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Steuern, Inflation, Zölle:Das planen Harris und Trump für die Wirtschaft
von Stephanie Barrett
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Zwei Kandidaten, zwei verschiedene Konzepte, wie die US-Wirtschaft in Schwung gebracht werden soll. Oder nicht? Was die wirtschaftlichen Pläne von Harris unterscheidet - und eint.
Das Thema Teuerung spielt im US-Wahlkampf eine wichtige Rolle. Aus EU-Sicht bedeutend: die künfige Zollpolitik.
Quelle: Stephen B. Morton/FR56856 AP/dpa/Archivbild
Eines steht fest: Beide Kandidaten setzen auf umfangreiche Subventionen und Protektionismus, um die US-Industrie und das Label "Made in America" zu schützen. Beide Konzepte haben eines gemeinsam: Sie kosten viel Geld und könnten die Preise weltweit treiben.
Kamala Harris will vor allem die Reichen und Konzerne stärker zur Kasse bitten: So soll der Steuersatz für Unternehmen von 21 auf 28 Prozent erhöht werden, um "sicherzustellen, dass Milliardäre und große Konzerne ihren gerechten Anteil am Steueraufkommen zahlen".
Unternehmenssteuer hoch, Steuererleichterung für kleine Unternehmen
Ökonomen befürchten allerdings sogar einen Anstieg der Unternehmenssteuer auf Staatenebene auf über 30 Prozent. Das wäre nicht wettbewerbsfähig und schaffe nur mehr Anreize, Steuern auszuweichen, sagen Ökonomen. Kleinere und mittlere Unternehmen will Harris stärken, indem der Steuerabzug für neue Firmen von 5.000 auf 50.000 Dollar angehoben wird.
Kamala Harris will bei einem Wahlsieg im November die Lebenshaltungskosten senken. 17.08.2024 | 1:30 min
Mit den zusätzlichen Steuereinnahmen von Unternehmen und Gutverdienern will Harris die Sozialpolitik ausbauen: Sie plant einen Mindestlohn von 15 Dollar pro Stunde und Steuervergünstigungen für Familien mit Kindern. Eltern mit einem neugeborenen Kind etwa sollen einen Steuerabzug von 6.000 Dollar erhalten.
25.000 für Ersteigentümer
Wer sich erstmals ein Eigenheim kauft, soll einen Betrag von 25.000 Dollar erhalten. Kritiker befürchten, dass das die Immobilienpreise eher treiben könnte. Außerdem setzt sie sich für Preiskontrollen bei Lebensmitteln ein, um Verbraucher von den inflationsbedingt stark gestiegenen Lebensmittelpreisen zu entlasten.
Ökonomen befürchten hier allerdings Marktverzerrungen. Sogar der US-Verband der Lebensmittelhändler kritisiert die Pläne.
Der von US-Präsident Biden unterzeichnete 'Inflation Reduction Act' bringt deutsche Firmen in Bedrängnis, denn die staatlichen Subventionen soll es nur für Firmen geben, die in den USA produzieren.10.03.2023 | 2:36 min
Harris will nicht gänzlich auf Zölle verzichten
Wer glaubt, dass Harris künftig auf Zölle verzichten wird, täuscht sich: Die von Donald Trump eingeführten Zölle auf europäischen Stahl und Aluminium wurden von dessen Nachfolger Joe Biden nicht abgeschafft und Harris hat bislang auch nicht signalisiert, das zu ändern.
Harris wird mit großer Wahrscheinlichkeit die "Bidenomics" fortsetzen: Mit dem "Inflation Reduction Act" hatte Biden ein milliardenschweres Subventionsprogramm aufgesetzt, das großzügige Steuergutschriften für Investitionen von Unternehmen beinhaltet.
Damit lockte er auch viele deutsche Unternehmen ins Land. Zwar befeuerte er damit ein starkes US-Wirtschaftswachstum, aber auch eine stark steigende Staatsverschuldung. Sie beträgt inzwischen 35 Billionen US-Dollar und entspricht 125 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, Tendenz steigend.
"Europa ist möglicherweise gezwungen nachzuziehen, um die eigene Wirtschaft zu stützen", sagte Ökonom Uwe Cantner damals zum 'Inflation Reduction Act'.10.03.2023 | 4:25 min
Trumps Lieblingswort? Laut eigenen Angaben: "Zoll"
Trump sieht in Handelszöllen eine Allzweckwaffe, um vor allem die US-Wirtschaft zu schützen - "Zoll" sei das schönste Wort in seinem Wörterbuch, erklärte er vor einigen Wochen vor Unternehmern.
Dabei sollen sämtliche Waren aus China mit einem Zoll von 60 Prozent belegt werden, auf alle anderen Importe in die USA will er 10 bis 20 Prozent erheben. Trump behauptet, dass die Zolleinnahmen seine Steuersenkungen finanzieren würden.
Ökonomen verweisen jedoch darauf, dass die Zolleinnahmen nur 2 Prozent betragen, während Einnahmen aus Einkommens- und Unternehmenssteuern knapp 60 Prozent ausmachen. Zudem dürften die Zölle aufgrund steigender Preise die Inflation befeuern.
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