Nvidia-Aktie: Trotz Gewinnverdopplung: Anleger unzufrieden

    Nvidia-Aktie:Trotz Gewinnverdopplung: Anleger unzufrieden

    |

    Künstliche Intelligenz und der Chiphersteller Nvidia sind kaum voneinander zu trennen. Das Geschäft des Konzerns aus Kalifornien boomt - und dennoch wünschen sich Anleger mehr.

    Beschilderung auf dem Campus der Nvidia Corporation in Santa Clara, Kalifornien, USA, 20. November 2024. Nvidia wird seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt geben.
    Der Chiphersteller Nvidia gilt als Flaggschiff für die KI-Branche
    Quelle: epa

    Der KI-Boom ist für den Chip-Konzern Nvidia zu einer Goldgrube geworden - und das Geschäft wird immer größer. Im vergangenen Quartal schoss der Umsatz des Unternehmens im Jahresvergleich um 94 Prozent auf 35,1 Milliarden Dollar (33,3 Mrd Euro) hoch. Der Gewinn wurde mit 19,3 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.

    Anleger-Hoffnungen trotz Gewinnsprung getrübt

    Zugleich hatten sich Anleger eine noch bessere Prognose für das laufende Quartal erhofft. Die Aktie gab im nachbörslichen US-Handel um 2,5 Prozent nach.
    Hand touching brain of AI, Symbolic, Machine learning, artificial intelligence of futuristic technology.
    Maschinen und Algorithmen übernehmen immer mehr Aufgaben in unserem Arbeitsalltag. Welche Regelungen es dafür gibt und wie die Arbeit der Zukunft aussieht, erklärt dieser Beitrag.12.10.2024 | 1:31 min
    Der Konzern gilt inzwischen als das Flaggschiff für die KI-Branche. Die leistungsstarken Halbleiter der Firma können bei den zahlreichen neuen Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen, die massive Rechenleistung benötigen. Unter anderem die Schwergewichte Microsoft, Google, Meta, Tesla und Amazon sind bei ihren KI-Modellen auf Nvidia-Technologie angewiesen. Aber auch KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf. Diese Schlüsselposition lässt das Geschäft von Nvidia immer weiter wachsen.

    Weltweiter Einsatz von Nvidia-Produkten

    Allein im vergangenen Quartal sprang Nvidias Umsatz bei Technik für Rechenzentren im Jahresvergleich um 112 Prozent auf 30,8 Milliarden Dollar hoch. Das lag über den Erwartungen der Analysten. Konzernchef Jensen Huang zeigte sich überzeugt:

    Das Zeitalter der KI ist in vollem Gange und führt zu einer weltweiten Bewegung hin zu Nvidia-Produkten,

    Jensen Huang, Konzernchef Nvidia

    KI im Krankenhaus
    Rund drei Stunden am Tag verbringen Ärzte mit der Dokumentation ihrer Arbeit. Im Hamburger Uniklinikum hilft nun ein KI-Sprachmodell, ähnlich Chat-GPT, Arztbriefe zu verfassen.29.09.2024 | 2:44 min
    "KI verändert jede Branche, jedes Unternehmen und jedes Land", beschreibt Huang die allgemeine Entwicklung, von sein Konzern profitieren soll.

    KI verändert jede Branche, jedes Unternehmen und jedes Land.

    Jensen Huang, Konzernchef Nvidia

    Nachfrage nach Chip "Blackwell" höher als Angebot

    Im laufenden Vierteljahr will Nvidia erste Systeme mit dem neuen Chip "Blackwell" an die Kunden liefern. Zugleich schränkte der Konzern ein, dass die Nachfrage sowohl nach "Blackwell"-Prozessoren als auch nach der aktuellen Generation mit dem Namen "Hopper" das Angebot noch in mehreren Quartalen übersteigen werde.
    Schaltgespräch Slomka - Hochreiter
    Wenn man in Europa die Technik nicht verstehe, könne man sie weder beherrschen noch "die richtigen Regeln machen“, so der Informatiker Hochreiter über Künstliche Intelligenz.15.09.2024 | 6:04 min
    Blackwell-Prozessoren, die pro Stück mehrere zehntausend Dollar kosten, rechnen 30-mal schneller als das Vorgängermodell "Hopper". Allerdings hatte sich die Markteinführung wegen technischer Probleme verzögert. Außerdem gab es zuletzt Medienberichte über Überhitzungsprobleme.

    Konzernchef: Umbruch zu KI-Welt erst am Anfang

    Nvidia-Chef Jensen Huang sieht die Computer-Welt zugleich erst am Anfang des Umbruchs hin zu Künstlicher Intelligenz und lernenden Maschinen. Man sei auf dem Weg in eine Zukunft, in der Programme eigenständig Aufgaben erfüllen und Beschäftigte von "KI-Kollegen" und Robotern unterstützt würden. Das alles führe zu einem großangelegten Umbau der Rechenzentren.
    Montage zu KI und Politik
    Ein Blick aufs Handy genügt, um ganz nebenbei mit Fake News versorgt zu werden. Welchen Einfluss hat KI so auf politische Systeme?19.09.2024 | 28:36 min
    Noch vor einigen Jahren war Nvidia vor allem Gamern als Anbieter von Grafikkarten ein Begriff. Doch dann stellte sich heraus, dass sich die Technik dahinter auch hervorragend für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignet. Damit hatte Nvidia einen entscheidenden Vorsprung, als der aktuelle KI-Boom mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT vor rund zwei Jahren Fahrt aufnahm.

    Konkurrenz weit abgeschlagen

    Chip-Rivalen wie AMD und Intel liegen weit zurück. So stellt sich AMD für dieses Jahr auf Erlöse von rund fünf Milliarden Dollar mit KI-Chips ein. Für das laufende Vierteljahr sagte Nvidia einen Umsatz von 37,5 Milliarden Dollar voraus - mit der Einschränkung, dass er um zwei Prozent höher oder niedriger ausfallen könne. Das entsprach in etwa den Markterwartungen.
    Ein menschliches Gesicht steht einem künstlich computergenerierten Gesicht gegenüber.
    Ist künstliche Intelligenz ein Heilsbringer oder stürzt sie die Menschheit ins Verderben? Reporter Miles O'Brien untersucht den Meilenstein der technischen Entwicklung und dessen Gefahren.17.09.2024 | 43:38 min
    Einige Analysten hatten sich jedoch eine noch bessere Prognose erhofft. Das Wachstum des Geschäfts ließ in den vergangenen Monaten auch den Kurs der Nvidia-Aktie hochschnellen. Sie ist aktuell rund drei Mal mehr wert als zu Jahresbeginn (rund 142 Dollar).
    "Anleger hatten sich an extrem positive Überraschungen gewöhnt", sagte Ryan Detrick, Chef-Anlagestratege des Vermögensverwalters Carson. "Dies zu wiederholen, wird aber immer schwieriger."

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa, Reuters, AFP

    Mehr aus der KI-Welt