Inflation in Deutschland fällt auf Zweieinhalb-Jahrestief

    Energiepreise gesunken:Inflation fällt auf Zweieinhalb-Jahrestief

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    Nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs schnellte die Inflation auf Rekordhöhen. Die Lage hat sich entspannt: Die Teuerungsrate lag im Februar so tief, wie zuletzt im Juni 2021.

    Ein Mann und eine Frau gehen in der Innenstadt mit Einkaufstüten durch die Fußgängerzone, aufgenommen am 27.02.2024 in München
    Für die sinkende Inflationsrate sorgte im Februar vor allem billigere Energie. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Billigere Energie und kaum noch steigende Lebensmittelpreise drücken die Inflation in Deutschland auf den tiefsten Stand seit Juni 2021. Gedämpft von gesunkenen Energiepreisen hat sich die Inflation in Deutschland im Februar auf den niedrigsten Wert seit Sommer 2021 abgeschwächt.
    Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lagen die Verbraucherpreise um 2,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Daten.
    ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann in Frankfurt am Main.
    Wie ist der Abwärtstrend zu erklären? ZDF-Börsenexperte Frank Bethmann mit einer Einschätzung.29.02.2024 | 0:56 min

    Volkswirte rechnen mit weiterem Rückgang

    Niedriger war die Inflationsrate zuletzt im Juni 2021 mit seinerzeit 2,4 Prozent. Im Januar des laufenden Jahres war noch eine Jahresteuerungsrate von 2,9 Prozent verzeichnet worden und im Dezember von 3,7 Prozent. Behördenchefin Ruth Brand erläuterte:

    Die Preissituation bei Energie entspannt sich weiter. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel hat sich deutlich verlangsamt und liegt nun erstmals seit mehr als zwei Jahren unter der Gesamtteuerung.

    Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes

    Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflation im Laufe des Jahres. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Menschen können sich für einen Euro weniger leisten. Viele setzten beim Konsum im vergangenen Jahr den Rotstift an.
    Inflationsrate

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    Strom und Erdgas billiger - Fernwärme teurer

    Trotz der zu Jahresanfang ausgelaufenen Energiepreisbremsen und der Anhebung des CO2-Preises auf 45 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) verbilligte sich Energie im Februar den zweiten Monat in Folge. Die Preise sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,4 Prozent.
    14.12.2023, Hamburg: Benzin- und Dieselpreise sind an einer Tankstelle zu sehen.
    Der CO2-Preis stieg zu Beginn des Jahres 2024 von 30 auf 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Vor allem Tanken und Heizen wird dadurch teurer.26.12.2023 | 1:29 min
    Verbraucherinnen und Verbraucher mussten vor allem für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (minus 11,2 Prozent), Strom (minus 7,9 Prozent) und für Erdgas (minus 7,5 Prozent) weniger zahlen als ein Jahr zuvor. Kraftstoffe verbilligten sich um 0,4 Prozent. Fernwärme verteuerte sich dagegen deutlich um 21,7 Prozent. Leichtes Heizöl kostete 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
    Für Nahrungsmittel mussten die Menschen innerhalb eines Jahres 0,9 Prozent mehr zahlen. Der Preisanstieg schwächte sich damit deutlich ab. Im Januar hatten sich Nahrungsmittel noch um 3,8 Prozent verteuert. Günstiger wurden im Februar vor allem frisches Gemüse (minus 10,6 Prozent) und Molkereiprodukte (minus 5,1 Prozent).
    Typical: Frau zählt Münzen
    Inflation, steigende Mieten, höhere CO2-Preise: Für einige Menschen wird das Geld zum Monatsende zunehmend knapp.30.01.2024 | 6:07 min

    Dienstleistungen teurer

    Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Teuerung insgesamt angeschoben.
    Die Kernrate ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel lag wie schon im Januar bei 3,4 Prozent. Dienstleistungen verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 3,4 Prozent. Die Dienstleistungspreise werden wegen ihres hohen Lohnanteils und anstehender Tarifrunden von Volkswirten und Notenbankern besonders beäugt.
    Gegenüber dem Vormonat Januar stiegen die Verbraucherpreise im Februar um 0,4 Prozent. Auch hier bestätigten die Statistiker vorläufige Daten. Nach jüngsten Prognosen des Ifo-Instituts und des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) dürften die Verbraucherpreise im Schnitt des laufenden Jahres nur noch um 2,3 Prozent steigen nach 5,9 Prozent 2023.
    Inflation in Deutschland (inkl. Nahrung und Energie)

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    EZB strebt Zwei-Prozent-Inflationsrate an

    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) ging zuletzt davon aus, dass die Lohnzuwächse in diesem Jahr über der Inflationsrate liegen. Die Erwartung ist, dass Beschäftigte das Geld auch ausgeben und damit den privaten Konsum ankurbeln. Der Privatkonsum ist eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur.
    Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für die Eurozone eine Inflationsrate von zwei Prozent als Idealwert an. Die nach europäischen Standards berechnete deutsche Inflationsrate lag im Februar bei 2,7 Prozent noch spürbar darüber.
    Quelle: dpa, Reuters

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