Handelsstreit: EZB fürchtet um Stabilität des Euros
Auswirkungen des Handelsstreits:EZB fürchtet um Stabilität des Euros
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Trumps Zollpolitik, Belastungen durch hohe Verteidigungsausgaben und eine sich verändernde Geopolitik gefährden das Finanzsystem im Euroraum. Zu diesem Schluss kommt die EZB.
Die EZB warnt vor den Auswirkungen der Zollpolitik Donald Trumps.
Quelle: dpa
Die Handelskonflikte und das sich rasch ändernde geopolitische Umfeld bedrohen nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Stabilität des Finanzsystems im Euroraum. Die Gefahr eines konjunkturellen Einbruchs sei größer geworden, vor allem die Aktienmärkte seien "weiterhin anfällig für plötzliche und drastische Korrekturen", hält die Notenbank fest.
EZB veröffentlicht Finanzstabilitätsbericht
Eskalierende Spannungen im Handel könnten negative Auswirkungen für Unternehmen und Haushalte haben, warnt die EZB in ihrem halbjährlichen Finanzstabilitätsbericht, den sie an diesem Mittwoch in Frankfurt veröffentlicht hat.
Die zunehmenden Handelskonflikte und die damit verbundenen Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum belasten die Aussichten für die Finanzstabilität.
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Luis de Guindos, EZB-Vizepräsident
Überzogene Bewertungen und geringe Liquiditätspuffer von Schattenbanken machten die Finanzmärkte in diesem Umfeld zudem anfällig für weitere Schocks.
Auswirkungen von Trumps Zoll-Politik
Neben anhaltend hohen Kursen zähle auch die Konzentration von Risiken zu den Gründen. Die Risikoaufschläge bei Anleihen seien gestiegen. Sie stünden aber immer noch nicht im Einklang mit dem sehr hohen Niveau an Unsicherheit.
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"Der abrupte Wandel in der US-Zollpolitik ist Teil einer umfassenderen Veränderung des geopolitischen Umfelds mit wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen, die die Finanzstabilität im Euroraum noch auf die Probe stellen könnten", warnte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos in dem Bericht.
Unsicherheit bleibt - trotz Verschnaufspause
Die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump hatten Anfang April heftige Turbulenzen an den Aktien- und Anleihemärkten ausgelöst. Ein Teil der neuen Zölle gegen die EU und China wurde aber inzwischen wieder auf Eis gelegt, um 90 Tage Zeit für Verhandlungen zu haben.
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Die Finanzmärkte haben sich seitdem zwar wieder etwas beruhigt - geblieben ist aber ein hohes Maß an Unsicherheit.
Nach Einschätzung der EZB könnten negative Überraschungen weitere abrupte Stimmungsumschwünge aufseiten der Anleger bewirken. Auch Unternehmensinsolvenzen könnten zunehmen - insbesondere in zollanfälligen Sektoren der Wirtschaft.
Sollte zudem das Wirtschaftswachstum schwächer als erwartet ausfallen und sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt verschlechtern, könnte die Schuldendienstfähigkeit mancher Haushalte beeinträchtigt werden. Einige Länder hätten wegen hoher Schuldenstände nur eine begrenzte Fähigkeit, haushaltspolitisch auf Konjunkturrisiken zu reagieren.
EZB: Kosten für Verteidigung belasten
Schließlich seien auch die gewaltigen Milliardensummen, die Europa in seine Verteidigung stecken will, nach Ansicht der Notenbank nicht ohne Risiko.
Zwar hätten solche Investitionen das Potenzial, für mehr Wirtschaftswachstum zu sorgen. Zugleich jedoch könnten höhere Verteidigungsausgaben gepaart mit anderen strukturellen Herausforderungen wie Klimawandel, Digitalisierung und alternder Bevölkerung "die bereits angespannte Haushaltslage einiger Regierungen des Euroraums weiter verschärfen", warnt die EZB.
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