Protest bei Audi: Mitarbeiter entwenden 200 Autoschlüssel

    Protest am Werk in Brüssel:Audi-Mitarbeiter entwenden 200 Autoschlüssel

    |

    In Brüssel wird gegen die mögliche Schließung eines Audi-Werks protestiert. Nun haben Mitarbeiter die Schlüssel von rund 200 Autos geklaut, um Audi unter Druck zu setzen.

    Beschäftigte des Automobilherstellers Audi und Gewerkschaftsvertreter versammeln sich am 20.08.2024.
    Audi-Mitarbeiter in Brüsel beim Protest am 20. August.
    Quelle: epa

    In einem von der Schließung bedrohten Audi-Werk in Brüssel haben Mitarbeiter die Schlüssel von rund 200 Fahrzeugen entwendet. Sie wollen damit erzwingen, dass die Geschäftsführung Klarheit über die Zukunft des Standorts schafft, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtet. Solange dies nicht geschehe, werde kein Auto das Werk verlassen.

    Audi: Erpressung wird nicht akzeptiert

    Audi will die Erpressung den Angaben zufolge nicht akzeptieren und hat gedroht, Anzeige zu erstatten, sollten die Schlüssel nicht bis Montagmittag zurückgebracht werden. Demnach lassen sich die Verantwortlichen mit Aufnahmen von Überwachungskameras identifizieren.
    Employees protest before the start of a works meeting in a hall at the VW plant in Wolfsburg, Wednesday, Sept. 4, 2024. Volkswagen has announced that it will tighten its austerity measures due to the tense situation of the core brand. Redundancies and plant closures can no longer be ruled out.
    Auch bei VW protestiert Belegschaft lautstark gegen den Sparkurs des Vorstands. Die Konzernspitze hat auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg ihre Sparpläne verteidigt.04.09.2024 | 3:03 min
    Audi hatte im Juli mitgeteilt, dass die Einstellung des Betriebs in Brüssel nicht ausgeschlossen werden kann. Als Grund wurde die schwache Nachfrageentwicklung für die in dem Werk produzierten Elektro-SUV vom Typ Q8 e-tron genannt.

    Mitarbeiter streiken und verhindern Produktion nach Sommerpause

    An dem Standort waren zuletzt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt. Noch einmal verschärft wurden deren Sorgen am vergangenen Dienstag, als der Audi-Mutterkonzern Volkswagen mitteilte, dass in den nächsten Jahren auch kein anderes Modell in Brüssel produziert werden soll.
    Mitri Sirin und sein erstes Auto.
    Heute-Moderator Mitri Sirin fühlt in seiner neuen Dokumentation der Frage nach, wie wichtig uns das Auto ist. "Nicht ohne mein Auto" ist jetzt in der ZDF-Mediathek zu sehen.20.05.2024 | 1:51 min
    Die Mitarbeiter reagierten nach Gewerkschaftsangaben bereits in den vergangenen Tagen mit Arbeitsniederlegungen und verhinderten so eine Wiederaufnahme der Produktion nach der Sommerpause. Für den 16. September ist ein großer Protesttag geplant.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

    Sie wollen stets auf dem Laufenden bleiben? Dann sind Sie bei unserem ZDFheute-WhatsApp-Channel genau richtig. Egal ob morgens zum Kaffee, mittags zum Lunch oder zum Feierabend - erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt auf Ihr Smartphone. Nehmen Sie teil an Umfragen oder lassen Sie sich durch unseren Mini-Podcast "Kurze Auszeit" inspirieren. Melden Sie sich hier ganz einfach für unseren WhatsApp-Channel an: ZDFheute-WhatsApp-Channel.

    Quelle: dpa

    Mehr zu Automobilkonzernen