20 Jahre Google an der Börse:Vom Garagen-Start-up zum Werbegigant
von Anne Sophie Feil
|
Vor 20 Jahren ging Google an die Börse. Seitdem ist die simple Suchmaschine zu einem einflussreichen Tech-Giganten gewachsen - vor allem dank Werbeeinnahmen mit Nutzerdaten.
Die Zentrale von Google im Jahr 2004.
Quelle: AP
Als Google am 19. August 2004 an die Börse geht, legt das Unternehmen damit den Grundstein für seinen rasanten Aufstieg. Die simple Suchmaschine zählt heute zu den Big Tech - den fünf größten IT-Konzernen der Welt. 2023 erwirtschaftet die Google-Mutter Alphabet einen Gewinn von 73,8 Milliarden US-Dollar.
Wie alles begann: Ein revolutionärer Algorithmus
Die Geschichte von Google beginnt 1995 mit den beiden Informatik-Doktoranden Larry Page und Sergey Brin an der Stanford University. Sie entwickeln den sogenannten "PageRank"-Algorithmus, die Grundlage der späteren Suchmaschine Google.
Google ist von einem US-Bundesgericht wegen Wettbewerbsverstößen schuldig gesprochen worden. Der Internetkonzern habe sein Marktmonopol illegal gegen die Konkurrenz genutzt. 06.08.2024 | 0:25 min
Im Gegensatz zur Konkurrenz bewertet "PageRank" nicht nur die Häufigkeit eines Suchbegriffs, sondern analysiert auch die Qualität und Anzahl der Verlinkungen auf die jeweilige Seite. So liefert der Algorithmus relevantere Suchergebnisse.
Drei Jahre später gründen Page und Brin die Google Inc. und erhalten 100.000 US-Dollar Startkapital von dem deutschen Informatiker Andreas von Bechtolsheim, der als Investor einsteigt.
Firmensitz ist zunächst eine Garage im kalifornischen Menlo Park. Mit Werbeeinblendungen in den Suchergebnislisten erzielt Google Milliardenumsätze. Aus dem kleinen Start-up wird schnell ein dynamisches Wachstumsunternehmen.
Vom Suchmaschinenanbieter zum globalen Tech-Giganten
Als Google 2004 an die New Yorker Börse geht, ist das Unternehmen bereits eine feste Größe im Internet. Zwar läuft der Börsengang nicht so gut wie erhofft: Von den geplanten 3,3 Milliarden US-Dollar nimmt Google nur etwa die Hälfte ein. Doch innerhalb weniger Jahre vervielfacht sich der Aktienkurs.
Wie gut funktionieren kostenlose Übersetzer-Apps fürs Smartphone?06.05.2024 | 6:21 min
Google steigt zu einem der wertvollsten Unternehmen der Welt auf, expandiert in verschiedene Tech-Bereiche. Das Unternehmen kauft das mobile Betriebssystem Android und das Videoportal YouTube, bringt den Kartendienst Google Maps, den Webbrowser Chrome und weitere Anwendungen auf den Markt.
Warum Google so mächtig wurde
Milliardeneinnahmen dank Werbung
Am lukrativsten ist nach wie vor das Werbesystem Google Ads. Drei Viertel des Konzernumsatzes stammen aus Werbeeinnahmen, die vor allem über die Suchmaschine und YouTube generiert werden.
Marcel Waldvogel vom Chaos Computer Club (CCC) erklärt, Google habe ein ganzes Ökosystem um diese Werbung herum entwickelt, mit dem einzigen Ziel, diese Werbung effizient auszuliefern.
Google würde nicht funktionieren ohne die Werbung.
„
Marcel Waldvogel, Chaos Computer Club
Auf den zahlreichen Plattformen, die Google anbietet, werden mit Hilfe von Cookies Informationen über die Nutzer gespeichert, mit deren Hilfe Werbung personalisiert ausgespielt werden kann. Für die werbenden Unternehmen ist es lukrativer, die Zielgruppe gezielt anzusprechen, da sich so mit höherer Wahrscheinlichkeit Umsatz generieren lässt.
Nutzer teilen ihr Privatleben mit Google
Je mehr Daten über die Nutzerinteressen vorliegen, desto besser ist die Werbung, erklärt Patrick Seemann vom CCC. Ein Beispiel: Die meisten Browser wie Safari oder Firefox blockieren Cookies aus Datenschutzgründen. "Google kann die nicht blockieren, weil 80 Prozent der Einnahmen aus der Werbung kommen", so Seemann.
Abgesehen von Google gibt es viele alternative Anbieter, die genau dieselbe Leistung bieten, jedoch weitestgehend unbekannt sind.07.03.2024 | 2:58 min
Datenschutzrechtlich ist das bedenklich. Jochim Selzer vom CCC erklärt: "Ein Blick in Ihr Google-Dashboard zeigt, wann Sie welche Suchbegriffe eingegeben, an welchem Ort Sie sich befunden, welche Dateien Sie gespeichert, welche Videos Sie angesehen und welche Apps Sie auf Ihrem (Android-)Smartphone installiert haben. Diese Daten lassen detaillierte Aussagen über Ihre Person zu."
Je zentraler wir das Netz gestalten, desto gefährlicher wird es, wenn diese zentralen Knoten in falsche Hände geraten.
„
Jochim Selzer, Chaos Computer Club
Googles Marktmacht verschaffe dem Unternehmen zudem "Definitionshoheit darüber, wie wir das Internet nutzen", so Selzer. Andere Hoster und Mail-Anbieter seien gezwungen, sich an die technischen Standards von Google zu halten, da sonst beispielsweise E-Mails nicht an Google-Nutzer weitergeleitet würden oder das Suchmaschinen-Ranking ihrer Webseiten leide.
Quelle: dpa
Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie beim ZDFheute-WhatsApp-Channel richtig. Hier erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Zur Anmeldung: ZDFheute-WhatsApp-Channel.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.