Rekordsumme für Tesla-Chef:Milliarden für Musk - ein Vertrauensbeweis
von Klaus Weber
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Absatzflaute, Modellpalette veraltet, sinkender Aktienkurs - trotzdem genehmigen die Aktionäre Tesla-Chef Musk ein Gehaltspaket in Milliardenhöhe. Es ist auch ein Vertrauensbeweis.
Aktionäre von Tesla haben Elon Musk ein Gehaltspaket von mehr als 50 Milliarden Dollar genehmigt. Das war 2018 bereits genehmigt, dann aber von einem Gericht wieder gekippt worden.14.06.2024 | 0:24 min
Die Summe entspricht ungefähr der Wirtschaftsleistung von Island und Malta zusammen. Es geht um die Kleinigkeit von 56 Milliarden US-Dollar. Die bekam Elon Musk nun auf der Hauptversammlung von seinen Anteilseignern zugesprochen.
Nicht schlecht für jemanden, der sein Unternehmen sozusagen in Teilzeit führt. Denn neben Tesla kümmert sich Elon Musk ja unter anderen auch noch um die Social-Media-Plattform X oder um das Raumfahrtunternehmen SpaceX.
Bekommt Musk das Geld auch?
Rückblick: Das Gehaltspaket für Musk war 2018 vom Verwaltungsrat verabschiedet und damals auch von der Aktionärsversammlung gebilligt worden. Es sah die Vergütung des Konzernchefs in Form von Aktien vor, wenn bestimmte Unternehmensziele in einem Zeitraum von zehn Jahren erreicht würden.
Unter anderem sollte der Börsenwert von gut 50 Milliarden Dollar auf 650 Milliarden Dollar steigen. Ausgehend von dieser Zielmarke wurde der Wert des Pakets einst auf eben jene rund 56 Milliarden Dollar beziffert.
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Gericht hatte Vergütungspaket gekippt
Der Haken: Ein Gericht hat das riesige Vergütungspaket im Januar gekippt. Ein Privatanleger hatte erfolgreich dagegen geklagt. Die Begründung der US-Bundesrichterin damals: Die Aktionärsabstimmung sei 2018 "völlig mangelhaft" durchgeführt worden. Manche Mitglieder des Verwaltungsrats seien beispielsweise als "unabhängig" bezeichnet worden, es aber nicht gewesen.
Wie das Gericht nun dieses weitere Abstimmungs-Ergebnis bewerten wird, ist deshalb noch völlig unklar. Mindestens ein Aktionär hat auch bereits Klage gegen das neue Votum erhoben. Ob der Tesla-Chef die Riesen-Summe auch tatsächlich erhält, ist also weiterhin fraglich. Es verbessert aber möglicherweise seine Chancen darauf.
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Vertrauensbeweis für Musk
Neben der gigantischen Summe und der Verlegung des Firmensitzes von Tesla aus dem Bundestaat Delaware nach Texas, die ebenfalls beschlossen wurde, ging es aber auch um den Vertrauensbeweis der Anleger gegenüber Musk als Firmenchef und Visionär. Er hatte im Vorfeld der Hauptversammlung unverhohlen damit gedroht, seine Kreativität woanders einzubringen, sollte sein Aktienpaket abgelehnt werden.
Nun könnte sein Anteil an Tesla mit einem Schlag von 13 auf 25 Prozent anwachsen. Damit würde er sich "wohlfühlen", erklärte Musk dazu. Den Vertrauensbeweis, den Musk unbedingt von seinen Aktionären wollte, hat er nun. Rücktritt oder Ausstieg dürften jetzt erst mal kein Thema mehr sein.
Für den unabhängigen Autoexperten Jürgen Pieper ein wichtiges Zeichen, denn: "Tesla ohne Musk ist schwer vorstellbar. Die Dinge kann keiner so bewegen wie er."
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Tesla unter Zugzwang
Dennoch ist Elon Musk unter Zugzwang. Die Story vom Ausnahmeunternehmen, das er quasi im Alleingang aus dem Boden gestampft hat, ist Schnee von gestern. Der Aktienkurs dümpelt vor sich hin und die Konkurrenz hat inzwischen mehr als nur aufgeholt.
"Nun hat man zum x-ten Mal die Preise gesenkt. Die Kunden sind unzufrieden. Tesla wird mehr und mehr ein normales Unternehmen," sagt deshalb Jürgen Pieper und schränkt gleichzeitig ein: "Es sei denn, es gelingt die Transformation zu einem KI-Unternehmen." Der Visionär Musk ist nun also wieder gefragt.
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Musk: Tesla ohne KI-Sparte praktisch wertlos
Wenn es nach der amerikanischen Star-Investorin Cathy Wood geht, dürfte dies kein Problem darstellen. Für sie ist Musk eine Art moderner Kopernikus. Wood glaubt, dass die Aktie in fünf Jahren, von derzeit rund 180 auf 2.000 Dollar steigen wird. Begründung: das Autonome Fahren mit dem dazugehörigen Robotaxi-Geschäft, bei dem Wood fantastische Margen erwartet.
Auch Musk selbst erklärte kürzlich, dass Tesla ohne KI- und Robotik-Sparte praktisch wertlos sei. Und tatsächlich: Auch wenn die Tesla-Story aktuell scheinbar auserzählt ist, unterschätzen sollte man Musk nie. Das tat man schon einmal - danach sah die E-Auto-Konkurrenz jahrelang nur noch die Rücklichter von Tesla.
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