Meta: "Kniefall von Mark Zuckerberg vor Donald Trump"
Experten zu Metas Kehrtwende:Zuckerbergs "Kniefall" vor Trump
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Meta sattelt um: Nach Trumps Wahlsieg hat der Konzern die Beendigung seines Faktencheck-Programms in den USA angekündigt. Ein Experte sieht darin eine "180-Grad-Kehrtwende".
Mark Zuckerberg, der Chef von Meta, kündigte an, Faktenchecks bei Instagram und Facebook in den USA wieder abzuschaffen. In Zukunft sollen die User selbst herausfinden, was wahr und was falsch ist.08.01.2025 | 2:27 min
Beinahe alle Wünsche und Forderungen der republikanischen Partei, etwa die Abschaffung von Faktenprüfungen und die Durchsetzung einer "radikalen Redefreiheit auf alle Plattformen" seien versprochen worden, so Beckedahl.
"Es ist ein Gang nach Canossa, den Mark Zuckerberg hier praktiziert, ein Kniefall vor Donald Trump", sagt Markus Beckedahl, Digitalexperte, zu den neu angekündigten Meta-Richtlinien.08.01.2025 | 5:18 min
Politikwissenschaftler: Zuckerberg handelt opportunistisch
Politikwissenschaftler Thomas Greven sieht in Zuckerbergs Entscheidung vor allem eine opportunistische Motivation. Ähnlich wie Elon Musk verfolge Zuckerberg das Ziel, "staatliche Regulierung weitestgehend zu vermeiden und Steuern zu sparen". Bei ZDFheute live sagte Greven:
Das Gespräch mit Politikwissenschaftler Thomas Greven hier in voller Länge.07.01.2025 | 14:04 min
Außerdem erhoffe sich Zuckerberg, von der künftigen Regierung unter Donald Trump Unterstützung zu bekommen, "um ähnliche Lockerungen von Content-Management auch in anderen Räumen durchsetzen zu können, insbesondere in Europa".
Hintergrund ist die Ankündigung des US-Internetkonzerns, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und stattdessen ein System ähnlich den "Community Notes" der Plattform X einzuführen. Laut Meta erhalten die Nutzer dabei die Möglichkeit, falsche oder irreführende Aussagen als solche zu kennzeichnen und zusätzliche Informationen bereitzustellen.
Bislang arbeitet Meta mit verschiedenen externen Organisationen für Faktenchecks zusammen, wie diese Übersicht des Unternehmens zeigt. Demnach gehören dazu in den USA die großen Nachrichtenagenturen AFP und Reuters. In Deutschland arbeitet Meta mit dpa, AFP und Correctiv zusammen.
Laut Digital-Experte Beckedahl haben die "Community Notes" allerdings "eigentlich keinen Effekt". Vor allem erlebe man hier "ein Kampffeld zwischen verschiedenen Meinungen", die versuchten, sich durchzusetzen.
Der Facebook-Konzern "Meta" will künftig auf Faktenchecks auf den eigenen Plattformen verzichten und einige Regeln vereinfachen. Heike Slansky berichtet über die Hintergründe. 07.01.2025 | 1:28 min
Greven: Zuckerbergs Entscheidung könnte "Eigentor" sein
Laut Politikwissenschaftler Greven könnte sich die Abschaffung von Faktenchecks aber auch als "Eigentor" mit Blick auf potenzielle Werbekunden entpuppen. Nach der Übernahme von X durch Musk 2022, damals noch Twitter, seien Hassrede und Falschinformation massiv angestiegen. Viele Werbekunden seien gegangen. Anders als Meta habe Musk allerdings noch "SpaceX oder Tesla im Hintergrund". Greven sagte dazu bei ZDFheute live:
Laut Greven ist es aber auch möglich, dass Zuckerberg eher Schaden für sein Unternehmen durch eine Distanz zu Trump befürchtet.
Beckedahl: Meta weicht von Kurs der letzten Jahre ab
In den vergangenen Jahren habe sich Meta bemüht, mehr Content-Moderation zu betreiben und "einen etwas zivilisierten Diskurs zu ermöglichen auf den Plattformen", so Beckedahl, Gründer des Blogs "Netzpolitik.org" sowie Mit-Gründer der Konferenz Re:Publica.
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Aus Angst vor Regulierungen vor allem in der Europäischen Union sei man auch gegen "Hass, Hetze und Desinformation" vorgegangen, erklärte Beckedahl. Das ist laut dem Experten nun anders:
Experte: Künftig auch rassistische Meinungsäußerungen möglich
Die Redefreiheit werde über alles gestellt und die Content-Regeln vor allem bei den Themen und Migration und "Gender" würden so geändert, dass "zukünftig sämtliche Äußerungen, auch diskriminierende, auch rassistische Meinungsäußerungen möglich sind".
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Dahinter stecke die Strategie, "Andersdenkende durch Hass und Hetze aus dem Diskurs rauszubekommen", in dem man insbesondere gegen Frauen mit massiver Hetze und Gewaltandrohungen vorgehe, so der Digital-Experte.
Die Gespräche fasste ZDFheute-Redakteurin Clara Eberle zusammen, mit Material von dpa und Reuters.
Quelle: ZDF
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