Treffen in Turin: G7 wollen Kohleausstieg bis 2035

    Treffen in Turin:G7 wollen Kohleausstieg bis 2035

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    Die Energieminister der sieben führenden Industrienationen haben sich auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 verständigt. Der endgültige Beschluss soll heute gefasst werden.

    Ein Blick auf die Nationalflaggen der Gruppe 7 (G7), die in der Nähe des Uhrturms in Venaria Reale bei Turin hängen
    Die Energieminister der sieben führenden Industrienationen haben sich auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 verständigt. Eine gemeinsame Abschlusserklärung wird heute erwartet.30.04.2024 | 0:25 min
    Die Minister für Klima, Energie und Umwelt der führenden westlichen Industrienationen (G7) haben sich bei ihrem Treffen in Italien auf einen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt. Dies bestätigte das deutsche Bundeswirtschaftsministerium am Montagabend.
    Deutschland habe sich maßgeblich für solch einen Beschluss zu einem klaren Enddatum der Kohleverstromung aller G7-Staaten eingesetzt, teilte ein Sprecher mit.

    Abschlusserklärung am Dienstag

    Zuvor hatte der britische Energiestaatssekretär Andrew Bowie die Einigung publik gemacht. "Ja, wir haben eine Übereinkunft, Kohle in der ersten Hälfte des 2030er-Jahre auslaufen zu lassen", sagte er dem Portal Class CNBC am Rande des G7-Ministertreffens im Palast von Venaria Reale am Stadtrand von Turin.

    Das ist eine historische Übereinkunft, die wir beim COP 28 in Dubai im vorigen Jahr nicht erreichen konnten.

    Andrew Bowie, britischer Energiestaatssekretär

    Die G7-Minister wollen heute eine Abschlusserklärung abgeben. Aus Deutschland sind Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Wirtschaftsstaatssekretärin Anja Hajduk nach Turin gereist. Italien hat in diesem Jahr die G7-Präsidentschaft inne.

    Anti-G7-Proteste mit Eiern und Flaschen

    Am Rande des Treffens kam es am Montag zu Anti-G7-Protesten in Italiens viertgrößter Stadt. Demonstranten versuchten laut Nachrichtenagentur Ansa, zum Quartier der Teilnehmer vorzudringen. Die Polizei hielt sie zunächst mit Schilden zurück und setzte danach auch Tränengas, Wasserwerfer und Knüppel ein. Aus den Reihen der Demonstranten seien Eier, Flaschen und Rauchkörper auf die Ordnungshüter geworfen worden.

    Deutschland will Kohleausstieg vorziehen

    Deutschland hatte den Kohleausstieg 2020 per Gesetz bis 2038 festgeschrieben. Die Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen hatte im Koalitionsvertrag Ende 2021 aber vereinbart, ihn "idealerweise" auf 2030 vorzuziehen.
    Für das Kohlerevier in Nordrhein-Westfalen steht schon ein Ausstieg bis 2030 fest. Im strukturschwachen Osten, wo Braunkohle in Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gefördert und verstromt wird, gibt es aber starke Vorbehalte gegen einen Ausstieg vor 2038.
    24.01.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Dampf und Rauch steigen aus dem Braunkohle Kraftwerk Neurath bei Grevenbroich von Köln aus gesehen.
    Die Koalition wollte den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen. Es wächst allerdings die Sorge, dass es wegen einer bisher fehlenden Kraftwerkstrategie nicht mehr zu schaffen sein wird.25.01.2024 | 3:06 min
    Deutschland ist laut Bundeswirtschaftsministerium wie auch Großbritannien und Frankreich Mitglied der "Powering Past Coal Alliance" - einer Kohleausstiegsallianz -, die sich für einen weltweiten frühen Kohleausstieg einsetzt.
    Quelle: dpa, Reuters

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