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Wie aus der Krise kommen?:Womit deutsche Autobauer punkten könnten
von Sina Mainitz
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Jobabbau bei VW, schwache Zahlen bei Audi und Porsche, nun schockt auch Mercedes mit einer Gewinnwarnung. Geht es in der Autoindustrie weiter bergab oder gibt es auch Chancen?
Die Autobranche steckt in der Krise. Nach dem Paukenschlag bei VW vergangene Woche lädt Bundeswirtschaftsminister Habeck zu einem großen Autogipfel am Montag ein. 20.09.2024 | 1:42 min
Eine hartnäckige Flaute auf dem Automarkt drängt zum Handeln. Am Montag lädt Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Chefs der deutschen Autokonzerne zum Gespräch. Ziel ist ein Austausch über die Lage - und die ist dramatisch genug.
So bricht der Umsatz auf dem chinesischen Markt für Luxusautos rasant ein. Mercedes verweist auf den schwächeren Konsum der Chinesen. Hinzu kommt der anhaltende Abschwung im Immobiliensektor. Wohlhabende Chinesen haben durch die fallenden Immobilienpreise massiv Geld verloren. Für viele Chinesen ist Sparen angesagt.
Mercedes-Aktien eingebrochen
An der Börse kam die Gewinnwarnung von Daimler nicht gut an: Die Mercedes-Aktien brachen am Freitag um bis zu 8,4 Prozent ein und fielen auf ein Zwei-Jahres-Tief. Auch für die übrigen Autowerte im Dax ging es bergab.
"Alle anderen Hersteller haben schon eine Gewinnwarnung herausgegeben", sagt Autoanalyst Jürgen Pieper. "Da hat sich Daimler gedacht, wenn wir uns jetzt mit dranhängen, wird es weniger schlimm."
Die USA und China sind die wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Premiumhersteller. Doch die Kundschaft ist zurückhaltend. Schon in der ersten Jahreshälfte hatte Mercedes zu spüren bekommen, dass weniger Spitzenmodelle verkauft wurden. Sie sind die "Cash-Cows" und haben eine deutlich höhere Gewinnmarge als kleinere Autos.
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Preisdruck in Branche bleibt hoch
In absoluten Zahlen werden deutlich weniger rentable Autos verkauft als im Vorjahr. Insgesamt bleibt der Preisdruck in der ganzen Branche hoch. Aber die hohen Preise müssen sich die Kunden auch leisten können, die Hersteller müssen sie rechtfertigen.
Hier haben Branchenkenner eine klare Haltung: "Wir müssen bei deutschen Autos mindestens so viel innovativer sein, wie wir teurer sind", sagt Stefan Bratzel, Direktor des Centers of Automotive Management.
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Studie sieht Vertrauen als Kaufkriterium
Dem Preisdruck werden deutsche Hersteller erwartungsgemäß wohl eher weniger nachgeben. Punkten könnten sie demnächst auf einem ganz anderen Gebiet - beim Thema "Vertrauen". Denn mit der Elektromobilität rückt vermehrt das Thema Datenschutz in den Fokus der Fahrer.
Die Sorgen um den Datenschutz könnten laut einer Studie die neuen Automarken aus China ausbremsen. Für jeden dritten Autofahrer sei der Schutz des Fahrzeugs vor Hackerangriffen inzwischen ein wichtiges Kriterium beim Neuwagenkauf, wie eine Umfrage des Centers of Automotive Management (CAM) und dem Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems ergab.
"Das Thema Cybersecurity wird immer wichtiger", sagt auch Stefan Bratzel.
Autoherstellern aus China wird laut einer Studie mit Abstand am wenigsten vertraut. Fast jeder zweite Befragte nannte Bedenken bei der Datensicherheit sogar als Ausschlusskriterium für den Kauf eines chinesischen Autos. Nach dem Motto: "Achtung, Auto hört mit" sind die Befragten bei den Anbietern aus China sehr skeptisch.
Bei der Frage, ob sie dem Hersteller zutrauen, dass ihre Daten dort sicher sind, belegen hingegen Mercedes, BMW und VW die ersten Plätze: 39 Prozent haben hier bei Mercedes "hohes" oder "sehr hohes" Vertrauen, 37 Prozent bei BMW und 32 Prozent bei Volkswagen. Ford und Opel landen mit jeweils 26 Prozent auf den Plätzen fünf und sechs, direkt hinter Toyota (29 Prozent). Die VW-Töchter Audi und Porsche wurden nicht einzeln abgefragt.
Auf den letzten Plätzen der 19 untersuchten Marken landen dagegen die neuen chinesischen Herausforderer MG, BYD und Nio: Nur 16 bis 17 Prozent der Befragten vertrauen ihnen beim Datenschutz.
Für die repräsentative Umfrage des Centers of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach zusammen mit dem Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems hat das Institut YouGov im Juli 1.149 Autofahrerinnen und Autofahrer aus ganz Deutschland befragt.
Bei der Frage, ob sie dem Hersteller zutrauen, dass ihre Daten dort sicher sind, belegen hingegen Mercedes, BMW und VW die ersten Plätze: 39 Prozent haben hier bei Mercedes "hohes" oder "sehr hohes" Vertrauen, 37 Prozent bei BMW und 32 Prozent bei Volkswagen. Ford und Opel landen mit jeweils 26 Prozent auf den Plätzen fünf und sechs, direkt hinter Toyota (29 Prozent). Die VW-Töchter Audi und Porsche wurden nicht einzeln abgefragt.
Auf den letzten Plätzen der 19 untersuchten Marken landen dagegen die neuen chinesischen Herausforderer MG, BYD und Nio: Nur 16 bis 17 Prozent der Befragten vertrauen ihnen beim Datenschutz.
Für die repräsentative Umfrage des Centers of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach zusammen mit dem Netzwerk-Ausrüster Cisco Systems hat das Institut YouGov im Juli 1.149 Autofahrerinnen und Autofahrer aus ganz Deutschland befragt.
In der Tat sind chinesische Stromer auf deutschen Straßen oft noch Mangelware. "Die große, chinesische Welle hat in Deutschland noch nicht stattgefunden", sagt Auto-Analyst Jürgen Pieper.
Datenschutz bei E-Autos "Made in Germany"?
Für deutsche Autobauer eröffnet sich hier möglicherweise eine Chance: Datenschutz bei E-Autos "Made in Germany" könnte sich als Wettbewerbsvorteil erweisen und zum Exportschlager werden.
Die Kundeneinstellung in Deutschland sei "schon speziell", sagt Auto-Expertin Helena Wisbert von der Ostfalia-Hochschule in Wolfenbüttel. "Der Datenschutz hat hier immer schon einen hohen Stellenwert, hier sind die Kunden sehr sensibel."
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Der derzeit vorhandene Vertrauensvorschuss muss sich aber erst noch beweisen. Dafür müssten die Hersteller in entsprechende Sicherheits-Architekturen für vernetzte Fahrzeuge investieren.
Schleppender Absatz bei E-Autos
Das Hauptproblem bleibt der schleppende Absatz: E-Autos und Plug-in-Hybride machen zusammen über die Hälfte aller in China verkauften Autos aus. Deutsche Hersteller sind dort allerdings nur mit einem Anteil von unter fünf Prozent vertreten.
Es wäre also wünschenswert, wenn der Export deutscher E-Autos schnellstmöglich angekurbelt werden könnte. Und es wäre ein kleiner Lichtblick für die deutsche Wirtschaft, wenn das Vertrauen in Auto- und Datensicherheit die Branche wieder etwas voranbringen würde.
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