Deutsche Bahn: Viele Baustellen in den Sommerferien

Insgesamt 14 Großbaustellen gibt es bei der Deutschen Bahn im Fernverkehr in diesem Sommer.

Die Generalsanierung der Riedbahn-Strecke bringt die größten Einschränkungen mit sich: Von diesem Montag, 15. Juli, bis Mitte Dezember wird zwischen Frankfurt und Mannheim gebaut. Das Besondere: Erstmals werden Baumaßnahmen gleichzeitig an Gleisen, Weichen, Oberleitungen und auch an Bahnhöfen umgesetzt. Die Strecke, auf der täglich rund 300 Züge verkehren, wird in diesem Zeitraum voll gesperrt. Die meisten Fernverkehrszüge werden über Mainz oder Darmstadt umgeleitet, was zu längeren Fahrzeiten von bis zu 40 Minuten führt.

Eine weitere wichtige Fernverkehrsstrecke ist die Verbindung zwischen Hamburg und Berlin. Hier beginnen die Bauarbeiten im August und enden Mitte Dezember. 230 Züge mit bis zu 30.000 Fahrgästen verkehren täglich auf dieser Strecke. Für den geplanten Zeitraum müssen diese sich auf eine Fahrzeitverlängerung von bis zu 45 Minuten einstellen. Die Arbeiten finden im Vorfeld der Generalsanierung der Strecke statt, die für 2025 geplant ist.

Die Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt wird diesen Sommer ebenfalls erneuert. Die Arbeiten beginnen Mitte Juli und sollen innerhalb von vier Wochen erledigt sein. Fahrgäste müssen sich hier auf eine Fahrzeitverlängerung von bis zu 90 Minuten einstellen. Zeitgleich wird auch am Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens gearbeitet. Hierfür werden Ersatzbusse zwischen dem Kölner Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen eingerichtet, die auch Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg Süd anfahren.

Von Juli bis August finden auch auf der Strecke zwischen Hamm und Hannover für drei Wochen Bauarbeiten statt, wodurch einige Fernverkehrshaltestellen zwischen den beiden Städten entfallen. Sie sind nur über Umsteigeverbindungen erreichbar und es kommt zu längeren Fahrzeiten von 60 bis 75 Minuten für Reisende, die zwischen NRW und Berlin, Leipzig oder Dresden unterwegs sind.

Die Rheintalbahn-Strecke zwischen Karlsruhe und Basel gilt als wichtige Verbindung Richtung Schweiz und Italien und ist bereits über 170 Jahre alt. Sie ist außerdem Teil des Güterkorridors zwischen Rotterdam und Genua. An einem Abschnitt der Strecke, zwischen Rastatt und Baden-Baden, wird im August gebaut. Die alten Gleise sollen langfristig um zwei weitere ergänzt werden. So sollen Fern-, Nah- und Güterverkehr verstärkt voneinander getrennt und mehr Zugverbindungen und Schnelligkeit ermöglicht werden.

Auch zwischen Augsburg und Ulm soll der Güterverkehr mit einem Ausbau stärker von Fern- und Nahverkehr getrennt werden. Dafür wird die Strecke jedoch nicht komplett gesperrt, sondern das Angebot zwischen August und September nur ausgedünnt. Stündlich gibt es mindestens eine Verbindung, die Fahrzeit verlängert sich dabei um bis zu 40 Minuten.

Die Arbeiten auf den meisten Großbaustellen der Deutschen Bahn starten im Juli oder August. Damit werde insbesondere Rücksicht auf Pendler*innen genommen, die in dieser Zeit weniger unterwegs seien, erklärt ein Bahnsprecher. Abweichende Takte und längere Fahrzeiten betreffen so weniger Fahrgäste.

Der schlechte Infrastrukturzustand aufgrund von überalterten und störanfälligen Anlagen und Gleisen beeinflusse die Pünktlichkeit der Züge, so der Sprecher.

Auf stark befahrenen Strecken und Verkehrsknoten führten die Störungen zu einem hohen Stauaufkommen, das sich auf das gesamte Streckennetz auswirke. Die Generalsanierung der Riedbahn sei ein erster Schritt, um den Fahrgästen ein Hochleistungsnetz bieten zu können.