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Nur noch Mini-Wachstum erwartet:Habeck senkt Konjunkturprognose deutlich
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Nach zwei Jahren Rezession in Folge wird 2025 zwar wieder ein leichtes Wirtschaftswachstum in Deutschland erwartet. Doch die Regierung korrigiert ihre Prognose deutlich nach unten.
Nach zwei Jahren Rezession hatte die Ampel im vergangenen Herbst noch mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Doch nun wird nur noch ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent erwartet.29.01.2025 | 1:13 min
Die deutsche Wirtschaft kommt auch in diesem Jahr nicht in Schwung. Die Bundesregierung senkt ihre Konjunkturprognose für 2025 deutlich. Wie Wirtschaftsminister Robert Habeck bei der Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts mitteilte, wird nur noch ein Mini-Wachstum von 0,3 Prozent erwartet - im Herbst hatte die Regierung noch mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,1 Prozent gerechnet. Im vergangenen Jahr schrumpfte die Wirtschaftsleistung von Europas größter Volkswirtschaft das zweite Jahr in Folge.
In ihrem früheren Ausblick auf 2025 hatte die damalige Ampel-Regierung positive Effekte einer "Wachstumsinitiative" erwartet. Geplant waren zum Beispiel bessere Abschreibungsbedingungen, um Investitionen anzureizen, staatliche Maßnahmen für niedrigere Strompreise sowie Anreize für längeres Arbeiten. Wegen des Scheiterns der Koalition aus SPD, Grünen und FDP im November aber wurden zentrale Maßnahmen der Wachstumsinitiative nicht umgesetzt. Grünen-Politiker Habeck sprach von einem erhofften Wachstumsbeitrag von 0,5 Prozent.
Die Wachstumsprognose der Bundesregierung sei noch optimistischer als die Prognosen aus der Wirtschaft, sagt Florian Neuhann. Dort rechne man mit einer Rezession.29.01.2025 | 1:58 min
2026 wieder ein stärkeres Wirtschaftswachstum erwartet
Zudem hätten sich die außenwirtschaftlichen Risiken deutlich erhöht, heißt es im Jahreswirtschaftsbericht weiter. Grund: die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle auf EU-Importe. Habeck sagte, ein Handelsstreit müsse verhindert werden. Im Zweifelsfall könne sich Europa aber wehren. Erwartet wird im laufenden Jahr ein leichter Rückgang des Exports. Ein weiterer Grund für die gesenkte Prognose ist, dass der private Konsum in Deutschland nicht in Schwung kommt.
Hohe Energiekosten, schwache Konjunktur - wie schon 2023 schrumpft die deutsche Wirtschaft auch 2024. Zwei Minusjahre in Folge - das gab es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. 15.01.2025 | 1:28 min
Die Regierung sieht aber "Licht am Ende des Tunnels" und erwartet 2026 ein stärkeres Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent. Der private Konsum dürfte im Jahresverlauf an Fahrt aufnehmen. Im Herbst hatte die Regierung für 2026 allerdings noch mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet.
Nach einem "Handelsblatt"-Bericht erhöht die schlechtere Prognose den Schuldenspielraum für den Bund, weil die sogenannte Konjunkturkomponente der Schuldenbremse mehr Kredite erlaubt. Regierungskreisen zufolge steige der Haushaltsspielraum 2025 um 2,1 Milliarden Euro. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Loch im noch nicht verabschiedeten Haushalt 2025 auf 26 Milliarden Euro beziffert.
Vier von zehn Unternehmen in Deutschland wollen 2025 Stellen abbauen. Die Stimmung in der Wirtschaft ist pessimistisch. Viele Verbände blicken mir Sorge in die Zukunft. 27.12.2024 | 1:39 min
Zahl der Insolvenzen steigt
Bei den Verbraucherpreisen erwartet die Bundesregierung eine "moderate" Entwicklung. Zu Jahresbeginn 2025 hätte etwa der höhere Preis des Deutschlandtickets im Nahverkehr sowie eine höhere CO2-Bepreisung beim Tanken und Heizen mit fossilen Energien für eine höhere Inflationsrate im Vorjahresvergleich gesorgt. Im Jahresdurchschnitt erwartet die Bundesregierung eine Inflationsrate von 2,2 Prozent. Dies bewege sich im Bereich der Zwei-Prozent-Zielmarke der Europäischen Zentralbank.
Die Konjunkturschwäche macht sich zunehmend auf dem Arbeitsmarkt spürbar. Die Zahl der Firmenpleiten ist im vergangenen Jahr gestiegen. Die Bundesregierung erwartet, dass die Zahl der arbeitslosen Menschen im Jahresdurchschnitt voraussichtlich um 120.000 ansteigt. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag die Arbeitslosenzahl bei rund 2,79 Millionen.
Immer mehr Unternehmen melden Insolvenz an, das belegt die aktuelle Schätzung der Firma Creditreform. Demnach gab es in diesem Jahr mehr als 22 000 Firmenpleiten.16.12.2024 | 1:30 min
Firmen bei Investitionen zurückhaltend
"Die deutsche Wirtschaft befindet sich seit inzwischen zwei Jahren in einer Stagnation, was konjunkturelle, vor allem aber strukturelle Ursachen hat", heißt es im Jahreswirtschaftsbericht. Verbände sehen den Standort Deutschland zunehmend unter Druck. Firmen halten sich mit Investitionen zurück. Genannt werden vor allem im internationalen Vergleich höhere Energiepreise und eine höhere Steuerlast, gestiegene Sozialabgaben, zu viel Bürokratie und eine zum Teil marode Infrastruktur. Dazu bremst die demographische Entwicklung, also die zunehmende Alterung der Gesellschaft, in den kommenden Jahren das Wachstum wegen Engpässen bei Fachkräften.
Quelle: dpa
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