EU-Strafzölle gegen China: Werden E-Autos jetzt teurer?
Nach EU-Strafzöllen gegen China:Werden E-Autos jetzt allgemein teurer?
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Die EU hat sich, trotz Widerstand aus Deutschland, auf Strafzölle gegen chinesische E-Autos geeinigt. Welche negativen Folgen das Kfz-Gewerbe für Handel und Autokäufer erwartet.
Nach der Billigung für EU-Zölle auf E-Autos aus China setzt China weiter auf Verhandlungen. Deutsche Autobauer wie VW fragen sich nun, was Gegenmaßnahmen für sie bedeuten würden.04.10.2024 | 2:35 min
Die Kfz-Branche befürchtet durch Zusatzzölle der EU auf chinesische Elektroautos negative Konsequenzen für den Handel und potenzielle Autokäufer.
Für die Verbraucher drohten sich durch den Eingriff in den Wettbewerb mit chinesischen Herstellern die Preise für Elektroautos zu verteuern, sagte der Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZdK), Thomas Peckruhn, der "Augsburger Allgemeinen". Das würde die ohnehin schon zurückhaltende Kauflaune noch weiter verschlechtern.
ZdK warnt vor chinesischer Gegenreaktion
Für die Autohändler, die sich zur Aufnahme einer chinesischen Marke entschieden und dafür Investitionen getätigt hätten, würden Strafzölle den Wettbewerb verzerren, sagte Peckruhn. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit für eine chinesische Gegenreaktion hoch.
Dies würde sämtliche Exporte für nicht in China produzierte Fahrzeuge betreffen und zu einer Schwächung der in Deutschland ansässigen Hersteller und Zulieferer führen. "Strafzölle sind keine Lösung für einen fairen, globalen Handel", betonte der Verbandsvize.
Am Freitag hat die EU Strafzölle auf importierte Elektroautos aus China beschlossen. Deutschland hatte sich zuletzt noch für eine Verhandlungslösung eingesetzt. 04.10.2024 | 1:42 min
Der Weg für EU-Zölle ist frei
Die EU könnte trotz Widerstands aus Deutschland Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben. Es hat sich keine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten gegen das Vorhaben ausgesprochen, wie EU-Diplomaten am Freitag bestätigten. Damit kann die EU-Kommission jederzeit entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent einzuführen. Deutsche Autobauer reagierten besorgt und hoffen weiter auf eine Verhandlungslösung. Die chinesische Regierung will ihrerseits an Verhandlungen festhalten.
Ob oder in welchem Umfang mögliche Zölle an Kunden weitergegeben würden, ist noch unklar. Wenn Hersteller die Kosten nicht weitergeben, müssten sie den Aufschlag aus eigener Tasche zahlen. Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von Ende Mai würden Zölle zu steigenden Kaufpreisen für Elektroautos führen, da der Import von Autos aus China zurückgehen werde.
Die Autoindustrie als deutsche Schlüsselbranche steckt in einer Krise. Auf einem digitalen „Autogipfel“ suchen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Autohersteller, Verbände und Gewerkschaften nach Auswegen. 23.09.2024 | 2:09 min
Absatz von E-Autos ohnehin schwach
Wegen der schwachen Nachfrage nach Elektroautos hat die Branche ihre Prognose für 2024 gerade weiter gesenkt. Man rechne nur noch mit einem Jahresabsatz von 372.000 reinen Batteriewagen, 29 Prozent weniger als im Vorjahr, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Bisher war der Branchenverband von einem Rückgang um 25 Prozent auf 393.000 neue E-Autos ausgegangen.
In den ersten neun Monaten wurden in Deutschland den Angaben zufolge nur 276.000 reine Batteriefahrzeuge abgesetzt, 29 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Grund sei vor allem der Wegfall der E-Auto-Förderung im vergangenen Jahr, so der VDA. Damit entfielen 13 Prozent aller Neuzulassungen auf Elektroautos.
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) monierte, die Hersteller in Europa hätten zu wenig bezahlbare, kleine E-Modelle entwickelt. Die Zölle würden jetzt aber auch preiswertere Elektroautos aus China teurer machen und damit die Umstellung auf Elektromobilität bremsen. "Das widerspricht den eigenen Klimazielen der EU und ist damit klimaschädlich und ökonomisch fatal."
Quelle: dpa
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