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Tarifstreit bei der Bahn:GDL verhandelt - und verzichtet auf Streiks
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Im Tarifstreit zwischen Deutscher Bahn und der Gewerkschaft der Lokführer wird wieder verhandelt. Bis zu einem Ergebnis verzichtet die GDL auf weitere Streiks.
Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind weitere Streiks vorerst abgewendet - und eine Einigung scheint in Sicht. "Beide Parteien sind zuversichtlich, in der nächsten Woche ein Ergebnis mitteilen zu können", teilten der Konzern und die Gewerkschaft mit. "Die GDL sieht bis dahin von weiteren Streiks ab", hieß es in den gleichlautenden Mitteilungen weiter.
"Die Verhandlungen sind intensiv, aber konstruktiv", hieß es bei der Bahn. "Zu vielen Themen wurde eine Verständigung erreicht". Über den weiteren Verhandlungsstand sei Stillschweigen vereinbart worden.
Osterferien stehen an
Zwei Wochen vor Ostern dürfte das für viele Fahrgäste eine gute Nachricht sein. In einigen Bundesländern beginnen bereits an diesem Montag die Osterferien. Vor diesem Hintergrund hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Gewerkschaften im Luftverkehr und bei der Bahn dazu aufgerufen, einen Osterfrieden einzuhalten. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er:
Die Gewerkschaften sollten rechtzeitig klarstellen, dass während der Osterzeit nicht gestreikt wird.
Volker Wissing, Verkehrsminister
Knackpunkt Arbeitszeitreduzierung
Zuletzt saßen beide Seiten im Februar für mehrere Wochen hinter verschlossenen Türen zusammen, um zu einer Lösung in dem Tarifkonflikt zu kommen. Knackpunkt der Verhandlungen war zuletzt der Streit um eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden bei gleichbleibendem Gehalt.
Die Bahn hatte sich bisher bereit gezeigt, die Arbeitszeit auf 36 Stunden ohne finanzielle Einbußen in zwei Schritten bis 2028 abzusenken. GDL-Chef Claus Weselsky ließ sich darauf aber nicht ein.
Sechs Arbeitskämpfe bisher ohne Erfolg
Die Gewerkschaft hat bereits mit mehr als zwei Dutzend anderen Eisenbahnunternehmen Tarifverträge abgeschlossen, in denen die 35-Stundenwoche festgeschrieben ist. Diese stehen allerdings unter dem Vorbehalt, dass auch die Bahn sich auf einen solchen Abschluss einlässt. Ansonsten würden die bestehenden Verträge entsprechend angepasst. Weselsky will das verhindern.
Bereits sechs Mal hat die GDL im Tarifstreit bisher zu Arbeitskämpfen aufgerufen. Zuletzt setzte die Gewerkschaft auf einen sogenannten Wellenstreik, den sie deutlich kurzfristiger als die bisherigen Ausstände ankündigte. Mit der Wiederaufnahme der Verhandlungen verpflichtete sich die GDL nun, für die Dauer der Gespräche auf weitere Streiks zu verzichten.
Eine formale Schlichtung lehnt die GDL ab
Vermittelt hatten in der letzten Verhandlungsrunde der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (beide CDU). Ob die beiden auch in dieser Verhandlungsrunde wieder als Moderatoren auftreten werden, blieb zunächst unklar.
Auch dieses Mal soll es sich trotz dieser Möglichkeit nicht um eine formale Schlichtung handeln. Diese lehnt insbesondere die GDL bisher ab. Bei einer solchen würden beide Seiten zuvor eine Schlichtungsvereinbarung treffen. Häufig geht damit einher, dass ein Schlichterspruch für beide Seiten bindend ist.
Quelle: Reuters, dpa
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