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    Lastenräder: Babboe kämpft weiter mit Rückruf

    Fahrrad-Produzent in der Krise:Babboe kämpft weiter mit Rückruf

    von Dennis Berger
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    Die Rückrufaktion des Lastenrad-Herstellers Babboe stockt weiter. Viele Kunden sind frustriert und beschweren sich über mangelnden Service. Der Mutterkonzern ist unter Druck.

    Frau fährt auf einem Lastenfahrrad durch den Regen
    Die Rückrufaktion bei Babboe läuft eher schleppend. (Symbolbild)
    Quelle: imago images
    Seit drei Monaten versucht Babboe, 22.000 Lastenräder wegen Sicherheitsmängeln zurückzurufen. Doch bisher wurden nur wenige eingesammelt und Hunderte ersetzt. Die Kosten dieser Aktion gehen in die Millionen.
    Im Februar stoppte der Verkauf aller Babboe-Lastenräder in den Niederlanden wegen gefährlicher Rahmenbrüche. Auch in Deutschland wurde der Verkauf gestoppt. Rund 9.000 Fahrräder wurden hier zurückgerufen, etwa 15 Prozent der Flotte. Deutschland ist Babboes größter Markt, gefolgt von den Niederlanden, Frankreich und Dänemark, die zusammen rund 85 Prozent des Umsatzes ausmachen.
    Babboe bietet Ersatzräder oder Gutscheine für ältere Modelle an, doch viele Kunden sind frustriert. Auf der Website kontrollieredeinlastenrad.de sollen sie mit der Rahmennummer den Rückruf anmelden. Im Hilfeforum beschweren sie sich jedoch, dass die Rahmennummer nicht erkannt wird und der Kundenservice kaum erreichbar ist.
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    Lange Wartezeiten bei Babboe

    Kunden klagen über lange Wartezeiten. Manche warteten vier Wochen auf die Abholung und noch länger auf ein Ersatzrad. Es gibt auch Kritik an den Gutscheinen für ältere Modelle, die nur im Babboe-Webshop eingelöst werden können, wo die Preise höher sind als bei anderen Händlern.
    Und Besitzer älterer Modelle haben offenbar einen weiteren Nachteil. Denn beim Austausch der Räder unterscheidet Babboe, ob das Lastenrad älter oder jünger als fünf Jahre ist. Besitzern neuerer Modelle bietet Babboe ein neues Lastenrad als Ersatz an. Dabei können sie auch eine hochwertigere Version oder ein Rad mit E-Antrieb wählen.
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    Wird Babboe zum Krimi?

    Die Vorwürfe gegen das Management von Babboe sind massiv. Die niederländische Verbraucherschutzbehörde NVWA und die Staatsanwaltschaft untersuchen, ob Babboe die Mängel vertuscht hat. Tjeerd Jegen, CEO der Muttergesellschaft Accell, bestreitet böswillige Absichten.
    "Wir haben eine Untersuchung gestartet, aber noch keine abschließenden Ergebnisse", sagte Jegen kürzlich in einer niederländischen Zeitung. Aufnahmen des niederländischen Senders RTL Nieuws, die Mitarbeiter zeigen sollen, wie sie defekte Rahmen verstecken, kommentiert er nicht weiter.
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    Ein Mechaniker wandte sich im September 2023 an die niederländische Whistleblower-Behörde. Seine wiederholten Hinweise auf teils "lebensbedrohliche" Sicherheitsprobleme an Lastenrädern seien innerhalb des Unternehmens ignoriert worden. Daraufhin habe Babboe versucht, den Mitarbeiter zu kündigen.

    Mutterkonzern Accell braucht Schuldenschnitt

    Die Rückrufaktion belastet Babboes niederländischen Mutterkonzern Accell erheblich. Die Inspektion, Reparatur und der Ersatz der Räder kosten schätzungsweise 50 Millionen Euro. Zusätzlich kämpft Accell mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie und Milliardenschulden.
    Während Corona boomten Fahrräder aller Arten. Doch inzwischen sitzen die Hersteller häufig auf vollen Lagern. In der Branche herrscht vielerorts Krisenstimmung. Und da die aktuellen Geschäftszahlen von Babboes Mutterkonzern Accell ein düsteres Bild zeichnen, plant das Unternehmen einen Schuldenschnitt.
    Anzahl der Fahrräder in Deutschland

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