter hatten am Dienstag auf einem Feld Feuer an einem Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Zehntausende Bewohner in der Region waren von Stromausfall betroffen.
Polizei: Bekennerschreiben "authentisch"
Die Polizei stufte inzwischen das Bekennerschreiben der linksextremen "Vulkangruppe" als "authentisch" ein. Die Ermittlungen liefen weiter "in alle Richtungen", sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam am Mittwoch.
Tesla möchte die Fabrik im brandenburgischen Grünheide erweitern. Bei einer Bürgerabstimmung hat sich eine Mehrheit gegen die Pläne ausgesprochen. Reicht das, um den Ausbau zu verhindern?21.02.2024 | 2:02 min
Auf der linksextremistischen Internetplattform Indymedia war nach dem Vorfall am Dienstag ein Bekennerschreiben der "Vulkangruppe Tesla abschalten!" aufgetaucht. "Wir haben heute Tesla sabotiert", hieß es darin. Sie forderte zudem eine "Zerstörung der Gigafactory" und warf dem US-Elektroautobauer "extreme Ausbeutungsbedingungen" und eine Verseuchung des Grundwassers in der Region südöstlich von Berlin vor.
Tesla will neben dem bereits bestehenden 300 Hektar großen Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen sowie einen Betriebskindergarten errichten.