Umsatz rückläufig: Steckt die Gaming-Branche in der Krise?
Rückläufige Umsatzzahlen:Steckt die Gaming-Branche in der Krise?
von Thadeus Parade
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Nach Rekordumsätzen der vergangenen Jahre steht die erfolgsverwöhnte Gaming-Branche nun vor großen Herausforderungen. Immer mehr Wettbewerber wollen sich im Markt positionieren.
Der Boom in der Videospielbranche scheint erstmal vorbei zu sein, doch es gibt auch Gründe für Optimismus.
Quelle: IMAGO
Die Corona-Pandemie hat die Videospielbranche massiv beflügelt: Lockdowns, geschlossene Kinos und eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten ließen die Nachfrage nach digitaler Unterhaltung sprunghaft ansteigen: Die Gaming-Branche verzeichnete Wachstumsraten von rund 30 Prozent.
Rekordumsätze bei den Entwicklerstudios waren die Folge, Gewinne wurden in den Ausbau ihrer Teams investiert. Die Branche expandierte in einem Tempo, das zuvor unvorstellbar schien. Doch die Nachwirkungen dieses Booms stellen sich nun als große Herausforderung dar.
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Tausende Jobs in Gaming-Branche gekündigt
Mit dem Ende der Pandemie gingen die Verkaufszahlen vieler Spiele spürbar zurück - mit wirtschaftlichen Folgen: Deshalb wurden im Zuge der Krise Tausende von Jobs weltweit gekündigt, kleinere Studios mussten den Betrieb teilweise sogar ganz einstellen.
Noch ist die Talfahrt nicht beendet: Rund 4,3 Milliarden Euro setzte die Gaming-Branche in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 um, ein Minus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
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Grund zur Panik bestehe trotzdem nicht, beschwichtigt Felix Falk vom Verband der deutschen Game-Branche (game), denn:
Absatzmarkt für Spielkonsolen nur "normalisiert"?
Im ersten Halbjahr 2024 habe es dagegen deutlich weniger Top-Veröffentlichungen gegeben, so Falk: "Der große Aufholprozess beim Kauf aktueller Spielekonsolen ist abgeschlossen, so dass sich ihr Absatz wieder normalisiert hat."
Branchenkenner Jens Weber von der Wirtschaftprüfungsgesellschaft Ernst & Young sieht die Gesamtsituation dagegen kritischer. "Die Umsatzzahlen stagnieren zwar auf hohem Niveau", so Weber:
"Letztere müssen sich gegen eine große Masse an Konkurrenten durchsetzen", fügt er hinzu.
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Gaming-Konkurrenz durch Streaming-Dienste
Zu Konkurrenten zählen mittlerweile auch Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon, die in den Gaming-Sektor investieren. "Mit ihrem enormen Kapital und bereits etablierten Nutzerbasen stellen sie eine zunehmende Bedrohung für traditionelle Spiele-Entwickler dar, die nun nicht mehr nur mit anderen Spielefirmen, sondern auch mit milliardenschweren Technologiekonzernen konkurrieren müssen", so Weber.
Noch aber hätten sie sich mit ihrem Geschäftsmodell nicht im Markt etablieren können, räumt er ein, "weil die Qualität des Spiel-Angebots meistens noch nicht an das Niveau traditioneller Entwickler-Studios heranreicht."
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Angesichts dieser Herausforderungen ist die Frage nach der Zukunft der traditionellen Spieleentwickler drängender denn je. Viele Studios setzen auf Diversifikation ihrer Angebote, indem sie beispielsweise auf neue Geschäftsmodelle wie Abonnement-Dienste oder Free-to-Play-Spiele mit Mikrotransaktionen umsteigen.
Hoffnung auf Gamescom: Rekordzahl an Ausstellern
Die diesjährige Gamescom wird daher nicht nur ein Schaufenster für die neuesten Spiele und Technologien sein, sondern auch ein Indikator für den Zustand und die Zukunft der Branche. Felix Falk vom Verband der deutschen Games-Branche (game) blickt mit Optimismus in die Zukunft und sieht noch großes Wachstumspotential.
Wie geht es also für die Branche weiter? Die Herausforderungen sind groß, doch die Gaming-Industrie hat in der Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt, dass sie in der Lage ist, sich an veränderte Bedingungen anzupassen. Die kommenden Monate und Jahre werden entscheidend dafür sein, wie sich die Branche weiterentwickelt und ob sie den neuen Anforderungen gerecht werden kann.
Thadeus Parade ist Reporter im ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen.