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Putzportale:Saubere Sache oder schmutzige Geschäfte?
von Mischa Ehrhardt
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Auf Online-Putzportalen lassen sich Putzhilfen vor Ort suchen. So finden Haushalte und Reinigungskräfte zueinander. Doch gibt es einige Fragezeichen bei solchen Diensten.
Putzhilfe über Online-Portale buchen: Worauf muss man achten?
Quelle: imago
Rita fällt aus der Reihe. Sie veranschlagt einen Stundenlohn von nur 17,90 Euro pro Stunde. In den letzten drei Monaten hat sie drei Reinigungen durchgeführt. Auch eine Bewertung findet sich in ihrem Profil: 4,7 von 5 Sternen. Dass klingt gut - jedenfalls ist es das mit Abstand billigste Angebot, das sich kurzfristig in Frankfurt finden lässt.
Konkurrenz zum Schwarzmarkt?
Solche Angebote gibt es beim Online-Portal Helpling. Vor zehn Jahren ist die Plattform gegründet worden. Die Idee: Mit wenigen Klicks bei Bedarf eine Putzkraft finden.
Wie Helpling gibt es viele solcher Online-Portale. Sie heißen Putzperle, Extrasauber, Haushaltshelden oder Mr. Cleaner. Sie bieten Einmalreinigungen oder regelmäßig verabredete Hilfen an. Mittlerweile kann man bei einigen der Anbieter neben Reinigungs- auch Renovierungs-, Betreuungs- oder auch Gartenangebote finden.
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Ein Markt voller Schwarzarbeit
Helpling hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr über eine Million Reinigungen vermittelt. Damit sei man ein echter Konkurrent zum Schwarzmarkt geworden, heißt es in einer Mitteilung. Schwarzarbeit ist die dominante Form beim Saubermachen und Unterstützen deutscher Haushalte: Weniger als zehn Prozent der Haushalte, die Putzhilfen beschäftigen, melden sie offiziell an. Das hat eine Studie des Institutes der Deutschen Wirtschaft herausgefunden.
Dabei handelt es sich um einen ziemlich großen Markt. Ob Putzen, Rasenmähen, oder Einkäufe erledigen - der Studie zufolge beschäftigten im Jahr 2021 über 4,3 Millionen Haushalte solche Hilfen.
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Mögliche Schäden bleiben oft an Putzhilfen hängen
Beim Bundesinnungsverband der Gebäudedienstleister (BIV) sieht man das Argument, mit Hilfe der Online-Portale den Schwarzmarkt zu bekämpfen, kritisch "Der Hintergrund ist, dass die Menschen dort in der Regel nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind oder als Minijobber arbeiten", sagt BIV-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Molitor zu ZDFheute. Im Gebäudereinigungsgewerbe sei das hingegen üblich. Allerdings handelt es sich bei den von dem Verband vertretenen Unternehmen um professionelle Gebäudedienstleister, die kaum oder gar nicht in Privathaushalten unterwegs sind.
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Auch Barbara Orth hält die Stellen solcher Online-Portale für prekäre Jobs, weil sie nicht sozialversichert sind. Die Wissenschaftlerin vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung hat über arbeitskraftvermittelnde Online-Plattformen promoviert. Sie sagt;
"Und die Haftpflichtversicherung, mit der diese Plattformen werben - auch die greift in den meisten Fällen erst bei höheren Schadenssummen. Oft auftretende kleinere Schäden im Bereich bis zu ein paar hundert Euro bleiben im Zweifel bei den Putzkräften selbst hängen."
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Verbraucher sollten genau hinschauen
Wie viele Hilfsangebote tatsächlich über Online-Plattformen vermittelt werden - das lässt sich nur schwer beziffern. Denn es gibt allenfalls die Angaben der Unternehmen selbst.
Sicher ist, dass die 17,90 Euro, die beispielsweise Rita als Stundenlohn für ihre Arbeit ansetzt, nicht der Betrag ist, der am Ende bei ihr landen wird. Denn die Portale behalten für ihre Vermittlung eine Gebühr ein. Und die kann - alles in allem - zwischen 20 und 40 Prozent liegen. Anfragen an Helpling auch in dieser Richtung blieben allerdings unbeantwortet.
Bewertungen können helfen
Für Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit dem Gedanken spielen, online über solche Portale nach einer Putzhilfe Ausschau zu halten, gilt es, genau hinzuschauen. Man könne sich beispielsweise nicht sicher sein, wer tatsächlich am Ende an die Haustür klopft - ob es sich um eine qualifizierte und gute Reinigungskraft handelt oder nicht, heißt es etwa bei der Verbraucherzentrale Hessen.
Auch sei nicht sicher, ob vereinbarte Termine tatsächlich auch eingehalten würden. Hier helfe es, sich die Kommentare von anderen Nutzern genauer anzuschauen.
Quelle: ZDF
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