125-jähriges Jubiläum :Wohin steuert Opel?
von Gregor Lischka
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Am Samstag feiert der Autobauer Opel 125-jähriges Jubiläum. Nach diversen Krisen und Fusionen scheint das deutsche Traditionsunternehmen wieder besser im Geschäft zu sein.
Der Automobilhersteller feiert 125-jähriges Jubiläum.08.06.2024 | 1:46 min
Man sollte die Bedeutung von Opel nicht unterschätzen. "Opel war die Automarke, die neben VW die Motorisierung in Deutschland sehr stark geprägt hat", erinnert sich Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer an die Zeit, als Opel-Autos wie der Admiral, Kadett oder Kapitän für die pure Zuverlässigkeit standen.
Autobauer in den 90ern kurz vor dem Aus
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Qualitätsmängel schmälern in den 1990er Jahren den Ruf von Opel, 2009 steht das Unternehmen kurz vor dem Aus, 2017 folgt die Übernahme der deutschen Traditionsmarke durch den französischen Autobauer PSA.
Opel von Autokonzern Stellantis übernommen
Mittlerweile ist Opel ein Teil des internationalen Automobilkonzerns Stellantis, zu dem auch andere bekannte Marken wie Fiat, Peugeot oder Citroën gehören. Ein Schritt, der nach Ansicht von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer für Opel wohl genau der richtige war:
"Ökonomisch hat sich das sehr gut gerechnet, weil man jetzt gemeinsame Teile in großen Volumen herstellen kann, die auch unter den anderen Stellantis-Marken verkauft werden."
Dadurch habe sich die Kostenstruktur im Unternehmen sowie das Preis-/Leistungsverhältnis für die Kunden sichtbar verbessert. Und das macht sich bezahlt: Opel verkündete zuletzt überzeugende Geschäftszahlen.
Ab 2025 neue Modelle nur noch mit E-Antrieb
Im vergangenen Jahr verbuchte die Automarke mit dem Blitz ein Absatzplus von 15 Prozent und ist damit so stark gewachsen, wie seit 20 Jahren nicht mehr. Auch bei der Elektromobilität setzt man sich hohe Ziele: Ab 2025 soll jedes neue Opel-Modell rein batterie-elektrisch betrieben werden.
Und auch von Gewerkschaftsseite zeigt man sich nach den schmerzhaften Sanierungskuren und Stellenstreichungen in den vergangenen Jahren hinsichtlich der Perspektiven für die verbliebenen etwa 11.000 Beschäftigten in den Opel-Werken optimistisch:
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An Profitabilität gewonnen - an Eigenständigkeit verloren
Anlässlich des Festakts im Opel-Stammwerk im hessischen Rüsselsheim zum 125-jährigen Jubiläum am Samstag spricht Opel-Chef Florian Hüttl stolz davon, dass man deutsche Ingenieurskunst, beziehungsweise "German Engineering", für alle liefere - eine Erfolgsgeschichte, die man weiterschreiben wolle.
Es ist ein Narrativ, das Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer hinterfragt: "Das, womit Opel manchmal wirbt, also das 'German Engineering', ist fast nicht mehr zu finden."
Bau von Batteriewerk an Opel-Standort gestoppt
Das kritisiert er unter Verweis auf Opels untergeordnete Rolle im internationalen Stellantis-Konzern und die ähnliche Design- und Bauweise der darunter versammelten Automarken.
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"Opel existiert nicht mehr als Unternehmen, sondern als Marke", so das Urteil von Dudenhöffer. Eine, die im Wettbewerb mit den großen Platzhirschen VW, BMW und Mercedes weiterhin die deutlich schwächere Marke sei.
Und auch eine Meldung aus den vergangenen Tagen passt nicht unbedingt in die von Opel-CEO Florian Hüttl angeführte Erfolgsgeschichte. Der Bau eines geplanten Batteriewerks am Opel-Standort in Kaiserslautern wurde vorerst gestoppt.
Erfolg abhängig von Entwicklung der E-Mobilität
Als Grund nannte das Joint-Venture aus Opel-Mutterkonzern Stellantis, Mercedes und Total Energies die schwache Nachfrage nach E-Autos im europäischen Markt.
Dabei ist gerade der deutsche Heimatmarkt für Opel besonders wichtig. Hier hält Opel aktuell einen Marktanteil von rund fünf Prozent.
Ob und wie erfolgreich das deutsche Traditionsunternehmen in der Zukunft sein wird, hängt nach Einschätzung von Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer daher vor allem davon ab, wie sich der Markt für Elektromobilität hier entwickelt.
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