Zuffenhausen und Weissach: Porsche streicht Hunderte Stellen
Rund 1.900 Stellen betroffen:Porsche streicht Hunderte Stellen
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Zuerst Ford und VW, jetzt auch Porsche: Der Autohersteller will in den kommenden vier Jahren rund 1.900 Stellen in Stuttgart und Weissach streichen.
Insbesondere das Werk in Stuttgart-Zuffenhausen ist betroffen.
Quelle: Imago
Die Krise bei Porsche spitzt sich zu: Bis 2029 will der Autobauer rund 1.900 Stellen in der Region Stuttgart streichen. Betroffen sind das Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen und der Standort in Weissach. Das teilte das Unternehmen mit. Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" berichtet.
Der Stellenabbau kann den Angaben nach nur sozialverträglich erfolgen. Für die Mitarbeiter der Porsche AG gilt noch bis 2030 eine Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis dahin ausgeschlossen - der Konzern muss also auf Freiwilligkeit setzen.
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Schon vorher Sparmaßnahmen bei Porsche
Die nun bekanntgewordenen Streichungen erfolgen zusätzlich zu den bereits beschlossenen Einsparungen bei befristet Beschäftigten. Bereits seit 2024 laufen deren Verträge in der Produktion schrittweise aus. Das Unternehmen kündigte im vergangenen Jahr an, keine Befristungen mehr zu verlängern.
Für Porsche sind es turbulente Zeiten: Anfang des Monats hatte der Sportwagenbauer überraschend mitgeteilt, dass er Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebsvorstand Detlev von Platen loswerden will. Gründe für den Rauswurf der beiden Manager nannte das Unternehmen nicht.
Das Verhältnis zwischen Meschke und Oliver Blume, der sowohl Porsche als auch den VW-Konzern führt, galt allerdings als angespannt. Dem Stellvertreter Meschke wurden Ambitionen auf den Chefposten nachgesagt. Außerdem hatte der Aktienkurs in der Vergangenheit stark nachgegeben. Zusätzlich kämpfen die Zuffenhausener aktuell unter anderem mit schwachen Geschäften in China. Nachfolger für die beiden Manager stehen noch nicht fest.
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Porsche will wieder mehr auf Verbrenner setzen
Wenige Tage später verkündete das Unternehmen, entgegen der früheren Ziele werde wieder mehr auf Verbrenner gesetzt. 2024 rechnet Porsche mit Mehrbelastungen von bis zu 800 Millionen Euro - unter anderem, um neue Autos mit Verbrenner oder Plug-in-Hybridantrieb zu entwickeln.
Der Autobauer hatte einst eine der ehrgeizigsten E-Auto-Strategien der Branche. Bis 2030 sollten mehr als 80 Prozent der Sport- und Geländewagen mit einem vollelektrischen Antrieb vom Band laufen.
Quelle: dpa
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