DIW zur Konjunktur: "Deutsche Wirtschaft verharrt im Tief"
Konjunkturtal:DIW: "Deutsche Wirtschaft verharrt im Tief"
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Deutschlands Wirtschaft steckt in der Krise und eine Trendwende ist weiterhin nicht absehbar. Im Gegenteil: "Ein Ende der Stagnation rückt in immer weitere Ferne", sagt das DIW.
Die Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an.
Quelle: dpa
Die deutsche Wirtschaft kommt laut Deutschem Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorerst nicht aus dem Konjunkturtal heraus. "Ein Ende der Stagnation rückt in immer weitere Ferne", erklärten die Berliner Ökonominnen und Ökonomen zum Rückgang ihres Konjunkturbarometers.
Nachdem die Wirtschaftsleistung im Sommer nur ganz leicht um 0,1 Prozent gestiegen sei, deute sich für das laufende Quartal zumindest keine Beschleunigung an. "Die deutsche Wirtschaft verharrt im Tief", sagte DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik.
So sei die Handlungsfähigkeit der aktuellen rot-grünen Minderheitsregierung stark eingeschränkt.
Wirtschaft sei "auch viel Psychologie", was bedeute, dass man wieder "Zuversicht ausstrahlen" und "investieren" müsse, so Verena Hubertz (SPD), stellvertretende Fraktionsvorsitzende.27.11.2024 | 6:10 min
DIW: Trump-Wahl sorgt für Nervosität
International sorge die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten für Nervosität. Insbesondere die künftige Handelspolitik der Vereinigten Staaten sei bisher kaum abschätzbar - "im schlimmsten Fall drohen deutliche Zollerhöhungen für Importe aus der EU". Trump hatte Anfang der Woche bereits höhere Zölle für die wichtigen Handelspartner Mexiko, Kanada und China angekündigt.
Nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus will Donald Trump Mexiko, Kanada und China mit höheren Zöllen belegen. Dies werde eine seiner ersten Amtshandlungen sein, schrieb er.26.11.2024 | 0:30 min
Expertin: Zunehmende Unsicherheiten "Gift" für Industrie
Die schwächelnde Wirtschaft treffe vor allem die deutsche Industrie, erklärte das DIW. Die Produktionserwartungen der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe seien zwar im November etwas gestiegen, blieben aber gedämpft. "Für die deutsche Industrie sind die aktuell immer weiter zunehmenden Unsicherheiten Gift", erläuterte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhardt.
Thyssenkrupp Steel kündigt einen massiven Stellenabbau an - eine Katastrophe für den Industriestandort Nordrhein-Westfalen. Aber auch für ganz Deutschland stehen die Zeichen auf Rezession.26.11.2024 | 2:39 min
Doch auch bei den Dienstleistern bleibe die Lage schwierig. "Angesichts der Verunsicherung sparen die privaten Haushalte wieder mehr", hieß es.
Schwächelnde Wirtschaft hinterlässt Spuren am Arbeitsmarkt
Die Schwäche der deutschen Wirtschaft schlägt sich zunehmend auch am Arbeitsmarkt nieder. Der vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ermittelte Frühindikator für November verschlechterte sich im Monatsvergleich um 0,3 Punkte auf nun 99,5 Punkte, wie das Institut in Nürnberg mitteilte.
Es war der zweite Rückgang in Folge. IAB-Forscher Enzo Weber erklärte:
Ist Made in Germany am Ende? Dieser Frage geht Florian Neuhann nach.02.10.2024 | 2:22 min
Vorhersage: Arbeitslosigkeit wird weiter zunehmen
Das Arbeitsmarktbarometer besteht aus zwei Komponenten - der Vorhersage der Arbeitslosigkeit und der Vorhersage der Beschäftigung. Der erste Wert sank im November um 0,3 Punkte und liegt damit bei einem Wert von 97,9.
Demnach ist zu erwarten, dass die Arbeitslosigkeit weiter zunehmen wird. Bis zum Frühjahr sei "keine Trendwende in Sicht", erklärte Weber.
Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung blieb indes im positiven Bereich, sank allerdings ebenfalls um 0,3 Punkte und lag bei 101,1 Punkten. Das war laut IAB der niedrigste Stand "mit Ausnahme der Corona-Pandemie".
... basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen Arbeitsagenturen.
Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. Der Frühindikator wird seit 2008 erhoben.
Quelle: ZDF
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