Pleite des Veranstalters: EuGH stärkt Rechte von Reisenden

    Insolvenz des Reiseveranstalters:EuGH stärkt Rechte von Pauschalurlaubern

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    Der EuGH hat entschieden: Pauschalreisende, die eine Buchung storniert haben und deren Veranstalter danach pleite geht, sollen trotzdem ihr Geld zurückkriegen. Das Urteil erklärt.

    Hauptsaison am Strand Cala Santany
    Das neue Urteil des Europäischen Gerichtshof gibt Pauschalurlaubern mehr Insolvenzschutz.
    Quelle: Imago

    Auch Verbraucherinnen und Verbrauchern, die vor der Insolvenz des Reiseveranstalters bereits wegen außergewöhnlicher Umstände von ihrer Reise zurückgetreten waren, profitieren von der Versicherung gegen Insolvenz-Folgen.
    Es gebe keinen Grund, diese Menschen anders zu behandeln als solche, die wegen der Insolvenz ihre Reise nicht antreten konnten, erklärte der Europäische Gerichtshof (EuGH).

    Urteil: Anspruch auf volle Erstattung

    Verhandelt wurden zwei Fälle von Pauschalreisenden aus Österreich und Belgien, die im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie von ihren Buchungen zurückgetreten waren. Danach ging der Reiseveranstalter pleite, die Versicherer verweigerten die Erstattung, weil der Grund für den Reiseverzicht nicht die Insolvenz, sondern der Reiserücktritt gewesen sei.
    FTI Pleite
    Nach der Pleite des Reiseanbieters FTI sollen Betroffene Pauschalurlauber bis zum Herbst ihre Kosten zurückerhalten. ZDF-Reporterin Stephanie Barrett berichtet von der Frankfurter Börse.16.07.2024 | 0:56 min
    Im österreichischen Fall klagten die Verbraucher daraufhin gegen HDI, den Versicherer des Reiseveranstalters. HDI wandte laut Gerichtshof ein, nichts erstatten zu müssen, weil die Reise aufgrund der Pandemie und nicht wegen der Insolvenz abgesagt worden sei. Dieser Argumentation folgte der EuGH nicht. Zum aktuellen Urteil äußerte sich HDI bisher nicht.
    Drei Personen im Reisebüro
    Platzt die Urlaubsreise, schützt eine Reiserücktrittsversicherung vor den Kosten. Stiftung Warentest hat über 100 Anbieter getestet. Hier das Ergebnis.12.01.2024 | 2:36 min
    In beiden Fällen müssen nun nationale Gerichte eine finale Entscheidung treffen und dabei das Urteil des EuGH beachten. Laut EU-Recht sollen die Mitgliedsstaaten gewährleisten, dass der Urlaub von Pauschalreisenden in vollem Umfang vor der Insolvenz des Veranstalters geschützt sind.

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    Quelle: ZDF

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    Quelle: dpa, AFP

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