Interview
New-Space-Hotspot Berlin:Luft- und Raumfahrt made in Germany
von Sylvia Bleßmann
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Die New-Space-Branche hat in Berlin einen neuen Hotspot gefunden. Viele Start-ups wollen hoch hinaus - und das bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) zeigen.
Kleinstsatelliten, Raketenantriebe, Planetenbeobachtung - Berlin ist längst zu einem Hotspot für New-Space-Unternehmen geworden.05.06.2024 | 2:00 min
Ein künstliches Mondbett - die Berliner Firma Neurospace hat es extra für ihre Mini-Rover in der Messehalle der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) aufbauen lassen. Sie wollen den Besuchern zeigen, was ihre Hywer, wie sie die Rover nennen, im Mondstaub leisten könnten. Wie ein Bienenschwarm sollen die Mini-Rover auf dem Mond zusammenarbeiten. Gesteuert von der Erde.
Mit dieser Idee haben es die Berliner in kürzester Zeit vom Start-up zum Partner der Nasa geschafft. Die junge Chefin Irene Salvanathan erklärt, dass sich die Nasa gerade für den europäischen Markt öffnet:
In Berlin hat die Luftfahrtausstellung ILA begonnen. Neuerungen gibt es vor allem im Militärbereich und in Sachen nachhaltiger Passagierflüge.05.06.2024 | 1:29 min
Berlin wird zum Hotspot für Weltraumtechnik
Der Traum ist gar nicht so fern. Mit dem Artemis-Programm hat die USA das große Ziel, eine Mondbasis zu errichten. Die Berliner wollen unbedingt mit dabei sein.
Die Hauptstadt ist neuer Hotspot für Weltraumtechnik, Mondfahrzeuge, Kleinstsatelliten, Erdbeobachtung - viele junge Firmen erobern mit visionären Ideen den Weltraum, haben ein Geschäftsmodell im All entdeckt. Die Region bietet mit vielen Unis und Forschungseinrichten ein optimales New-Space-Ökosystem.
Deutschland spielt in der Weltraum-Branche mit
New Space steht für die Kommerzialisierung des Weltraums. Neben den USA greifen nun immer mehr private Akteure nach den Sternen. Der Bau von Kleinstsatelliten ist aktuell das größte Segment im regionalen Raumfahrtsektor. Sebastian Scheiding vom Unternehmen Astro- und Feinwerktechnik Adlershof sagt:
Die TU Berlin ist weltweit die Universität mit den meisten eigenen Satelliten im Orbit. Hier forscht man auch an Methoden zum wieder Einfangen der künstlichen Himmelskörper. Ganz aktuell haben Studierende einen selbst gebauten Satelliten auf der Ariane 6 platziert. Der Starttermin der neuen europäischen Trägerrakete soll auf der ILA bekannt gegeben werden.
Viele deutsche Firmen und Forscher waren an der vier Milliarden teuren Rakete beteiligt, mit der sich Europa wieder einen Platz im Weltraum sichern will. Rund 70 Unternehmen mit circa 7.500 Spezialisten und Technikern zählt die Aerospace-Branche in der Region aktuell. Viele werden unter den 600 Ausstellern aus 30 Ländern auf der ILA vertreten sein.
Die Trägerrakete Ariane 6 soll nach fast vier Jahren Verzögerung im Sommer 2024 ins All starten.05.02.2024 | 2:34 min
Unbemannte Luftfahrttechnik erobert den Markt
Auch immer mehr Drohnen-Technik-Unternehmen gründen sich in der Hauptstadtregion. 60 Akteure in Forschung, Entwicklung und Anwendung gibt es aktuell mit Modellprojekten wie Medikamenten-Transport im Luftraum. Anke Kaysser-Pyzalla, Chefin vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), sagt:
Die ILA steht ganz im Zeichen von Innovation, neuer Technologie und Nachhaltigkeit. Emissionsfreie Kraftstoffe, Elektroflieger, Künstliche Intelligenz für Drohnentechnik, Defence und Cybersicherheit - Themen, die eine spannende Branche treiben und deren aktueller Stand auf der ILA am Wochenende vom 7. bis 9. Juni 2024 für die Öffentlichkeit zu erleben ist.
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