195 Millionen Althandys laut Bitkom in deutschen Haushalten
Bitkom-Befragung:Deutsche horten 195 Millionen Althandys
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195 Millionen Althandys verstauben derzeit in deutschen Haushalten, das zeigt eine Bitkom-Befragung. Der Digitalverband bittet, die Geräte weiterzugeben oder richtig zu entsorgen.
Alte Handys, Tablets, Laptops hat fast jeder zu Hause.
Quelle: dpa
Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge noch immer Millionen alte Handys in ihren Schubladen, die sie nicht mehr benutzen. Auf Basis einer Befragung von 1.004 Menschen in Deutschland schätzte der Digitalverband Bitkom, dass die Bürger 195 Millionen ausrangierte Handys behalten haben. Das sind weniger als noch vor drei Jahren, damals waren 210 Millionen Alt-Handys geschätzt worden.
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Bitkom: Alte Geräte weitergeben oder entsorgen
Der aktuelle Wert sei aber noch immer sehr hoch, betont der Verband. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagt:
In deutschen Haushalten lagert ein riesiger Rohstoffschatz.
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Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer
Und weiter: "Smartphones enthalten Gold, Silber oder Seltene Erden, die wiederverwendet werden könnten." Anstatt sie ungenutzt liegenzulassen, sollten alte Geräte weitergegeben oder fachgerecht entsorgt werden, so Rohleder. "So lassen sich wertvolle Ressourcen schonen, Elektroschrott vermeiden und die Umwelt schützen."
Wer sein Gerät nicht weiterverkaufen oder verschenken will, kann es zum Beispiel auf den Wertstoffhof bringen. Dort wird der Elektromüll sortiert und geht weiter an spezialisierte Recyclingbetriebe.
Auch größere Geschäfte, die Elektrogeräte anbieten, sind zur Rücknahme verpflichtet. Seit Juli 2022 müssen zudem Supermärkte und Discounter kleinere Elektrogeräte wie Handys und Tablets zurücknehmen und entsorgen, wenn sie mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche haben und gelegentlich Elektrogeräte im Sortiment führen.
"Schubladenhandys" können auch bei Mobilfunkanbietern abgegeben werden. Die Geräte werden entweder weiterverkauft oder fachgerecht recycelt. Ein praktischer Service bei einigen Anbietern: Alle Daten werden gelöscht.
Juliane von Behren von der Verbraucherzentrale Bayern empfiehlt: Erst die Daten sichern, dann externe Speicherkarten oder Festplatten entfernen und anschließend das Gerät zurücksetzen. Oftmals reichen dafür wenige Klicks. Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt es beispielsweise auf der Website der Verbraucherzentrale, sowohl für Android- als auch iOS-Geräte.
Vorsichtig sollte man bei sogenannten Shredder-Apps sein, die das Löschen der Daten übernehmen sollen. Denn es sei unklar, wie gut diese Apps funktionierten. Deshalb: Lieber selbst löschen.
Quelle: Sophie Burkhart, Redakteurin im ZDF-Landesstudio Bayern
Zahl ungenutzter Geräte erstmals wieder gesunken
Befragt worden waren Menschen, die mindestens 16 Jahre alt waren. 89 Prozent von ihnen gaben an, mindestens ein ungenutztes Handy zu besitzen - hochgerechnet auf die Ab-16-Bevölkerung sind das 61 Millionen Menschen. 54 Prozent horten den Angaben zufolge sogar drei oder mehr ungenutzte Mobilgeräte.
Bitkom führt die Althandy-Befragung seit 2012 durch. Damals wurde ein Bestand von rund 86 Millionen ausrangierter Geräte ermittelt, 2014 stieg der Wert auf 100 Millionen und 2018 auf 124 Millionen. Der Trend nach oben ging weiter: 2020 waren es 199 Millionen, ein Jahr später 206 Millionen und 2022 schließlich 210 Millionen. 2023 und 2024 wurde die Befragung nicht durchgeführt, nun fand sie erneut statt - und es gab erstmals einen Rückgang auf 195 Millionen.
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Alte Handys nachhaltig entsorgen und recyceln
Bitkom weist darauf hin, dass alte Handys in kommunalen Abfallsammelstellen abgegeben werden können. Außerdem nehmen Händler und Hersteller die Geräte zurück. Davor sollten die Daten auf dem Handy unbedingt gelöscht werden, empfiehlt der Verband. Immer mehr Unternehmen haben sich darauf spezialisiert, alte Geräte wiederaufzubereiten und als "Refurbished IT" weiterverkaufen.
Wer etwas Gutes tun will, kann hierbei auf seine alten Handys zurückgreifen: Wohltätige Organisationen wie das katholische Hilfswerk Missio nehmen sie als Spende entgegen, geben sie an arme Menschen und soziale Einrichtungen weiter oder sie erzielen damit Einnahmen, die sie wiederum für soziale Projekte nutzen.
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