Ford: In Deutschland sollen 2.900 Stellen abgebaut werden

    US-Autobauer kürzt in Europa:Ford will in Deutschland 2.900 Stellen abbauen

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    Der US-Autobauer Ford will in Europa 4.000 Stellen abbauen. Am heftigsten betroffen ist Deutschland. Hier sollen 2.900 Stellen gestrichen werden.

    Ford Werk in Köln, aufgenommen am 23.01.2023
    Ford will in Deutschland 2.900 Stellen bis 2027 streichen
    Quelle: Imago

    Der US-Autobauer Ford will bis Ende 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abbauen und so die Kosten senken. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk wegfallen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Insgesamt peilt Ford in Europa den Abbau von 4.000 Stellen an, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten.
    In Köln sind die Europazentrale und die Produktion von zwei Elektroauto-Modellen angesiedelt. Nach Betriebsratsangaben hat Ford dort derzeit rund 11.500 Stellen - das hieße, dass dort etwa jede vierte Ford-Stelle gestrichen werden könnte. Insgesamt hat der Autobauer nach Konzernangaben in Deutschland rund 15.000 Stellen.
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    Ford hatte hohe Verluste verzeichnet - Stellenabbau bis 2027

    Im Pkw-Segment habe Ford in den vergangenen Jahren hohe Verluste gemacht, erklärte das Unternehmen. In diesem Segment seien die Kosten der Umstellung auf Elektroautos hoch. Außerdem verwies das Unternehmen auf Stromer-Konkurrenten und strenge CO2-Emissionsziele. Solche Vorgaben sind aus Sicht von Ford ein Hemmschuh für das separate Geschäft mit Verbrennungsmotoren.

    Ford stellt Forderungen an Politik

    Ford-Manager Marcus Wassenberg sagte, dass man auch für zukünftige Generationen ein starkes Geschäft in Europa betreiben wolle. "Wir müssen daher schwierige, aber entschlossene Maßnahmen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit von Ford in Europa umsetzen."
    Das Management untermauerte seinen Appell an die Bundespolitik, die Marktbedingungen zu verbessern. In Deutschland und Europa fehlten "eine konsistente und klare politische Agenda zur Förderung der Elektromobilität", moniert die Ford-Chefetage.
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    Betriebsrat will um Jobs kämpfen: "Sonst wird es ruppig"

    Die Betriebsräte erklärten, dass sie "kein Verständnis" dafür hätten, dass Ford Arbeitsplätze "vernichte". In den vergangenen Jahren habe es mehrere Runden gegeben, in denen Tausende Stellen gestrichen wurden.

    Die Belegschaft braucht eine langfristige Perspektive. Immer weiterer Personalabbau ist keine nachhaltige Geschäftsstrategie.

    Benjamin Gruschka, Vorsitzender der Gesamtbetriebsrats

    Gruschka erklärte, dass die Stellenkürzungen verkündet wurden, ohne den Gesamtbetriebsrat vorher zu informieren. "Diese Missachtung der Sozialpartnerschaft haben wir so in Deutschland noch nicht erlebt", so der Arbeitnehmervertreter. Der Betriebsrat wolle kämpfen und einen "verlässlichen Plan für die Belegschaft - sonst wird es ruppig".

    Die Ford-Spitze wird eine Auseinandersetzung erleben, die sie so in Köln noch nicht gesehen haben.

    Benjamin Gruschka, Vorsitzender der Gesamtbetriebsrats

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    2018 hatte Ford noch knapp 20.000 Beschäftigte in Köln

    Ford hat in den Jahren 2023 und 2024 knapp zwei Milliarden Euro in seinen Kölner Standort investiert, um Elektroautos produzieren zu können. Die Herstellung des Kleinwagen-Verbrennermodells Fiesta wurde eingestellt. Inzwischen rollen in Köln zwei E-Automodelle von Ford vom Band - es sind die ersten Pkw-Serienmodelle aus Europa.
    Doch die hohen Erwartungen konnten bislang nicht ansatzweise erfüllt werden. Das Management musste sich neu aufstellen, als Deutschlandchef Martin Sander in diesem Sommer überraschend zu VW wechselte. Andere führende Manager kehrten Ford ebenfalls den Rücken. Um die Probleme zu lösen, setzt Ford nun weiter auf einen Schrumpfkurs. 2018 hatte der Autobauer noch knapp 20.000 Beschäftigte in Köln, Ende 2027 dürften es weniger als die Hälfte davon sein.
    Quelle: dpa, ZDF
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