Arbeitsmarkt: Osten und Westen nähern sich weiter an

    Gehalt und Arbeitsmarkt:Osten und Westen nähern sich weiter an

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    Wie weit liegen Ost- und Westdeutschland immer noch auseinander, wenn es um Gehalt und den Arbeitsmarkt geht? Diese Frage beantwortet ein neues Papier der Bertelsmann Stiftung.

    Gehaltsabrechnung
    Die Gehaltsabrechnungen in Ostdeutschland nähern sich dem Westen an
    Quelle: imago

    Im Osten Deutschlands sind einer Erhebung zufolge zwar deutlich weniger Menschen arbeitslos als nach der Wende 1989, Arbeitnehmer verdienen jedoch im Durchschnitt fast 16 Prozent weniger als im Westen.
    Das mittlere Entgelt liege im Osten bei 3.157 Euro, im Westen seien es 3.752 Euro, erklärte die Bertelsmann Stiftung zur Veröffentlichung eines "Focus Paper Arbeitsmarkt" zur Entwicklung des ostdeutschen Arbeitsmarkts.
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    Die Produktivität in Ostdeutschland habe sich zum Beispiel in Baugewerbe, Handel und Dienstleistungssektor stark dem westdeutschen Niveau angenähert, erklärte die Stiftung. Im maßgeblichen verarbeitenden Gewerbe liege die Arbeitsproduktivität jedoch auch knapp 35 Jahre nach der Wiedervereinigung bei nur 76 Prozent des westdeutschen Niveaus.
    Ansiedlungen von Großunternehmen, wie dem taiwanischen Chiphersteller TSMC und dem US-Unternehmen Intel "machen den Osten attraktiver", erklärten die Forschenden. Diese würden die Wirtschaft nicht nur produktiver machen, "sie bieten auch besser bezahlte Arbeitsplätze in zukunftsträchtigen Berufe".

    Ostdeutschland: Was sich seit der Wende getan hat

    Der Wechsel von der Plan- zur Marktwirtschaft habe in den ehemals volkseigenen Betrieben 70 Prozent der Arbeitsplätze gekostet. Bis 2005 sei die Arbeitslosenquote in den östlichen Bundesländern auf knapp 19 Prozent gestiegen. 2023 habe sie nur noch 7,2 Prozent betragen. Sie liege damit allerdings noch über dem westdeutschen Schnitt von 5,3 Prozent.
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    Nach der Wende bis zum Jahr 2016 seien zudem jährlich mehr Menschen nach Westdeutschland abgewandert, als von dort gekommen seien, erklärte die Stiftung.
    Zwischen 2017 und 2022 sei der Saldo für Ostdeutschland mit einem Überhang von 18.300 Zuwanderungen hingegen positiv gewesen. 2023 habe sich der Trend jedoch wieder ins Negative gekehrt. Vor allem Menschen mit ausländischen Wurzeln und junge Menschen zögen in den Westen.
    Für ihre Erhebung "Entwicklung und Zukunft des ostdeutschen Arbeitsmarkts" hat die Bertelsmann Stiftung nach eigenen Angaben aktuell verfügbare Daten zum Status quo und zur Entwicklung des Arbeitsmarkts in Ost- und Westdeutschland verwendet.
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    Vorteile für Frauen im Osten

    "Deutliche Vorteile bietet der Osten dagegen bei den Beschäftigungsbedingungen für Frauen", so die Studienautoren. Der Gender Pay Gap, also der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern, ist demnach in den östlichen Bundesländern erheblich kleiner als in den westdeutschen Ländern. 2023 lag der durchschnittliche Stundenverdienst einer Frau in Westdeutschland 19 Prozent unter dem eines Mannes. In Ostdeutschland betrage der Unterschied nur sieben Prozent.
    Das liegt laut der Untersuchung auch an der besseren Kinderbetreuung in den östlichen Ländern, wo 50 Prozent der Kinder unter drei Jahren betreut werden. Im Westen sind es lediglich 30 Prozent. "Die Folge: Mütter in den ehemals neuen Ländern können ihre Arbeitszeitwünsche besser in die Tat umsetzen. So arbeiten im Osten 67 Prozent der Frauen in Vollzeit - im Westen dagegen nur 52 Prozent", so die Stiftung.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: epd, AFP

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