Ausstand am Mittwoch:Verdi ruft zu Warnstreik bei Lufthansa auf
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Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa für Mittwoch zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Beschäftigten fordern mehr Geld.
Nachdem Verdi zuletzt das Sicherheitspersonal an Flughäfen zum Streik aufrief, werden nun die Tarifverhandlungen fortgesetzt.06.02.2024 | 1:31 min
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der Lufthansa zu einem 27-stündigen Warnstreik aufgerufen. Laut Verdi sind von Mittwoch um 4.00 Uhr an bis Donnerstag um 7.10 Uhr diese Flughäfen betroffen:
- Frankfurt am Main
- München
- Hamburg
- Berlin
- Düsseldorf
Lufthansa: Mehr als 100.000 Passagiere betroffen
Die Lufthansa kritisierte den Arbeitskampf als "in Länge und Ausmaß völlig unverständlich". Die Lufthansa sprach von über 100.000 betroffenen Passagieren, derzeit werde an einem Sonderflugplan gearbeitet.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten am Boden in den Konzerngesellschaften Deutsche Lufthansa, Lufthansa Technik, Lufthansa Cargo und weiteren. Verdi gab die Zahl der Mitarbeiter mit rund 25.000 an, die Lufthansa sprach von 20.000.
Anfang Februar streikte das Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen. Dem Flughafenverband ADV zufolge mussten mehr als 200.000 Menschen ihre Reisepläne ändern, weil rund 1.100 Flüge streikbedingt abgesagt wurden. 02.02.2024 | 0:18 min
Verdi: "Völlig unzureichendes Angebot" von Lufthansa
Laut Verdi hat die Lufthansa in den Verhandlungen bisher ein "völlig unzureichendes Angebot" vorgelegt, das "breit in den Betrieben diskutiert und dabei als unzureichend und spalterisch kritisiert" worden sei.
Etwa sei im ersten Jahr eine durchschnittliche Erhöhung von weniger als zwei Prozent angeboten worden. Darüber hinaus sollten Beschäftigte außerhalb der Lufthansa Technik eine geringere Inflationsausgleichsprämie erhalten.
Lufthansa verweist auf Gehaltserhöhungen
Der Konzern sprach dagegen von angebotenen Entgelterhöhungen von über 13 Prozent sowie "signifikanten Inflationsausgleichsprämien". Außerdem sollten Arbeits- und Vergütungsbedingungen zwischen Ost und West angeglichen werden. Das Unternehmen verweist auch auf bereits erfolgte Gehaltserhöhungen in Höhe von im Schnitt 11,5 Prozent in den vergangenen 18 Monaten.
Doch "noch vor Beginn der eigentlichen Verhandlungen" habe Verdi nun zum Streik aufgerufen, sagte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann.
Verdi erwartet "größere Flugausfälle und Verzögerungen"
Mit dem ganztägigen Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, in der nächsten Verhandlungsrunde am 12. Februar ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen.
Da das gesamte Bodenpersonal von der Wartung bis zur Passagier- und Flugzeugabfertigung zum Warnstreik aufgerufen ist, wird es laut Verdi voraussichtlich "zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen".
Auf den Bahn- und Ärzte-Streik folgte der Ausstand im öffentlichen Nahverkehr. Und auch das Flughafen-Sicherheitspersonal legt die Arbeit nieder. Das sorgt bei Vielen für Unmut. 02.02.2024 | 2:30 min
Ohne Einigung längere Streiks?
"Wir hoffen deshalb auf das Verständnis der Passagiere, denn auch sie wünschen sich, wie die Beschäftigten, ein Ende des Personalmangels und einen besseren Service. Dafür werden aber attraktivere Arbeitsbedingungen benötigt", erklärte Reschinsky.
"Sollte die Lufthansa das nach diesem ersten Warnstreik nicht einsehen, dann sind die Beschäftigten auch zu längeren Streiks bereit."
12,5 Prozent mehr Gehalt gefordert
Verdi fordert mit Verweis auf Rekordgewinne der Lufthansa sowie der Arbeitsverdichtung für die Beschäftigten:
- 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich
- Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro
- Die Schichtarbeit soll aufgewertet werden
Streiks der Beschäftigten am Boden hatten bei der vergangenen Tarifrunde massive Auswirkungen auf den Flugbetrieb. Im Juli 2022 legte ein Ausstand des Bodenpersonals den Flugverkehr an den Lufthansa-Drehkreuzen Frankfurt und München weitgehend lahm.
Quelle: AFP, Reuters
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