Meta-Abschied: Sandberg verlässt Facebook-Konzern endgültig

    Abschied von Meta:Sandberg verlässt Facebook-Konzern endgültig

    Clara Kohlmeier
    von Clara Kohlmeier, Washington D.C.
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    Sandberg war jahrelang für die Ausrichtung des Social-Media-Giganten Facebook zuständig. 2022 trat sie aus dem operativen Geschäft zurück, nun gibt sie ihr letztes Amt bei Meta ab.

    Facebook Chief Operating Officer Sheryl Sandberg spricht während einer Veranstaltung am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos, Schweiz, am 23. Januar 2019.
    Eines der bekanntesten Gesichter hinter Facebook: Sheryl Sandberg (54) wird Meta im Mai verlassen.
    Quelle: Reuters

    Für den Konzernchef Mark Zuckerberg ist sie eine der Wegbereiterinnen für den Erfolg Facebooks: Sheryl Sandberg. Die 54-Jährige hat am Mittwoch angekündigt, das Unternehmen zu verlassen.
    Zuckerberg dankte ihr in einem Post auf, natürlich, Facebook: "Dein Engagement und deine Führung haben maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen, und ich bin dir für dein unermüdliches Engagement für mich und Meta über die Jahre hinweg dankbar."

    Sandberg über Zeit bei Meta: Chance meines Lebens

    Nach einer Amtszeit von zwölf Jahren im Meta-Aufsichtsrat verkündete Sandberg ebenfalls auf Facebook ihren Posten aufzugeben. "Mit einem Herzen voll von Dankbarkeit und einem Geist voll mit Erinnerungen lasse ich den Meta-Vorstand wissen, dass ich mich im Mai nicht zur Wiederwahl stellen werde", schreibt Sandberg in ihrem Post.
    Schon zwei Jahre zuvor, im Juni 2022, legte die 54-Jährige ihr Amt als Metas Co-Geschäftsführerin nieder, in welchem sie zuvor mehr als 14 Jahre tätig war. Nun verlässt sie das Unternehmen komplett, plant jedoch, weiterhin in beratender Funktion tätig zu sein.
    Ihre Zeit bei Meta bezeichnet sie als: "Die Chance ihres Lebens".

    Mit Sandberg wurde Facebook zum Milliardenunternehmen

    Sandberg kam im Jahr 2008 zu Facebook (heute Meta), nachdem sie zuvor bei Google tätig war. Die Harvard-Absolventin galt als Zuckerbergs rechte Hand, half ihm dabei, Facebook zu einem Milliarden-Unternehmen zu transformieren. Sie setzte sich außerdem für Frauen in Unternehmen und mehr Diversität ein.
    Sandberg gilt auch als die Architektin der Werbestruktur in der Facebook-App. Damit haben sie und ihr Team das soziale Netzwerk geprägt und den Konzern reicher gemacht. 2022 machte Zuckerberg deutlich, wie wichtig Sandberg für das Unternehmen war:

    Sheryl hat unser Werbegeschäft konzipiert, großartige Mitarbeiter eingestellt, unsere Managementkultur geprägt und mir beigebracht, wie man ein Unternehmen führt.

    Mark Zuckerberg, Meta-Chef

    Sandbergs Konzern-Umbau nicht unumstritten

    Ihr Umbau des Konzerns ist nicht unumstritten. Laut der Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff hat Sandberg durch ihre Arbeit bei Facebook zur Zerstörung der Privatsphäre beigetragen.
    2021 war Sandberg Teil von Facebooks Transformation zum "Metaverse", einer digitalen immersiven Welt. Es folgten 2022 erhebliche finanzielle Einschnitte im Unternehmen.
    Vorherige Krisen betrafen Datenskandale sowie Anschuldigungen, laut derer Meta eine Gefährdung für Kinder und Jugendliche darstelle. Auch das ist Teil von Sandbergs Erbe.

    Meta-Konzern politisch unter Druck

    Sandberg hat nach eigenen Angaben die vergangenen zwei Jahre im Meta-Aufsichtsrat genutzt, um den Übergang zu ihrem Ausscheiden erfolgreich zu gestalten. Nun sei der richtige Zeitpunkt zum Verlassen des Unternehmens gekommen.
    Das Team unter Zuckerbergs Vorstand habe seine Zukunftsfähigkeit bewiesen.

    Politischer Druck auf Meta wächst

    Dennoch wird sich Meta in der kommenden Zeit neuen Herausforderungen stellen müssen, dann ohne Sandberg in der Chefetage.
    Der politische Druck ist gewachsen: Zuletzt musste Meta den Zugang von Jugendlichen zu Facebook und Instagram einschränken, um sie vor schädlichen Inhalten zu schützen.
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