Konjunktur nach der US-Wahl:Bundesbank-Chef warnt vor Trumps Zollpolitik
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Donald Trump will als US-Präsident hohe Zölle auf Importe erheben, das hatte er im Wahlkampf angekündigt. Bundesbank-Präsident Nagel warnt deshalb vor Gefahren für den Handel.
Trump will Zölle auf Importe deutlich erhöhen.
Quelle: AP
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel befürchtet deutliche Einschnitte für den Welthandel, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump seine Zollpläne wahr machen. Trump habe angekündigt, die Zölle auf ein breites Spektrum von Waren deutlich zu erhöhen, sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Tokio laut Redetext.
Wenn die US-Regierung diese Versprechen in die Tat umsetzt, könnte dies einen bedeutenden Wendepunkt für die internationale Handelsordnung darstellen.
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Joachim Nagel, Bundesbank-Präsident
Zudem fürchtet die Bundesbank Folgen für die Preise. "Wenn ein Land die Zölle stark erhöht und die betroffenen Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, könnte es zu einem deutlichen Anstieg des Inflationsdrucks kommen", sagte Nagel.
Trumps Erfolg lasse sich damit erklären, dass er es geschafft habe, die Wahrnehmung der Wirtschaft zu bestimmen, so Waldschmidt-Nelson. Auch wenn dies nicht der Realität entsprach.06.11.2024 | 21:28 min
Trump kündigt hohe Zölle an
Doch selbst wenn die internationalen Spannungen zunehmen sollten, hätten Zentralbanker alle nötigen Instrumente, um darauf zu reagieren.
"Für das Eurosystem würde eine spürbare Verringerung der globalen Integration letztlich bedeuten, dass es die Zinsen erhöhen müsste, um die Inflation unter Kontrolle zu halten", sagte Nagel.
Wir können und wir werden tun, was nötig ist, um Preisstabilität zu wahren.
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Joachim Nagel, Bundesbank-Präsident
Das Thema Wirtschaft sei für Donald Trumps Wählerstamm besonders wichtig, so USA-Expertin Stelzenmüller. Die Inflation sei zwar gesunken, die Preise seien jedoch nach wie vor sehr hoch.06.11.2024 | 3:33 min
Trump hat neue Zölle von 10 bis 20 Prozent auf Importe aus Europa angekündigt und 60 Prozent Zoll auf Einfuhren aus China. Ökonomen fürchten Handelskonflikte.
Nagel: Würden internationale Arbeitsteilung einbüßen
Auch wenn die Notenbanken mit höherem Inflationsdruck umgehen könnten, wäre eine "geoökonomische Fragmentierung" nicht harmlos, warnte Nagel. "Das Produktionswachstum würde geringer ausfallen, weil wir einige der Vorteile einer effizienten internationalen Arbeitsteilung einbüßen würden."
Der Schaden für die deutsche Wirtschaft würde bei einer zweiten Präsidentschaft Trumps etwa 160 Milliarden betragen, so die US-amerikanische Journalistin Melinda Crane.06.11.2024 | 8:42 min
Auch für die deutsche Wirtschaft hatte Nagel bereits vor möglichen schweren Folgen von Trumps Ankündigungen gewarnt. Kürzlich sagte Nagel der Wochenzeitung "Die Zeit":
Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten.
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