Erstes Halbjahr 2024: Deutsche Bahn macht Milliardenverlust
Erstes Halbjahr 2024:Deutsche Bahn macht erneut Milliardenverlust
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Die Deutsche Bahn ist nicht nur unpünktlich, sondern steht auch finanziell weiter unter Druck: In der ersten Jahreshälfte machte sie einen Verlust von mehr als einer Milliarde.
Die deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2024 einen Verlust von insgesamt 1,2 Milliarden Euro eingefahren. Außerdem ist die Nachfrage bei den Fahrgästen deutlich zurückgegangen, unter anderem wegen Verspätungen, Streiks und Baustellen.25.07.2024 | 1:51 min
Streiks, Extremwetter, Baustellen und eine schwächelnde Nachfrage haben bei der Deutschen Bahn im ersten Halbjahr 2024 erneut einen Milliardenverlust verursacht. Unter dem Strich verzeichnete der bundeseigene Konzern nach Zinsen und Ertragssteuern ein Minus von 1,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahreszeitraum lag der Verlust noch bei 71 Millionen Euro.
Allerdings ist die Bahn bereits im vergangenen Jahr bei zahlreichen Investitionen in die Infrastruktur in Vorleistung gegangen. Für 2024 rechnet sie deshalb mit erheblichen Rückzahlungen des Bundes. Bahnchef Richard Lutz geht davon aus, dass sie zumindest operativ, also vor Zinsen und Steuern, am Ende des Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben wird.
Die DB bilanziert im ersten Halbjahr eine Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr von knapp 62,7 %. Das sei "absolut unzufrieden stellend", sagte Verkehrsminister Wissing im zdf.25.07.2024 | 1:34 min
"Extremwetterereignisse in nie dagewesenem Ausmaß haben die ohnehin sanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und die betriebliche und finanzielle Lage im Personen- und Güterverkehr verschärft", teilte Bahnchef Lutz mit. "Dazu kamen Streiks und Havarien wie der Rauhebergtunnel."
Bahn streicht Tausende Stellen
Als Sparmaßnahme will die Bahn vor allem in der Verwaltung Tausende Stellen streichen. "Wir wollen in den nächsten fünf Jahren den Personalbedarf um etwa 30.000 Vollzeitpersonale reduzieren", sagte Finanzchef Levin Holle bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz.
Wie will der Staatskonzern in Zukunft schwarze Zahlen schreiben? Stephanie Barrett an der Börse.25.07.2024 | 1:08 min
Das entspräche in etwa der natürlichen Fluktuation von zwei Jahren, hieß es. Bereits in diesem Jahr sollen demnach 1.500 Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen.
Wissing kritisiert Unpünktlichkeit von Bahn scharf
Vor der Vorstellung der Bilanz kritisierte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die schlechte Pünktlichkeit der Bahn deutlich. Die Pünktlichkeitsquote im Juni von knapp 53 Prozent sei "absolut unzufriedenstellend", sagte Wissing im ZDF-"Morgenmagazin".
Die wird dem Anspruch, den wir an unser Land haben, nicht gerecht.
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Volker Wissing, Bundesverkehrsminister
Die Verantwortung dafür liege in "den letzten 20 Jahren". Jetzt bringe die die Bundesregierung die Infrastruktur "auf Vordermann". Die Sanierung habe begonnen.
Die Pünktlichkeitsquote der Deutschen Bahn sei "absolut unzufriedenstellend", so Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). "Deswegen braucht man jetzt eine Erneuerung der Infrastruktur".25.07.2024 | 5:52 min
Logistiktochter Schenker macht auch weniger Gewinn
Selbst die gut laufende Logistiktochter DB Schenker konnte die Verluste im ersten Halbjahr nicht ausgleichen. Das zum Verkauf stehende Unternehmen erwirtschaftete einen operativen Gewinn (Ebit) von 520 Millionen Euro. Das waren allerdings rund 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum.
Auch der Konzernumsatz ging in den ersten sechs Monaten um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zurück. Ein Grund für das schwache Halbjahr waren laut Finanzvorstand Levin Holle die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im monatelangen Tarifkonflikt. Alleine die Arbeitskämpfe hätten die Bahn rund 300 Millionen Euro gekostet.
Immerhin konnte der Konzern seine hohen Verbindlichkeiten um rund eine Milliarde Euro auf nunmehr 33 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresende reduzieren. Das lag zum einen am Verkauf der Auslandstochter Arriva und zum anderen an der Auszahlung eines ersten Teils einer milliardenschweren Eigenkapitalerhöhung des Bundes.
Quelle: dpa
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