Sommerferien: Ferien: So ist der Airport Frankfurt gerüstet

Schlangen vor der Sicherheitskontrolle, vermisste Gepäckstücke und verpasste Umstiege. Die Bilder aus dem Sommer 2022 haben sich bei vielen Kunden des Frankfurter Flughafens eingebrannt.

Bereits letztes Jahr hatte die Betreibergesellschaft Fraport mit zahlreichen Maßnahmen reagiert - das von vielen befürchtete Chaos blieb aus. Doch dieses Jahr steigt die Anzahl an Fluggästen weiter.

Von Frankfurt aus flogen schon im Mai etwa sieben Prozent mehr Passagiere als im Vorjahresmonat. Mittlerweile liegt das Niveau der Fluggastzahlen deutschlandweit laut Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bei 88 Prozent gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019. Für die Ferienzeit wird ein Reiseboom erwartet - eine Belastungsprobe für den Frankfurter Betreiber. Fraport gibt sich aber optimistisch:

Um die Lage zu beherrschen, hat Fraport seit 2022 einiges getan: Die Durchführung der Sicherheitskontrollen wurde von der Bundespolizei übernommen und 30 neue "CT-Scanner" zur schnelleren Abwicklung angeschafft. Mit diesen Scannern muss das Handgepäck nicht mehr ausgepackt und aufwändig überprüft werden.

Noch ist es nicht gelungen, alle Kontrollstationen aufzurüsten, es werden aber sukzessive mehr. Außerdem können sich Kunden mittlerweile bis zu 72 Stunden vorab auf der Online-Plattform "FRA SmartWay" einen Zeitslot für die Kontrolle buchen.

Doch trotz vieler Veränderungen kann es während der Saison am Flughafen haken, wie etwa in den Parkhäusern: "Bei kurzfristiger Anfrage kann ein Stellplatz nicht sichergestellt werden", sagt Fraport-Sprecherin Jana Schäfer.

"Wir empfehlen deshalb allen Passagieren, die mit dem Pkw anreisen, frühzeitig einen Stellplatz online im Voraus zu buchen." Auch hier ist es ein Online-Service, der den Kundenfrust vermeiden soll. Wer auch im Internet keinen Parkplatz mehr findet, kann auf private Anbieter direkt am Airport zurückgreifen.

Die Hauptursache für die chaotischen Zustände vor zwei Jahren am Frankfurter Flughafen war aber wohl der Personalmangel. Während der Corona-Pandemie musste der Betrieb runtergefahren werden, etwa 4.000 Fraport-Beschäftigte, ein Fünftel der Belegschaft verlor den Job.

Als das Fliegen wieder möglich wurde, konnte man nicht Schritt halten. Die Folge: gestrandete Koffer und verzweifelte Passagiere. Auf Anfrage bestätigt der Flughafen-Betreiber, dass die Rekrutierung neuer Arbeitskräfte im Fokus aller Bemühungen stehe.

Christoph Miemietz, Gewerkschaftssekretär im Flughafen-Büro von Verdi, ist optimistisch, dass die Ferienzeit gut bewältigt werden kann. Man habe die Personallücke auch bei den Beschäftigten der Personal- und Gepäckabfertigung schließen können, die Zahl der Beschäftigten sei wieder so hoch wie vor der Pandemie.

Grund für die positive Entwicklung beim Personal seien die Lohnerhöhungen um 25 Prozent. "Das ist ein Resultat der Streiks", so Miemietz. Anfang des Jahres hatten große Teile des Flughafenpersonals und des Bodenpersonals beim wichtigsten Fraport-Kunden Lufthansa gestreikt.

Die neuen Scanner und Online-Services hingegen helfen den Beschäftigten laut dem Gewerkschaftssekretär nur bedingt. Insbesondere in sicherheitsrelevanten Bereichen müsse die Konzentration stetig hochgehalten werden, trotz aller Neuerungen.

Verhältnisse wie vor zwei Jahren werden 2024 am Airport in Frankfurt trotz gestiegener Passagierzahlen wahrscheinlich ausbleiben. Und doch liegt es auch an den Kunden selbst, mit vorausschauenden Maßnahmen einen möglichst reibungslosen Ablauf der Reise zu gewährleisten.

Der Verband BDL empfiehlt Fluggästen, den Online-Check-in zu nutzen. Bei den meisten Airlines kann Wartezeit verhindert werden, wenn man bereits am Vortag eincheckt. Manche Fluggesellschaften bieten auch einen Vorabend-Check-in inklusive Gepäckabgabe vor Ort an.

Schließlich sollte man die Automaten für Aufgabegepäck nutzen. Oft kann das Warten in der Schlange durch eigenständiges Aufgeben des Gepäcks vermieden werden. In Frankfurt wurde die Anzahl der Automaten dieses Jahr laut Fraport noch einmal erhöht. Und wer ganz sicher sein will, sollte etwa zweieinhalb Stunden vor Abflug eintreffen.