Härtefallfonds: Ikea will Geld an DDR-Zwangsarbeiter zahlen
Einzahlung in Härtefallfonds:Ikea will Geld an DDR-Zwangsarbeiter zahlen
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Ikea will sechs Millionen Euro in den geplanten Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur einzahlen. Der Grund: Während der DDR verkaufte der Konzern Artikel aus Zwangsarbeit.
Es gibt fast keine Fotos von Zwangsarbeit in DDR-Gefängnissen. Zu den wenigen Ausnahmen gehört dieses Bild aus dem Frauengefängnis Hoheneck.
Quelle: picture alliance / ZB
Der Möbelkonzern Ikea will sich mit sechs Millionen Euro an dem geplanten bundesweiten Härtefonds für Opfer der SED-Diktatur beteiligen. Das geht aus einer Absichtserklärung hervor, die Vertreter von Ikea Deutschland in Berlin der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, übergeben haben.
Vorausgegangen war nach Angaben der Bundesbeauftragten ein mehrjähriger Austausch zwischen ihr, Ikea Deutschland und der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG). Ikea hatte den Angaben zufolge 2012 eine unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben, nachdem bekannt geworden war, dass das schwedische Möbelhaus Artikel verkauft hatte, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren.
Wir bedauern zutiefst, dass auch Produkte für Ikea von politischen Häftlingen in der DDR produziert wurden.
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Geschäftsführer, Ikea Deutschland
Das Zuchthaus Cottbus war eines der größten politischen Gefängnisse der DDR. Heute ist dort ein Menschenrechtszentrum. Die früheren Insassen haben das Gefängnis gekauft.22.03.2022 | 28:56 min
Bundestag muss Gesetzentwurf noch beschließen
Die Einrichtung des Fonds für besonders Bedürftige geht auf einen Gesetzentwurf zurück, über den der Bundestag noch beschließen muss. Er sieht unter anderem vor, dass der Bund den Härtefallfonds mit einem Volumen von einer Million Euro ausstattet. Mit dem Geld sollen Menschen in besonderen Notlagen unbürokratisch unterstützt werden.
Opferrenten für frühere DDR-Häftlinge und beruflich Verfolgte sollen zudem künftig einmal jährlich automatisch angehoben werden. Ferner ist eine einmalige Entschädigung von 1.500 Euro für die Menschen vorgesehen, die nach Abriegelung der innerdeutschen Grenze zwangsweise aus dem Grenzgebiet ins Landesinnere der DDR umgesiedelt wurden.
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SED-Opferbeauftragte begrüßt Schritt von Ikea
Die Zusage von Ikea sei "Ausdruck eines verantwortungsvollen Umgangs auch mit dunklen Kapiteln der eigenen Firmengeschichte", sagte die SED-Opferbeauftragte. Der Bundesvorsitzende der UOKG, Dieter Dombrowski, sagte: "Die heutige Entscheidung ist wegweisend. Wir wünschen uns, dass weitere Firmen dem Vorbild Ikeas folgen."
Quelle: dpa
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