Top 100 der teuersten Börsenkonzerne: Wenig deutsche dabei
Top 100:Teuerste Börsenkonzerne: Wenig deutsche dabei
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Die wertvollsten Börsenkonzerne kommen nach wie vor aus den USA - angeführt von den Tech-Riesen und befeuert vom KI-Boom. Nur drei deutsche Unternehmen schaffen es in die Top 100.
Erstmals seit 16 Jahren gehört ein deutscher Konzern wieder zu den wertvollsten Unternehmen der Welt – ein erfreuliches Signal für die Wirtschaft. Frank Bethmann aus Frankfurt.03.01.2025 | 1:05 min
SAP, Siemens, Deutsche Telekom: Nur drei deutsche Unternehmen haben 2024 den Sprung unter die 100 an der Börse höchstbewerteten Unternehmen der Welt geschafft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.
Die Top-Drei: Apple, Nvidia, Microsoft
Demnach wird das Top-100-Börsenranking wie schon in den Vorjahren von US-Techkonzernen dominiert. EY schaute sich die Marktkapitalisierung am 31. Dezember 2024 bei Börsenschluss an und verglich sie mit der vom 31. Dezember 2023. Die Top drei:
Apple mit einem Börsenwert von rund 3,78 Billionen Dollar
der Chipkonzern Nvidia mit 3,28 Billionen Dollar
und Microsoft mit 3,13 Billionen Dollar.
Grafik: Das sind die wertvollsten Firmen der Welt
Quelle: ZDF/Getty images
Insgesamt stieg der Börsenwert der 100 teuersten börsennotierten Unternehmen demnach im Verlauf des vergangenen Jahres um 25 Prozent und erreichte mit 44,9 Billionen Dollar einen neuen Höchststand.
Tech-Konzerne profitieren von KI-Boom
Der Boom um Künstliche Intelligenz trägt dazu bei, dass die USA an der Börse unangefochten bleiben: 62 der 100 teuersten Unternehmen der Welt sitzen in den Vereinigten Staaten.
Trotz der schwierigen Lage vieler Unternehmen: Der DAX hat 2024 um fast 20 Prozent zugelegt. An der Wall Street war das Plus noch deutlicher. 30.12.2024 | 1:31 min
Sie stellen neun der zehn höchstbewerteten Konzerne, darunter die Google-Mutter Alphabet, der Versandriese Amazon und der Internetkonzern Meta. Nur der Ölkonzern Saudi Aramco auf Platz 6 durchbricht die Phalanx der US-Konzerne. Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY, erklärt:
Die schwache Konjunktur und die geopolitischen Krisen schienen in den Hintergrund zu treten, so Ahlers. Von den wertvollsten 100 Börsenkonzernen seien allein 24 Technologieunternehmen, davon 17 aus den USA.
Party-Stimmung an den Börsen, Ernüchterung bei vielen Unternehmen. Wie es nächstes Jahr für die Wirtschaft weitergeht, erklärt Frank Bethmann.30.12.2024 | 1:12 min
Apple fast doppelt so viel wert wie alle Dax-Konzerne
Vom Hype um die KI profitiert auch der wertvollste Dax-Konzern SAP. Die deutschen Börsenkonzerne im 100er-Ranking:
SAP springt mit einem Börsenwert von 285 Milliarden Dollar auf von Platz 62 auf Rang 32.
Siemens schafft es auf Platz 94 mit 153 Milliarden Dollar Börsenwert,
die Deutsche Telekom auf Rang 98 mit 147 Mrd. Dollar.
Siemens erwirbt für zehn Milliarden Dollar das US-Unternehmen Altair Engineering. Mit KI-Software wollen sie die Verbindung von realer und digitaler Welt stärken.31.10.2024 | 1:33 min
Damit zeigt sich ein zarter Aufwärtstrend: Ende 2023 hatten es nur zwei deutsche Börsenkonzerne in die Top 100 geschafft und 2022 gar keiner. Verglichen mit US-Börsenriesen sind die deutschen Vertreter allerdings Winzlinge. So ist laut EY allein Apple mit knapp 3,8 Billionen Dollar fast doppelt so viel wert wie alle 40 Dax-Konzerne zusammen.
Unter den 300 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt finden sich EY zufolge nur noch fünf deutsche, 2023 waren es noch elf. Denn mit der Krise der Autoindustrie haben die früheren Vertreter Porsche, Mercedes-Benz, VW und BMW an der Börse stark an Wert verloren.
Die Auto-Industrie ist im Umbruch. Künftig werden viele Arbeitsplätze wegfallen - dennoch steigt der der Bedarf an Fachkräften.10.12.2024 | 2:36 min
Generell wird Europa - wie auch Asien - an der Börse von den USA abgehängt: Von den 100 wertvollsten Konzernen haben nur 18 ihren Hauptsitz in Europa, angeführt vom dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk auf Rang 14. Noch 2007, vor der weltweiten Finanzkrise, hatten 46 der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ihren Sitz in Europa und nur 32 in den USA. Ahlers erklärt:
Dagegen spiele Europa bei der KI und generell im Digitalsektor eine untergeordnete Rolle, so Ahlers. "Und angesichts der rasanten Entwicklung in diesem Bereich besteht die große Gefahr, dass wir zunehmend den Anschluss verlieren."