Warnstreiks legen Nahverkehr in vielen Städten lahm
Straßenbahnen, Busse und Co.:Warnstreiks legen Nahverkehr vielerorts lahm
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Ausfälle von morgens bis abends: Wegen Warnstreiks blieben Straßenbahnen, Busse und Co. am Freitag vielerorts stehen. Laut Verdi legten 25.000 Beschäftigte die Arbeit nieder.
Die Gewerkschaft Verdi hat mehr als 50.000 Beschäftigte von kommunalen Bahn- und Busanbietern zu Warnstreiks aufgerufen. In mehreren Bundesländern stehen Busse und Bahnen still.21.02.2025 | 2:38 min
Großflächige Warnstreiks im öffentlichen Dienst haben am Freitag in mehreren Bundesländern zu Einschränkungen im Nahverkehr geführt. Betroffen waren unter anderem Busse, Straßenbahnen oder U-Bahnen im Ruhrgebiet sowie in Großstädten wie Köln und Hannover.
Grund für die ganztägigen Arbeitsniederlegungen ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ein fehlendes Angebot der Arbeitgeber. S-Bahnen und Züge der Deutschen Bahn wurden nicht bestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich rund 25.000 Beschäftigte an den Arbeitsniederlegungen.
Seit dem Morgen legen Warnstreiks große Teile des öffentlichen Nahverkehrs in mehreren Bundesländern lahm. ZDF-Reporter Markus Wolsiffer mit einer Einschätzung aus Wiesbaden.21.02.2025 | 0:57 min
So lief der Streik in den Bundesländern ab
Die Aktionen sollten weitestgehend von Betriebsbeginn (seit 03:00 Uhr) bis Betriebsende dauern, erklärte Verdi.
In Baden-Württemberg beispielsweise legten die Beschäftigten in sieben kommunalen Nahverkehrsunternehmen die Arbeit nieder, unter anderem in Stuttgart, Karlsruhe und Esslingen.
In Hessen Verkehrsmittel der VGF Frankfurt, der ESWE Verkehr in Wiesbaden und der KVG Kassel.
In Niedersachsen waren unter anderem die Verkehrsbetriebe Hannover betroffen, Bremen die Stadtbahn.
In Nordrhein-Westfalen beteiligten sich Verdi zufolge tausende Beschäftigte in mehr als 30 Unternehmen in Städten und Landkreisen am Warnstreik, darunter bei der Rheinbahn Düsseldorf, den Kölner Verkehrsbetrieben und der Duisburger Verkehrsgesellschaft.
In Rheinland-Pfalz waren unter anderem die Beschäftigten der Mainzer Verkehrsgesellschaft und der Nahverkehrsunternehmen in Kaiserslautern und Trier zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
In Berlin wurde parallel dazu wegen eines Tarifstreits bei den Verkehrsbetrieben am Freitag erneut gestreikt, nachdem dort bereits am Donnerstag Beschäftigte die Arbeit niedergelegt hatten.
Bei der Bahn sind im vergangenen Jahr mehr Züge ausgefallen - im Fernverkehr vier Prozent, im Regionalverkehr fünf Prozent. Ursachen sind Streiks und marode Infrastruktur.13.02.2025 | 0:19 min
Verdi: Zu wenig Personal, viel Arbeitsverdichtung
Insgesamt seien 53.000 Beschäftigte in 69 Unternehmen in Städten und Landkreisen betroffen, teilte die Gewerkschaft mit. Die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle sagte:
Die Situation der Beschäftigten im ÖPNV ist außerordentlich problematisch. Es gibt viel zu wenig Personal, so dass die Arbeitsverdichtung ständig zunimmt.
Für die Belastung sei der Lohn zu niedrig, außerdem sei der Krankenstand hoch.
Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Diese arbeiten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Kitas, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben oder an Flughäfen. Auch Feuerwehrleute und Bundespolizisten gehören dazu. Die Gewerkschaften wollen:
Acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro pro Monat
Höhere Zuschläge in besonders belastenden Jobs, etwa im Gesundheitsbereich
drei zusätzliche freie Tage
Die Arbeitgeber haben in den bisher zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Besonders die Kommunen warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin.
Quelle: dpa
So geht es mit Verhandlungen und Streiks weiter
Der Termin für die nächste Verhandlungsrunde steht bereits fest: Gewerkschaften, Bund und Kommunen treffen sich vom 14. bis 16. März in Potsdam.
Bis dahin wollen die Gewerkschaften den Druck auf die Arbeitgeber deutlich erhöhen. In den kommenden Wochen könnte es daher vermehrt Warnstreik-Aktionen zum Beispiel auch in kommunalen Kitas geben.
Quelle: dpa
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