Zum 1. Dezember: Telekom stellt Auskunft-Service ein

    Zum 1. Dezember:Telekom stellt Auskunft-Service ein

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    Für Telekommunikation-Nostalgiker eine Zäsur, doch genutzt haben sie zuletzt nur noch Wenige: Die Auskunftsnummer der Telekom ist zum 1. Dezember eingestellt worden.

    Ein Festnetz-Telefon.
    Wer Auskunft will, muss auf andere Möglichkeiten zurückgreifen: Die Telekom stellt die Nummer 11833 ein.
    Quelle: Marc Müller/dpa/Symbolbild

    Seit dem 1. Dezember ist die Telekom-Auskunft samt Weckservice Geschichte. Das Unternehmen kündigte die Einstellung des Dienstes bereits Anfang Mai an - im Inland geht es um die 11833 und im Ausland um die 11834. Dort heißt es bei einem Anruf ab sofort: "Die gewählte Rufnummer ist nicht vergeben, bitte rufen Sie die Auskunft an".
    Die Telekom begründete diesen Schritt mit der rapide gesunkenen Nachfrage - im Jahr 1995 waren es den Angaben zufolge noch 550 Millionen Anfragen gewesen, zuletzt sind es weniger als zwei Millionen pro Jahr. Aus dem Festnetz werden pro Minute knapp zwei Euro berechnet, im Mobilfunk kann es zu Abweichungen von diesem Minutenpreis kommen.

    Telefonbuch, Konkurrenz und Google die Alternativen

    Das Auskunftsgeschäft, bei dem Menschen Anrufe entgegennehmen und Fragen beantworten, ist nach Firmenangaben "aus der Zeit gefallen" und defizitär, ein Dienstleister aus Pasewalk ist hierbei für den Bonner Konzern tätig. Die eingesparten Finanzmittel will die Telekom "in zukunftsfähige Infrastrukturen wie Glasfaser- und Mobilfunknetze sowie in digitale Services" stecken.
    Der Magenta-Konzern weist darauf hin, dass inzwischen mehr als 80 Prozent der Bürger in Deutschland ein Smartphone nutzten, außerdem könne man auch Computer und Tablets für die Online-Suche nutzen.
    Wer hingegen offline ist, kann ab Dezember bei Auskunft-Diensten der Konkurrenz anrufen, etwa bei der 11880, oder das gute alte Telefonbuch bemühen - vorausgesetzt, man hat es überhaupt noch und dann auch noch das Exemplar für die Stadt, aus der man eine Nummer braucht.
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    Kritik vom Sozialverband VdK

    Das Ende der Telefon-Auskunft der Deutschen Telekom stieß beim Sozialverband VdK auf Bedenken. Damit lasse man "vor allem arme, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung zurück", kritisierte Verbandspräsidentin Verena Bentele bereits im Mai.
    "Noch immer gibt es viele, die sich kein Smartphone oder Computer leisten können." Andere Menschen hätten Schwierigkeiten im Umgang mit der Technik oder es mangele an barrierefreien Angeboten. "Diese Menschen werden durch die Abschaltung der telefonischen Auskunft von wichtigen Informationen und Auskünften abgeschnitten."
    Der VdK fordert, parallel zu digitalen Angeboten immer auch analoge Alternativen bereitzustellen und langfristig zu sichern.
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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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