Analyse: Öl- und Gasproduktion war 2023 auf Höchststand

    Umweltorganisation Urgewald:Öl- und Gasproduktion 2023 auf Höchststand

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    Während beim Gipfel in Baku um die Eindämmung der Klimakrise gerungen wird, hat die Öl- und Gasproduktion einen Höchstwert erreicht. Dies sei "alarmierend", warnen Umweltschützer.

    2023 wurde laut einer Analyse so viel Öl und Gas gefördert wie nie zuvor - unter anderem vom  Ölproduzenten Saudi Aramco.
    2023 wurde laut einer Analyse so viel Öl und Gas gefördert wie nie zuvor - unter anderem vom Ölproduzenten Saudi Aramco.
    Quelle: AFP

    Die klimaschädliche Öl- und Gasproduktion der großen Förderunternehmen weltweit hat einer Analyse von Umweltorganisationen zufolge 2023 einen Höchststand erreicht. Das geht aus der "Global Oil & Gas Exit List" hervor, die die Organisation Urgewald gemeinsam mit mehr als 30 Partnern jährlich aktualisiert.

    Organisation: "Negativrekord ist alarmierend"

    Die erfassten Unternehmen - die 95 Prozent der weltweiten Öl- und Gasproduktion ausmachen - förderten demnach im vergangenen Jahr 55,5 Milliarden Barrel Öläquivalent. Dies lag den Angaben zufolge über den bisherigen Höchstwerten, die vor der Corona-Pandemie erreicht wurden. 2019 entsprach dieser Wert 55,01 Milliarden Barrel Öläquivalent.
    Mit der Einheit werden Energieträger vergleichbar gemacht: Es geht um die Energiemenge, die beim Verbrennen von einem Barrel Erdöl freigesetzt wird.

    Dieser Negativrekord ist alarmierend. Wenn wir die fossile Expansion nicht aufhalten und keinen kontrollierten Produktionsrückgang einleiten, wird das 1,5-Grad-Limit unerreichbar.

    Nils Bartsch, Leiter der Öl- und Gasrecherche bei Urgewald

    "Hier müssen wir bei den Klimaverhandlungen in Baku vorankommen", sagte Nils Bartsch, Leiter der Öl- und Gasrecherche bei Urgewald. Gemeint ist das internationale Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
    Gebäude des COP 29-Gipfels in Baku am 10. November 2024, am Vorabend der UN-Klimakonferenz.
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    Fossile Investitionen unvereinbar mit Klimazielen

    Auf der Weltklimakonferenz in Dubai hatte sich die Weltgemeinschaft 2023 erstmals darauf geeinigt, die Abkehr von fossilen Energien einzuläuten. Tatsächlich investiert die fossile Branche allerdings weiter in einem Ausmaß, das in keiner Weise mit jeglichen Klimazielen vereinbar ist - nicht zuletzt mit Zielen der Unternehmen selbst.
    UN-Klimakonferenz in Baku
    Bei der UN-Klimakonferenz in Baku einigten sich fast 200 Staaten auf Grundregeln für den Emissionshandel. Daran wurde seit der Klimakonferenz 2015 in Paris gearbeitet. 12.11.2024 | 1:46 min
    Der Analyse zufolge erschließen Öl- und Gasfirmen schon aktuell Felder, deren Ausbeutung die Erderwärmung auf mehr als zwei Grad ansteigen lassen könnte. 95 Prozent der 1.769 erfassten Förderunternehmen sind auf der Suche nach neuen Öl- und Gasfeldern oder erschließen diese bereits.
    Auch die Internationale Energieagentur (IEA) betont, die Öl- und Gasindustrie müsse ihre Investitionen deutlich verlagern, um die Energiewende zu beschleunigen. Bislang würden bei führenden Unternehmen der Branche Investitionen, die nichts mit Öl und Gas zu tun haben, nur etwa fünf Prozent der Geschäfte ausmachen - etwa Solar- oder Windprojekte.
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    Ausstieg aus Öl und Gas für 1,5-Grad-Ziel notwendig

    "Es können noch so viele Erneuerbare zugebaut werden, die Welt wird die Erderwärmung nicht auf 1,5 Grad begrenzen können ohne einen schrittweisen Ausstieg aus Öl und Gas", sagte Energie- und Finanzexpertin Regine Richter von Urgewald.
    Die "Global Oil & Gas Exit List" zieht für ihre Analyse vor allem Jahresberichte und Investoreninformationen von Unternehmen sowie Daten der Dienstleister Rystad Energy sowie des Global Energy Monitor heran.

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    Quelle: dpa

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