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FAQ
Hoch verschuldeter Bauriese:Was das Evergrande-Urteil bedeutet
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Ein Hongkonger Gericht hat entschieden: Der hoch verschuldete Baukonzern Evergrande soll abgewickelt werden. Was bedeutet das für den Konzern und die chinesische Wirtschaft?
Ein Hongkonger Gericht hat heute die Zerschlagung des hochverschuldeten chinesischen Bauträgers beschlossen. Gläubiger des Unternehmens melden immer wieder neue Zahlungsausfälle.29.01.2024 | 1:40 min
Es ist ein Beben in der chinesischen Immobilienkrise: Der hoch verschuldete Konzern Evergrande soll aufgelöst werden. Ein Hongkonger Gericht ordnete dies am Montag an. Das sieht den Schritt als notwendig an, damit die Gläubiger zumindest einen Teil ihres Geldes wiederbekommen.
Was ist Evergrande für ein Konzern, was bedeutet die verordnete Auflösung für das Unternehmen und die chinesische Wirtschaft? Ein Überblick.
Was ist Evergrande und wo liegt das Problem des Konzerns?
Evergrande ist eines der größten Immobilienunternehmen in China mit Sitz in Shenzhen im Süden des Landes. Der Konzern verkauft und entwickelt Wohnungen. Ende 2021 war Evergrande mit seinen Auslandsschulden in Verzug geraten - der Gläubiger Top Shine Global hatte 2022 in Hongkong den Antrag auf die Liquidierung des Konzerns gestellt.
Anfang Dezember gewährte Richterin Linda Chan dem strauchelnden Unternehmen dann noch einen Aufschub. Die Frist verstrich am Montag. "Genug ist genug", sagte Chan jetzt. Der Konzern habe mehr als 18 Monate lang keine effektive Kommunikation oder Lösungen angeboten.
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Wie hoch sind die Schulden?
Die Schulden summieren sich auf umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar. Damit ist Evergrande der weltweit am höchsten verschuldete Konzern. Der Wert des Unternehmens wirkt mit rund 23 Milliarden US-Dollar im Verhältnis dazu beinahe gering.
"Das Unternehmen ist so verschuldet, dass es kein Geld, keinen Hoffnungsschimmer mehr gibt, dass es die Schulden bedienen kann", sagt Max Zenglein, Chefökonom des Mercator Institute for China Studies (Merics). Evergrande sei einfach nicht mehr wirtschaftlich.
So hoch sind Evergrandes Schulden
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Was hat ein Gericht in Hongkong nun entschieden?
Das Gericht in Hongkong hat nun die Abwicklung des Immobilienentwicklers angeordnet. Chen erklärte, sie halte die Abwicklung in Anbetracht des "offensichtlichen Mangels an Fortschritten seitens des Unternehmens bei der Vorlage eines tragfähigen Umstrukturierungsplans" für angemessen.
"Das ist in vielerlei Hinsicht ein Präzedenzfall", sagt Merics-Chefökonom Zenglein. Dennoch sei der Gerichtsbeschluss keine große Überraschung. "Das, was gerade auf dem chinesischen Immobilienmarkt vor sich geht, ist von der Regierung herbeigeführt worden."
Was sind die Folgen für Evergrande?
An der Hongkonger Börse rauschte das Papier der Evergrande Group am Montag in die Tiefe. Sogar der Handel mit der Aktie wurde gestoppt. Evergrande-Chef Shawn Siu nannte die Gerichtsentscheidung "bedauerlich", kündigte jedoch an, die Geschäfte in China würden davon nicht beeinträchtigt. Was das Urteil nun für Konsequenzen habe, müsse man noch abwarten, sagt Zenglein:
Es werde jetzt darum gehen, dass die begonnenen Projekte fertiggestellt werden. Ein Großteil des Vermögens von Evergrande steckt in Projekten in Festland-China: Experten erwarten daher, dass insbesondere für ausländische Gläubiger nicht viel zu holen sein wird.
Was sind die Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft?
Die Abwicklung Evergrandes könnte auf den Märkten, denen Peking jüngst versuchte, wieder auf die Beine zu helfen, Wellen schlagen und das Vertrauen in den chinesischen Immobilienmarkt weiter schwächen. Ökonom Zenglein sieht einen nächsten Schritt im "von der chinesischen Regierung eingeleiteten Prozess, den Immobiliensektor gesund zu schrumpfen oder klein zu schrumpfen".
Die chinesische Regierung werde sehr bedacht sein, die Auswirkung auf die Wirtschaft zu minimieren, "insbesondere auf die privaten Haushalte, die Wohnung gekauft haben und dergleichen", so Zenglein.
- Fragile Erholung: Chinas Wirtschaft wächst - Probleme bleiben
Die derzeitige Situation am Immobilienmarkt sei aber nicht allein auf Evergrande zurückzuführen. "Der gesamte Immobiliensektor ist in einer schwierigen Situation", so Zenglein. Das habe Auswirkungen auf die lokalen Behörden, denen die Steuereinnahmen fehlen, etwa von Landverkäufen. Für Privathaushalte sei der Immobiliensektor die wichtigste Anlageklasse.
Quelle: dpa, Reuters, AFP
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