Immobilien werden laut IfW langsam wieder teurer

    Auswertung des IfW:Immobilien werden langsam wieder teurer

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    In den vergangenen zwei Jahren sind Immobilien im Preis gesunken - das könnte nun vorbei sein, legt ein Index des Instituts für Weltwirtschaft nahe.

    Mehrfamilienhäuser am Stadtrand
    Wende auf dem deutschen Immobilienmarkt?
    Quelle: picture alliance / Wolfram Steinberg

    Wird der Kauf eines eigenen Heims wieder teurer? Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) registriert jedenfalls eine Wende auf dem deutschen Markt für Immobilien: Die Preise für Eigentumswohnungen, Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser seien zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Der IfW-Forscher Jonas Zdrzalek sagte:

    Die Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist eingeläutet.

    Jonas Zdrzalek, IfW

    Jonas Zdrzalek  | Institut für Weltwirtschaft
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    Mehr Sicherheit, weniger Neubauten

    Unsicherheit bei den Interessenten nimmt dem Wissenschaftler zufolge offensichtlich ab, der Ausblick sinkender Zinsen stabilisiere den Markt. Der Einbruch des Neubaugeschäfts verknappe zudem das Angebot und führe zu steigenden Preisen.
    Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Preise im zweiten Quartal wie folgt:
    • Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent
    • Einfamilienhäuser um 2 Prozent
    • Mehrfamilienhäuser um 4,4 Prozent
    Im Vorquartal waren die Preise noch gefallen. Grundlage der Angaben ist der Immobilienpreisindex Greix, der Daten von 19 Städten und dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln enthält. Unter anderem das IfW ist an Greix beteiligt. Grundlage für den Index sind Transaktionsdaten aus Notarverträgen.
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    Steigende Preise in Hamburg, sinkende in Köln

    Unter Deutschlands sieben bevölkerungsreichsten Städten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorquartal am stärksten in Hamburg (4,3 Prozent), Frankfurt (3,7 Prozent) und Düsseldorf (2,2 Prozent). In Stuttgart wurden die Wohnungen um 0,6 Prozent teurer. In Köln fielen die Preise um 0,4 Prozent.
    Für Berlin und München lagen keine aktuellen Daten vor. Außerhalb der Kategorie der sieben bevölkerungsreichsten Städte stiegen die Preise für Eigentumswohnungen deutlich in Münster - um 5,6 Prozent.
    Baustelle
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    Immobilien: Preisrückgang von zeitweise 14 Prozent

    Das IfW hält es für möglich, dass eine Korrektur am Immobilienmarkt nach rund zwei Jahren endet. Unter einer Korrektur wird gewöhnlich eine Abwärtsbewegung beispielsweise eines Index verstanden, die überhöhte Werte berichtigt. Der Index Greix verbuchte in rund zwei Jahren einen Preisrückgang von rund 14 Prozent, teilte das IfW mit.

    Die Daten des Greix deuten darauf hin, dass der Immobiliensektor wieder an Dynamik gewinnt und der Markt sich nach volatilen Monaten für eine Richtung entschieden hat.

    Jonas Zdrzalek, IfW

    Der Einbruch sei kurz und heftig gewesen. Es wäre überraschend, wenn es nun im gleichen Tempo nach oben gehe.

    Wieder etwas mehr Käufe und Verkäufe

    Aus dem Greix geht ebenfalls hervor, dass zwischen April und Juni wieder mehr Immobilien gekauft und verkauft worden sind als im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Transaktionen lägen etwa zehn Prozent über dem Wert aus dem Vergleichszeitraum, sagte Zdrzalek.
    Trotz des Anstiegs bewegt sich das Transaktionsgeschehen weiter auf einem eher geringen Niveau, heißt es vom IfW. Die Transaktionen liegen bei rund 60 Prozent des Durchschnitts von 2019 bis 2021. Bei Neubauten ist der Wert mit rund 35 Prozent noch geringer.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa

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