Babyboomer gehen in Rente: Fachkräftemangel verschärft sich

    ÖPNV, Verkauf, Gartenbau:Hoher Babyboomer-Anteil in Engpassberufen

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    Ob Busfahrerin, Gärtner oder Maurer: In vielen Mangelberufen ist der Babyboomer-Anteil besonders hoch. Mit ihrem Renteneintritt dürfte sich der Fachkräftemangel weiter verschärfen.

    Die Babyboomer gehen bald in Rente - der Fachkräftebedarf bei Bus und Bahn sowie im Gartenbau wird sich dadurch verschärfen. (Symbolbild)
    Die Babyboomer gehen bald in Rente - der Fachkräftebedarf bei Bus und Bahn sowie im Gartenbau könnte sich dadurch verschärfen. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Ob Busfahrerin, Gärtnerin oder Maurer: In vielen Engpassberufen ist der Anteil der in den nächsten Jahren in Rente gehenden Babyboomer-Generation besonders hoch.
    44 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer von Bussen und Straßenbahnen waren 2023 mindestens 55 Jahre alt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Anteil der abhängig Beschäftigten in dieser Altersgruppe ist damit überdurchschnittlich hoch: Über alle Berufe hinweg liegt er bei 25 Prozent.

    Auch in anderen Engpassberufen ist der Anteil der mindestens 55-Jährigen überdurchschnittlich hoch, darunter einige im Bereich Verkehr.

    Statistisches Bundesamt

    So sind knapp vier von zehn Berufskraftfahrern im Gütertransport mindestens 55 Jahre alt (39 Prozent). Unter den Straßen- und Tunnelwärtern - die etwa für Verkehrssicherheit, Winterdienst und die Instandhaltung von Straßen sorgen - gehört ein Drittel zur Altersgruppe 55plus.

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    Viele ältere Beschäftige im Fleischverkauf oder Gartenbau

    Auch in Fleischverarbeitung und -verkauf ist der Anteil älterer Beschäftigter hoch: 36 Prozent der im Verkauf Tätigen waren 2023 mindestens 55 Jahre alt, bei Berufen in der Fleischverarbeitung sind es 30 Prozent.
    Bei Berufen im Gartenbau (34 Prozent) oder im Maurerhandwerk (30 Prozent) droht ein hoher Anteil an mindestens 55-Jährigen den bestehenden Fachkräftemangel in den kommenden Jahren zu verschärfen. In der Altenpflege liegt er mit 27 Prozent ebenfalls über dem Durchschnitt, wenn auch nur leicht.
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    Statistiker: Hoher Bedarf im Wohnugswesen und Landwirtschaft

    Die Statistiker haben aus den Daten auch herausgelesen, in welchen Branchen der Ersatzbedarf in den nächsten zehn Jahren besonders hoch ist. Am höchsten ist der Anteil der mindestens 55-Jährigen im Grundstücks- und Wohnungswesen mit 33 Prozent.
    Auch in der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei ist der Anteil mit 28 Prozent überdurchschnittlich. Im Bereich Verkehr und Lagerei, zu dem auch ein Teil der Berufskraftfahrer gehört, waren 2023 ebenfalls 28 Prozent der Beschäftigten 55 Jahre und älter.
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    Im Gastgewerbe: Nur ein Fünftel der Beschäftigen über 55

    Auch wenn es im Handel einzelne Berufe mit hohem Anteil der Altersgruppe 55plus gibt, ist deren Anteil an den Beschäftigten insgesamt in der Branche mit 24 Prozent leicht unterdurchschnittlich.
    Im Gastgewerbe wird der teilweise bestehende Arbeits- und Fachkräftemangel ebenfalls nicht überproportional durch zunehmende Alterung verschärft: Knapp ein Fünftel der abhängig Beschäftigten in dieser Branche war zuletzt 55 Jahre und älter - der Anteil liegt deutlich unter dem Durchschnitt von 25 Prozent.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters

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