DeepSeek aus China: Nvidia-Aktie erleidet Rekordsturz
Rekordverlust an der Wall Street:DeepSeek-Hype: Nvidia-Aktie stürzt ab
|
Der KI-Wettbewerber DeepSeek setzt Chip-Hersteller Nvidia unter Druck: Die Aktie stürzt um 17 Prozent, der Börsenwert fällt um fast 600 Milliarden Dollar – ein Rekordverlust.
Die Nvidia-Aktie erleidet einen dramatischen Rückgang. Was steckt hinter dem Einbruch?
Quelle: picture alliance / Sipa USA
Der Kurssturz des Chip-Herstellers Nvidia am Montag um 17 Prozent bedeutet zugleich den größten Tagesverlust, den je ein Unternehmen an der Wall Street hat hinnehmen müssen. Der Börsenwert des exorbitant hoch bewerteten US-Konzerns fiel um 592,7 Milliarden Dollar auf "nur noch" 2,9 Billionen- nie waren es dem Datenanbieter LSEG zufolge mehr bei einem Unternehmen an einem Tag.
Zwischenzeitlich lag der Verlust noch höher, doch konnten sich die Papiere von ihrem Tagestief von 116,70 Dollar bis Handelsschluss leicht auf 118,42 Dollar erholen. Am Freitag hatten sie mit 142,62 Dollar geschlossen.
Aktienkurs von Nvidia (Stand: 28.01.2025)
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Ausgelöst wurde der Kursrutsch, der auch zahlreiche andere Chipwerte erfasste, durch die Nachricht, dass der KI-Assistent des chinesischen Startups DeepSeek, der etwa mit ChatGPT konkurriert, robuste Ergebnisse bringt - obwohl er mutmaßlich deutlich kostengünstiger entwickelt wurde und Chips mit geringerer Leistung nutzt.
Nvidia-Chips galten bislang als erste Wahl für KI-Anwendungen. ChatGPT etwa benötigt für sein Training Hochleistungschips, was den Höhenflug von Nvidia ausgelöst hatte. Anfang 2023 hatten die Papiere noch weniger als 15 Dollar gekostet, Anfang 2024 weniger als 50 Dollar. Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management, sagte:
Mit der "besseren Mausefalle" ist gemeint, dass eine andere Antwort zur Lösung eines Problems besser sein könnte als die aktuelle. "Das könnte bedeuten, dass weniger Chips nachgefragt werden, weniger Bedarf an einem massiven Ausbau der Energieerzeugung besteht, um die Modelle zu betreiben, und weniger Bedarf an großen Rechenzentren", so Jacobsen.
Die chinesische KI-Plattform DeepSeek hat den Rivalen ChatGPT im AppStore von Apple auf Platz zwei verwiesen. Was unterscheidet die App von ihrem Konkurrenten?27.01.2025 | 1:24 min
Aktienmärkte im Höhenflug dank KI-Boom
Der Hype um KI hat in den letzten 18 Monaten zu einem enormen Kapitalzufluss in Aktien geführt, der die Bewertungen in die Höhe getrieben und die Aktienmärkte insgesamt auf neue Höchststände gehoben hat.
Die Halbleiterfirmen Broadcom und Marvell gaben am Montag an der Wall Street in etwa in der gleichen Größenordnung wie Nvidia nach. Der KI-Serverhersteller Super Micro fiel um rund zwölf Prozent, Dell um knapp neun Prozent. Noch stärker unter Druck standen Aktien von US-Energiekonzernen, die zuletzt von Spekulationen auf eine höhere Stromnachfrage durch KI-Rechenzentren profitiert hatten. Vistra etwa sackten um rund 28 Prozent ab.
Der Erfolg von DeepSeek habe die Logik des Silicon Valley möglicherweise durchbrochen, so KI-Expertin Miriam Meckel. Beim Datenschutz ruft sie jedoch zur Vorsicht auf.28.01.2025 | 5:26 min
500 Milliarden für KI: Trump startet Stargate-Investition
Erst vergangene Woche hatten Aktien aus dem Bereich KI in den USA stark zugelegt, nachdem Präsident Donald Trump einen privatwirtschaftlichen Plan für eine Investition in Höhe von 500 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur durch ein Joint Venture mit Namen Stargate angekündigt hatte.
Der Erfolg von DeepSeek habe die Logik des Silicon Valley möglicherweise durchbrochen, so KI-Expertin Miriam Meckel. Beim Datenschutz ruft sie jedoch zur Vorsicht auf.28.01.2025 | 2:27 min
Der Risikokapitalgeber Marc Andreessen aus dem Silicon Valley hatte bereits am Sonntag auf X geschrieben, das Modell R1 von DeepSeek sei der "Sputnik-Moment" der KI. Er spielte damit auf den Satellitenstart der ehemaligen Sowjetunion an, der den Beginn des Wettlaufs in der Raumfahrt in den späten 1950er Jahren markierte. "DeepSeek R1 ist einer der erstaunlichsten und beeindruckendsten Durchbrüche, die ich je gesehen habe - und als Open Source ein tiefgreifendes Geschenk an die Welt", schrieb Andreessen.
Das KI-Modell DeepSeek erobert die App Stores und sorgt für Beben an den Börsen weltweit. Die neue Konkurrenz aus China hat entscheidende Vorteile gegenüber bisherigen Modellen.